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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich!"
    „Und du glaubst, er bekäme mich?" fragte Cardif höhnisch.
    „Glaube nur nicht, ihr könntet euch freikaufen, indem ihr mich opfert. Eher verrate ich Rhodan die Lage der Festung und der anderen Stützpunkte. Nein, so einfach ist das nicht. Außerdem habe ich einen Plan."
    Rhobal trat näher. In seiner Stimme war ein Lauern. „Welchen?"
    Thomas Cardif lächelte spöttisch. „Gib deinen Leuten den Befehl, in den Labors alles auf eine Operation vorzubereiten. Die Mediziner sollen sich in die Gehirn-Abteilung begeben. Ich habe mit ihnen zu sprechen. Alle Spezialisten sollen in der großen Halle auf mich warten, ich werde in zehn Minuten bei ihnen sein."
    „Was hast du vor?" fragte der Priester und wurde ungeduldig.
    Thomas Cardif sagte es ihm.
    Als Rhodan die Verbindung abbrach, konnte Bully sich nicht mehr halten. Er hatte die ganze Zeit mit fest zusammengebissenen Zähnen neben Rhodan gestanden und sich nur mühsam beherrscht.
    „Du willst ihn laufenlassen, wenn er darauf besteht?"
    Rhodan wandte sich langsam um. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos.
    „Wir haben eine Stunde Zeit, darüber nachzudenken", sagte er kurz und deutete damit an, daß die endgültige Entscheidung noch lange nicht gefallen war. „Auch bin ich nicht sicher, daß wir die Festung gefunden haben. Der Sender wurde geortet, das ist alles.
    Meerestiefe viertausend Meter. Kein Boot kann so tief tauchen.
    Auch eins der Antis nicht. Wenn also die Festung dort auf dem Meeresgrund liegt, wie sind sie hineingekommen?"
    Bully starrte Rhodan an. „Du meinst, es könnte ein Bluff sein?
    Aber wie können sie von dieser Tiefe aus senden, ohne selbst ...?"
    „Ferngesteuert, Bully. Wir hätten es uns gleich denken können."
    Die Tür öffnete sich. General Deringhouse trat ein. „Neue Anordnungen, Sir?"
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Vorerst nicht. Lediglich Aufschub der geplanten Aktion um eine Stunde. Sorgen Sie dafür, daß entsprechende Funksprüche offen an die Flotte geleitet werden.
    Die Arkon-Bomben bleiben bereit. Um ein Schiff für die Antis kümmern wir uns später."
    „Vielleicht können wir einen Springer dazu bewegen, die Sippschaft an Bord zu nehmen", schlug Bully vor. „Es treiben sich genug in der Gegend herum."
    „In der Gegend" war gut gesagt. Es handelte sich bei Okul immerhin um einen Planeten, der abseits der bekannten Handelslinien lag, darum hatten die Antis ihn ja auch als Versteck gewählt, ganz abgesehen von dem Vorhandensein der Schlammbohrer. „In der Gegend", das bedeutete immerhin einen Umkreis bis zu fünfhundert Lichtjahren.
    „Eine sanfte Übertreibung", sagte Rhodan dann auch und lächelte flüchtig. „Immerhin dürfte es uns gelingen, ein Handelsschiff der Springer mit genügend Frachtraum aufzutreiben.
    Doch warten wir erst die eine Stunde ab."
    Es wurde eine lange Stunde, aber noch ehe sie zu Ende war, geschah etwas völlig Unerwartetes.
    Rhodan weilte mit Bully in der Kommandozentrale der IRONDUKE und besprach mit General Deringhouse die nächsten Schritte, als die Tür des Funkraums mit allen Anzeichen größter Aufregung aufgerissen wurde. Der Cheffunker erschien. Er rief: „Sir... es ist Thomas Cardif!"
    Rhodan blieb ruhig. „Wir erwarten seinen Anruf. Ich komme ja schon."
    „Das ist es nicht, Sir. Es ist Cardif, aber er ruft per Bildfunk. Von der Oberfläche aus. Neuer Standort."
    Rhodan gab keine Antwort. Er eilte in die Funkzentrale, wo ihm von einem kleinen Bildschirm aus das Gesicht seines Sohnes entgegenblickte. Der Sender mußte mit zu geringer Kapazität arbeiten, denn das Bild war undeutlich und verschwommen, wenn Cardif auch unmißverständlich zu erkennen war.
    „Ja, Rhodan hier. Du hast dich entschieden?"
    Rhodan vermied es, selbst die Kamera einzuschalten, so daß er zwar Cardif, dieser aber nicht ihn sehen konnte.
    „Ja, ich habe mich entschieden." In Cardifs Stimme war etwas unbestimmt Lauerndes, das Rhodan zur Vorsicht mahnte. Aber schon die nächsten Worte ließen diese Vorsicht wieder vergessen, die einer unvorstellbaren Spannung Raum gab. „Ich habe mir alles gut und reiflich überlegt, ich will mit dir sprechen. Unter vier Augen."
    „Es hört niemand mit, den deine Entscheidung nichts anginge."
    „Du verstehst nicht richtig - ich meine, wir sollten uns treffen, um unter vier Augen alles zu besprechen."
    „Uns treffen?"
    Rhodan war ehrlich verblüfft und zögerte mit der Antwort.
    Tausend Gedanken und Möglichkeiten durchkreuzten sein Gehirn.
    Bully und

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