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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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läuft in fünf Minuten ab."
    „Wir wissen es. Was wollt ihr erreichen, wenn ihr Okul vernichtet? Die fünftausend Schlammbohrer genügen nicht zur Herstellung einer ausreichenden Menge Liquitiv. Wenn Okul vernichtet wird, und wenn wir dabei umkommen, gibt es für Milliarden intelligenter Lebewesen keine Rettung mehr."
    „Ist das meine oder deine Schuld?"
    „Wir sind bereit, euch zu helfen" Rhodan schien es für Sekunden die Sprache zu verschlagen, denn es dauerte sehr lange, bis seine Antwort eintraf.
    „Ihr wollt uns helfen? Ich bin gespannt und höre."
    Thomas Cardif warf Rhobal einen triumphierenden Blick zu, als habe er die Schlacht bereits gewonnen. Er gab sich natürlich keinem übertriebenen Optimismus hin, aber vage begann sich bereits in einer Ecke seines Gehirns ein irrsinniger Plan abzuzeichnen, zu dessen Ausführung er nichts als Zeit benötigte.
    Einige Stunden nur würden genügen. „Es wird euch möglich sein, in drei Monaten Liquitiv herzustellen. Vielleicht! Und was ist bis dahin?"
    „Es ist ein Fehler, unsere Wissenschaftler zu unterschätzen."
    „Der Fehler ist größer, wenn man sie überschätzt."
    „Wortplänkeleien", gab Rhodan zurück. Seine Stimme verriet Ungeduld. „Wir haben nur noch wenige Minuten. Dann gebe ich das Zeichen zum Beginn der Vernichtungsaktion. Wenn du einen Vorschlag hast, dann rücke damit raus. Aber beeile dich!"
    Cardif zuckte zusammen. Sein Gesicht war voller Haß, aber seine Stimme blieb ruhig und gelassen. Er besaß die gleiche Begabung, sich zu beherrschen, wie sein Vater.
    „Wir sind bereit, euch drei Auslieferungslager der Springer zur Verfügung zu stellen. Mit den dort lagernden Beständen an Liquitiv ist es möglich, die solaren Welten für Monate hinaus zu versorgen."
    „Nicht übel", kam es zurück. „Und was verlangt ihr dafür als Gegenleistung?"
    „Okul darf nicht vernichtet werden", sagte Cardif. „Zweitens habt ihr uns ein Raumschiff zur Verfügung zu stellen, mit dem zweihundertundfünfzig Personen forttransportiert werden können.
    Außerdem Wasser und Verpflegung in ausreichendem Maße. Das ist alles."
    „So, das ist alles", kam es ein wenig spöttisch aus dem Lautsprecher. Cardif konnte sich Rhodans Lächeln vorstellen, und sein Gesicht verzerrte sich vor Wut. Aber er beherrschte sich. Er durfte sich jetzt unter keinen Umständen verraten. Wer zuletzt lachte, der lachte immer noch am besten. Und er, Cardif, würde zuletzt lachen!
    „Es ist wenig, wenn man die Gegenleistung bedenkt."
    In dieser Sekunde liefen die drei Stunden des Ultimatums ab.
    „Gut, ich bin einverstanden. Wie sind die Namen der Planeten, auf denen sich die Lager der Springer befinden?" Als Cardif sie genannt hatte, fügte Rhodan hinzu: „Ich halte mich an die Abmachung, mit einer einzigen Einschränkung: Das Raumschiff, das ich zur Verfügung stelle, nimmt keine zweihundertfünfzig Personen an Bord, sondern nur zweihundertneunundvierzig. Ist das klar?"
    „Was soll das bedeuten?"
    „Es bedeutet, daß du nicht mit den Antis, sondern mit uns fliegen wirst. Du bist mein Gefangener."
    „Nein!"
    „Auch gut! Dann werden wir eben das Liquitiv von den besagten Planeten holen, ohne dich an Bord zu haben, denn du wirst tot sein."
    Cardif biß die Zähne zusammen, um seine Wut nicht gegen das Mikrophon zu schreien. Er beherrschte sich mit einer Vollendung, die sogar dem Hohepriester Bewunderung abverlangte. So ruhig er konnte, sagte er: „Das ist Nötigung und Erpressung. Darf ich mir die Antwort in aller Ruhe überlegen?"
    „Überlegen kannst du, aber nicht in aller Ruhe. Ich werde in der Zwischenzeit das Schiff besorgen und landen lassen. Da uns durch Ortungen die Lage der Festung nun bekannt ist, dürfte es nicht schwerfallen, einen geeigneten Landeplatz zu finden."
    „Unsere Festung ist euch bekannt?" Cardif lächelte in sich hinein. „Das ist interessant" Er lachte kurz auf. „Übrigens ist dir ein Rechenfehler unterlaufen, Rhodan. Es sind insgesamt zweihundertfünfzig Antis ohne mich. Vergiß das nicht!"
    „Du hast eine weitere Stunde Zeit, vergiß auch das nicht!"
    entgegnete Rhodan kalt. „In genau einer Stunde hole ich mir deine Antwort. Von ihr wird es abhängen, wie sich dein weiteres Schicksal gestaltet. Denke daran. In einer Stunde also!"
    Es knackte im Lautsprecher. Dann war nur noch ein Summen im Raum. Der Hohepriester wartete, bis der Funker den Sender ausgeschaltet hatte, dann sagte er zu Cardif: „Wir, die Baalol, sind gerettet. Rhodan will nur

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