0113 - Das Dämonen-Raumschiff
verzerrt, doch seine Augen lächelten. »Nicole…, Cherie…!«
Er versuchte, sich aufzurichten. Mit Nicoles Hilfe gelang es ihm schließlich. Wie in Zeitlupe kam seine Linke hoch, tastete vorsichtig den Verband ab. »Es hat mich ganz schön erwischt, wie?« preßte er hervor. »Ohhh!«
»Gehirnerschütterung?« fürchtete Nicole. Besorgt sah sie ihren Chef und Geliebten an. Zamorra machte ein paar vorsichtige Schritte, schüttelte erst zögernd, dann heftiger den Kopf, vollführte ein paar rasche Bewegungen. »Nein«, murmelte er dann, »ich glaube nicht, aber…«
Seine Hand fuhr zur Brust, tastete sie ab. Er verstummte abrupt, sah sich suchend um. In seine Augen trat ein ungläubiger Ausdruck.
»Das Amulett«, kam es fast lautlos über seine zusammengepreßten Lippen, »es ist fort, ich spüre seine Ausstrahlungen nicht mehr! Nicole, was ist geschehen?«
Fragend sah er sie aus seinen grauen Augen an. In knappen Zügen berichtete sie das Vorgefallene.
Zamorra ließ sich auf der Couch nieder. »Das ist ja furchtbar«, stöhnte er. »Es erschwert unsere Aufgabe ganz erheblich, und Conny…«
Nicole nickte. »Wir müssen handeln, sofort! Vielleicht ist es sogar schon zu spät! Wie fühlst du dich?«
»Stark genug«, ächzte der Professor. »Komm, wir fahren nach Callantsoog, und es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht…«
Er verstummte, sah Nicole an, deren Gesichtszüge sich spannten. »Was…?«
»Kopfschmerzen…«, flüsterte das Mädchen.
Der Parapsychologe erblaßte. Er selbst spürte noch nichts, er war von Natur aus weniger anfällig gegen dämonische Ausstrahlungen, und auch Nicole vermochte sich ihnen eine Zeitlang zu widersetzen. Doch daß sie jetzt diesen dumpfen Druck im Schädel wieder verspürte, konnte nur eines bedeuten: Die Zone des Grauens war von den Unheimlichen abermals erweitert worden…
***
Meegh zitterte. In seinem von menschlichen Sinnen nicht zu begreifenden Organismus tobten sich grauenhafte Schmerzen aus, ließen seinen Haß bis ins Unermeßliche wachsen. Der Schwarze war schwer angeschlagen, kaum noch in der Lage, seine schwarzmagischen Kräfte einzusetzen. Zu sehr nahmen ihn die Konzentration auf seine Verletzungen in Anspruch, seine Versuche, den Heilungsprozeß zu beschleunigen.
Meegh konnte immer noch nicht begreifen, wie es geschehen war. Viel zu schnell hatte sich alles abgespielt. Plötzlich war eine silbrige Scheibe auf ihn zugeflogen, war in seinem Körper förmlich explodiert und hatte seine Kräfte, seine Energien förmlich aus ihm herausgesogen.
Shoon und Armg traten zu ihm, führten eine kurzfristige Verschmelzung durch. Dadurch erfuhren sie besser, was geschehen war, als hätte Meegh es ihnen berichtet.
»Warte, Bruder…«, teilte sich Shoon dem Führer der Gruppe mit. Meegh spürte, wie etwas von Shoons Lebensenergie in ihn herüberfloß, wie sein Gefährte ihm mit seiner Kraft half. Nicht uneigennützig, denn nur gemeinsam waren sie alle wirklich stark genug, diese Welt zu beherrschen. Keiner von ihnen durfte ausfallen, auch so waren sie noch fast zu wenig.
Meegh sandte einen Impuls aus, der so etwas wie eingeschränkte Dankbarkeit ausdrücken sollte. Nicht dafür, daß Shoon ihm half, den Schwächezustand zu überwinden, sondern dafür, daß der Schwarze logisch gedacht hatte.
»Es war das Amulett dieses Zamorra«, flüsterte er heiser. »Wir müssen es vernichten, nur dann sind wir nicht mehr in Gefahr. Solange es existiert, besteht auch immer die Möglichkeit, daß irgend jemand es gegen uns zur Anwendung bringt. Es muß zerstört werden, vollständig aus dieser Welt getilgt werden!«
Shoon und Armg stimmten ihm sofort zu, und Meegh wußte, daß auch die anderen sich dieser Meinung nicht verschließen würden. Vordringliche Aufgabe war es somit, das Amulett zu vernichten.
»Ich habe die Strahlungszone ausgedehnt«, sagte Shoon plötzlich. »Sie hat jetzt den doppelten Radius.«
»Es ist gut«, versetzte Meegh. »Dennoch müssen wir zu handeln beginnen.«
Doch genau in diesem Augenblick entstand Aungkor unter ihnen. Und Aungkor kam nicht allein.
In seiner Begleitung befand sich Conny Peters - und in ihren Händen lag das Amulett…
***
Kapitän Stiarchos fühlte den heftigen Ruck, der durch den Körper des Supertankers ging. Er fuhr zusammen. Das war nicht normal, im Ärmelkanal gab es keine rollende See, die das flache, breite und tiefgehende Schiff erschüttern konnte. Und doch hatte es einen Ruck gegeben, als sei das Schiff mit
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