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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glitten den sanften Strand hoch, während sie rechts und links gegen die steilen Klippen klatschten.
    Fast wie in Florida, dachte Major John Rengall nachdenklich, als er auf dem Deck seines Bootes stand und eine Zigarette rauchte.
    Aber hier gibt es zum Glück keine Party. Und keinen Lärm. Und kein Liquitiv.
    Er seufzte. Wie gut, daß er seiner Frau noch die Flakons hatte besorgen können. Sie würde ein gutes Jahr aushalten. Und bis dahin würde sich einiges entschieden haben. An ihm lag es ja auch, daß eine Lösung gefunden wurde. Nun, wenn er persönlich diesen Cardif erwischte ...
    Aber dann erinnerte er sich an Rhodans Befehl und seufzte abermals.
    Die Oberfläche des Meeres war dunkel und schwarz. Was mochte unter den Wogen verborgen sein?
    Vielleicht würde er es morgen schon wissen.
    Professor Wild, Kapazität auf dem Gebiet der Sekrete und Hormone, verzweifelte nicht. Seine Mitarbeiter wollten aufgeben; die Nachrichten, die aus allen Teilen der Welt einliefen, waren ebenso entmutigend wie ihre Resultate. Niemand konnte sagen, warum der Wirkstoff aus der Rüsseldrüse der Schlammbohrer Rauschgift sein sollte. Nach ihren Ergebnissen war er kein Rauschgift, sondern ein erstklassiges, schnell wirkendes Zellerneuerungsmittel. Ob Sekret oder Hormon - diese Frage war noch unbeantwortet, und auch in ihrer primären Bedeutung zweitrangig.
    „Ist das auch tatsächlich derselbe Wirkstoff, den wir in den Flakons vorfinden?" stöhnte Doktor Koatu, jener Arzt in Terrania, der bei der Bekämpfung des Plasmamonsters eine wichtige Rolle gespielt hatte.
    Aus der Abteilung Mikroskopie kam in einer Mitteilung durch: „An Professor Wild: Wirkstoff o. B.!" Doktor Koatu gegenüber sagte ein Kollege verzweifelt: „Ohne Befund! War etwas anderes zu erwarten?"
    Im Augenblick waren Terras Ärzte mit ihrer Kunst am Ende.
    Es dauerte mehrere Tage, bis der Frachter die Schiffe zu ihren Abschnitten gebracht hatte. Dann begannen sie mit ihrer koordinierten Suche.
    U-35 hatte eine längere Anfahrtstrecke und durchpflügte mit Höchstgeschwindigkeit die relativ ruhige Oberfläche des tropisch warmen Meeres. Die gegen Brecher geschützte Plattform des Oberdecks bot mehreren Männern Platz. Eine Leitung stellte den direkten Kontakt mit der Maschinenzentrale her. Im Notfall konnte U-35 innerhalb von dreißig Sekunden tauchen.
    Aber dazu schien kein Anlaß gegeben. Captain Alf Torsin suchte den Horizont mit seinem starken Glas ab, konnte aber weder Festland noch eine Insel entdecken. Ihr Operationsbereich begann in wenigen Seemeilen und erstreckte sich nach Norden und Westen bis zum Festland, während im Süden das offene Meer die Grenze bildete.
    Bis jetzt unterschied sich das Urmeer nicht von einem irdischen Ozean, wenn man von den fehlenden Schiffen oder hoch am Himmel dahinziehenden Strato-Clippern absah. Wie es allerdings in der unbekannten Tiefe aussah, wußte noch niemand.
    Ständig liefen die Echolotungen. Durchschnittlich war das Meer zwei Kilometer tief und wies keine besonderen Höhenunterschiede auf seinem Grund auf. Das aber besagte noch nichts. Eine eventuelle Festung konnte tief im Urgestein liegen und mit dem Meeresgrund genau abschließen.
    Torsin wandte sich an seinen Navigationsoffizier.
    „Nun, Brischkowski, was meinen Sie?" Der noch junge Leutnant zuckte die Achseln. „Von hier oben aus läßt sich keine Vermutung äußern. Vielleicht, wenn wir tauchen..."
    „In zehn Minuten erreichen wir unsere Grenze. Dann können Sie sich um die Suchgeräte kümmern. Jedes metallische Objekt wird automatisch auf große Entfernungen hin registriert. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn wir die Priester nicht finden!"
    Major John Rengall, der nachdenklich den vorbeiziehenden Wogenkämmen nachschaute, meinte sarkastisch: „Eine makabre Zusammenstellung, Captain - aber Sie haben recht. Zwischen Teufeln und Priestern besteht hier kein allzu großer Unterschied. Mit Religion hat der Baalol-Kult überhaupt nichts zu tun. Wenn es nach mir ginge, würde keiner der Antis mit dem Leben davonkommen."
    „Zuerst müssen wir sie finden", gab Torsin ihm einen Dämpfer.
    Er sah auf seine Karte. „Es ist soweit. Gehen wir nach unten."
    Noch während sie durch die Luke in die Zentrale hinabstiegen, begann das Boot zu sinken. Die Tanks füllten sich mit Wasser und zogen es in die unbekannte Tiefe. Mit einem dumpfen Laut schloß sich die Luke. Sie waren nun von der Außenwelt abgeschlossen und hätten genausogut in einem kleinen Raumschiff weilen

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