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0112 - Acht Minuten nach Mitternacht

0112 - Acht Minuten nach Mitternacht

Titel: 0112 - Acht Minuten nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Minuten nach Mitternacht
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bringen, was sie wollte, aber ihre Augen verrieten mir, dass sie von jetzt an alles tun würde, was in ihrer Macht stand. Ich hatte einen Verbündeten gewonnen, den ich nicht unterschätzen durfte.
    Von unterwegs rief ich im Office an und hörte, dass nichts vorgefallen war. Dann setzte ich mich mit Phil in Verbindung und berichtete.
    »Teufel«, sagte er. »Die Gesichter hätte ich sehen mögen, als die Lumpen spitz kriegten, wer wir sind.«
    »Viel wichtiger wäre mir, zu erfahren, wer sie weise gemacht hat«, meinte ich. »Willets weiß nichts, Gaby würde es nie tun, und außerdem hatte sie selbst bis heute keine Ahnung. Es bleibt eigentlich nur Humphrey übrig, aber auch von dem kann ich mir das nicht vorstellen. Schließlich hat der Mann eine altrenommierte Firma und würde riskieren, das ihm diese zugemacht und er eingesperrt wird.«
    »Dann bleibt eben nur der Zufall übrig, ein blöder Zufall. Vielleicht sah er dich, als du in das Office gingst, oder als du herauskamst.«
    »Oder es war doch Humphrey. Denkst du noch daran, dass wir Kantor genau vor seinem Haus begegneten?«
    »Auch das kann ein Zufall sein.«
    Es war sieben Uhr, bevor ich nach Hause kam. Der Tisch war bereits gedeckt und ein herrliches Abendessen gekocht. Evelyn hatte rote Wangen vor Eifer und Stolz. Während wir tafelten berichtete ich.
    »Wir müssen jetzt beide noch mehr aufpassen als früher«, sagte ich zum Schluss. »Die Gauner haben zwar nichts von Ihnen erwähnt, aber es ist möglich, dass sie sich schnell einen Vers auf unsere Bekanntschaft machen, und dann wird es auch für Sie gefährlich.«
    »Wie schade«, schmollte sie. »Ich wollte gerade vorschlagen, ein Stück spazierenzugehen. Ich bekomme hier tatsächlich schon Platzangst.«
    »Warten sie noch etwas. In zwei Stunden fängt es an zu dämmern, dann können wir es riskieren. Ich glaube nicht, dass man meine Wohnung beobachtet… Noch nicht, und gnade Gott dem Kerl, den ich dabei erwische. Ich bin jetzt soweit, dass ich keine Rücksicht mehr nehme. Ich habe noch niemals einen Kerl, und sei er der übelste Gangster, auf Grund einer fingierten Anschuldigung hin festsetzen lassen, aber diesmal tue ich es, und wenn ich behaupten müsse, er habe mir die Brieftasche geklaut.«
    Evelyn räumte das Geschirr ab und säuberte es unter dem heißen Wasserhahn in der Küche. Ich trocknete ab und hatte das Gefühl, das werde nun immer so bleiben.
    Um zehn Uhr machten wir uns auf die Beine. Natürlich stand der Hausmeister vor der Tür, rauchte seine übelriechende Pfeife und konnte es sich nicht verkneifen, dumm zu grinsen. Glücklicherweise merkte Evelyn nichts davon. Der Abend war angenehm kühl, der Himmel blauschwarz und die Sterne strahlende Punkte. Wir ließen den Jaguar stehen und bummelten zu Fuß durch die Straßen. Wir waren nur eines der vielen Pärchen, die da spazieren gingen.
    Plötzlich verhielt ich den Schritt. Ich hätte am liebsten kehrtgemacht, aber ich hatte keinen Grund dafür. Wir befanden uns in der 48sten Straße zwischen Park und Madison Avenue, keine fünfzig Schritt von dem Platz entfernt, an dem Robin Masters ermordet worden war. Die Erinnerung nahm mir die gute Laune. Evleyns Füße schritten über die Stelle, an der ihr Vater in einer Blutlache gelegen hatte, aber sie wusste nichts davon, und es war gut so.
    Um halb zwölf waren wir wieder zu Hause, und eine Viertelstunde später schlief ich bereits.
    Am nächsten Tag um zehn Uhr klingelte das Telefon.
    »Hier Sergeant Polkin. Ich bin gerade in ihrer Nähe und hätte Sie gerne einmal aufgesucht.«
    »Tun Sie Ihren Gefühlen keinen Zwang an«, meinte ich. »Wir sind hier genauso eine öffentliche Eirichtung wie Ihr Laden.«
    »Allright. In einer Viertelstunde bin ich bei Ihnen.«
    Phil und ich saßen über unseren Akten und Aufzeichnungen des Falles Masters, als er hereinkam.
    »Wie kommt mir solcher Glanz in meine Hütte?«, begrüßte ich ihn. »Haben Sie etwas Besonders auf dem Herzen?«
    Er setzte sich, nahm eine angebotene Zigarette und schlug die Beine übereinander.
    »Es gehen Gerüchte um. Es wird über alles Mögliche geredet, ohne dass man jemanden festnageln kann. Ich habe mir ein paar Jungen in der Gegend der Miltonstreet gekauft, die Jonny Philps schon lange kennen bei denen hat er große Reden geführt. Er erzählte, ein wie wichtiger Zeitgenosse er sei, und dass er es absolut nicht nötig habe, zu arbeiten. Es genüge, wenn man die richtigen Leute kenne, um immer Geld zu haben. Es fielen auch ein

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