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0112 - Acht Minuten nach Mitternacht

0112 - Acht Minuten nach Mitternacht

Titel: 0112 - Acht Minuten nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Minuten nach Mitternacht
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inzwischen zu Humphrey«. Damit überließ ich Jäger und Gefangene sich selbst und rannte, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinab.
    Ich hatte das Gefühl, mich beeilen zu müssen.
    Das Vorzimmer von Humphreys Office war leer. Ich durchquerte es und riss die Tür mit der Aufschrift PRIVAT auf. Der Anwalt stand vor seinem Schreibtisch. Darauf lag ein Köfferchen, in das er mit zitternden Händen alle möglichen Papiere stopfte. Daneben lagen eine Menge sorgfältig gebündelter Geldscheine.
    »Guten Morgen, Mr. Humphrey«, sagte ich. »Wollen Sie verreisen?«
    Er fuhr hoch, glotzte mich an und versuchte, die Geldpäckchen hinter seinem Körper zu verstecken.
    »Geben Sie sich keine Mühe, Mr. Humphrey«, grinste ich. »Mr. Kantor schickt mich. Er hatte den anscheinend berechtigten Verdacht, Sie würden die gute Gelegenheit benutzen, um mit seinem so sauer erworbenenVermögen auszurücken. Wie konnte es geschehen, dass die Kerle Sie in ihre Gewalt bekamen?«, fragte ich und nahm ebenfalls Platz. »Sie werden ja jetzt einsehen, dass-Verschweigen und Lügen sinnlos ist. Wir haben die ganze Bande hinter Schloss und Riegel. Wir wissen auch alles, mit Ausnahme der Rolle, die Sie spielten.«
    »Sie haben mich bedroht und erpresst« , krächzte er. »Sie haben sich nicht gescheut, mich zu schlagen. Gleich nachdem Masters entlassen wurde und zu mir kam, ging es los. Sie verboten mir, etwas in seinem Interesse zu unternehmen. Sie wollten auch das Geld, das Evelyn gehörte. Das war das Einzige, was ich verweigerte. Sie setzten mich unter Druck, damit ich Ihnen nichts sagen sollte, was Masters mir anvertraut hatte. Sie zwangen mich, Sie zu warnen. Sie sollten die Finger davon lassen, und ich musste versuchen, Ihnen einzureden, es sei doch nichts mehr zu machen. Ich weiß, ich bin ein Feigling. Ich hatte Furcht, grässliche Furcht. Als ich ihnen drohte, mich an die Polizei zu wenden, lachten sie mich aus. Sie behaupteten, sie hätten die Polizei in der Hosentasche, und wenn ich den Mund aufmachte, wäre ich ein toter Mann. Ich hatte Angst… Heute Morgen kamen sie und brachten mir ein Paket, das ich ihnen in meinem Tresor aufheben sollte, bis sie es zurückforderten. Sie meinten, bei mir würde es niemand suchen. Als sie weg waren, sah ich nach, was es war, und dann fasste ich den Entschluss zu flüchten. Ich habe einen Bruder in Iowa. Er hat dort eine Farm, und kein Mensch hätte mich dort jemals gefunden. Das Geld wollte ich Evelyn Masters zurückgeben. Ich hätte es mitgenommen und ihr dann geschickt. Bitte glauben Sie mir das. Ich bin kein Dieb. Ich bin ein armer, alter und verzweifelter Mann«, flehte er.
    Ich hatte eine ungeheure Wut auf Humphrey, der imstande gewesen wäre, alles zu verhindern, was inzwischen geschehen war, wenn er mir beim ersten Male die Wahrheit gesagt hätte.
    »Gehen wir«, sagte ich.
    »Gehen? Wohin?«, fragte er, mechanisch wie eine Puppe.
    »Zur Vernehmung und dann ins Gefängnis«, antwortete ich.
    Da streckte er den Arm nach dem Hut am Haken aus, aber der schien unerreichbar zu sein. Mit einem leeren, erstaunten Ausdruck in den Augen drehte er sich nach mir um, sackte in sich zusammen und lag wie ein kleines, graues Häuflein am Boden.
    Ich stellte den Koffer ab und beugte mich über ihn. Immer noch starrten seine Augen mich an, aber es war kein Leben darin. Ich riss den Fernsprecher von der Gabel und bestellte Unfallwagen und Arzt. Dann gab ich mir selbst die größte Mühe, aber es war umsonst. Kein Mensch würde Rechtsanwalt James Humphrey zum Leben erwecken können. Als der Arzt kam, zuckte er nur mit den Schultern.
    »Wahrscheinlich ein Gehirnschlag«, stellte er fest. »Der Mann muss eine furchtbare Aufregung gehabt haben.«
    »Das hat er«, sagte ich kurz.
    Ich konnte meines Erfolgs nicht mehr froh werden.
    ***
    »Ich gratuliere, Jerry«, sagte Mr. High und streckte mir die Hand hin. »Bis auf ein paar Einzelheiten ist der Fall gelöst. Wir haben alle vernommen außer Jonny Philps. Haben Sie etwas erreicht?«
    »Ja, Humphrey hatte das Geld. Er war beim Packen und behauptete, er habe Miss Masters die 60 000 Dollar zurückgeben wollen.«
    »Und wo ist er?«
    »Im Leichenschauhaus«, antwortete ich. »Als ich ihn mitnehmen wollte, fiel er um und war tot.«
    »Vielleicht ist es das Beste für ihn«, meinte Mr. High leise. »Nach dem, was wir aus den Gangstern herausgepresst haben, muss man ihm furchtbar zugesetzt haben.«
    »Nur eines ist mir unklar«, überlegte Phil. »Warum

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