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0113 - Das Dämonen-Raumschiff

0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Titel: 0113 - Das Dämonen-Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lassen. Vielleicht stellten sich noch weitere überraschende Gaben heraus, die nur trainiert zu werden brauchten…
    Nur rein zufällig hatte sie zum halbgeöffneten Fenster gesehen, erkannte in Sekundenbruchteilen das totenblasse, starre Gesicht Detlef Wilkes’, dessen Hand mit der Pistole hochflog. Während die Zeit zu erstarren schien, rasten ihre Gedanken. Wie kam Charly nach draußen? Er war doch im Nebenraum eingeschlossen worden! Und wie kam er an die Waffe? Conny ahnte nicht einmal, daß der junge Mann über eine Pistole verfügte; sie war sein großes Geheimnis. Um so größer war der Schock. Doch nicht eine Sekunde lang glaubte sie an eine optische Täuschung, sah das Geschehen für die Wirklichkeit an.
    »Charly!« gellte ihr entsetzter Schrei, als sich sein Finger krümmte. Aus der Mündung der Pistole leckte eine rötlichgelbe Feuerzunge. Im gleichen Sekundenbruchteil kippte Zamorra mit dem Sessel zur Seite, war dennoch nicht rasch genug. Conny sah den roten Fleck an seiner Schläfe, hörte den erstickten Laut, der sich den Lippen des Professors entrang. Sah im nächsten Moment, wie der Lauf der Pistole herumschwenkte, wie das schwarze Loch der Mündung sich direkt auf sie richtete, riesengroß wurde, erschreckend, bedrohlich…
    Abermals krümmte sich der Finger!
    Doch diesmal war jemand schneller als Wilkes. Eine schmale Hand hatte das auf dem Tisch liegende Amulett ergriffen, riß es geistesgegenwärtig hoch und ließ es einem Diskus gleich zielsicher auf Wilkes’ Stirn zurasen. Es knackte dumpf, dann verschwand der Student mit einem Wehlaut vom Fenster.
    Wie ein Tornado fegte die schlanke Sekretärin des Professors durch das Zimmer, schwang sich geschmeidig durch das Fenster und kam draußen federnd auf. Nicht eine Sekunde lang dachte sie an die Gefahr, die entstehen würde, wenn Wilkes nicht vollständig ausgeschaltet war. Doch der Student lag reglos im Gras, sah mit starren Augen in den Himmel. Auf seiner Stirn haftete das Amulett, von dem ein silbriger Glanz ausging, mit grünen Schlieren vermischt.
    Nicole kniete neben Wilkes nieder, ein undamenhafter Laut kam über ihre vollen Lippen. Ihre Hände griffen nach dem Amulett, lösten es von der Haut des Beeinflußten. Ein grünlicher Fleck blieb zurück. Als nächstes wand sie ihm die Pistole aus den starren Fingern, fürchtete sekundenlang, ihn tödlich getroffen zu haben, sah aber erleichtert, wie sein Brustkorb sich schwach bewegte.
    Nicole kehrte durch die Tür ins Haus zurück. Als sie das Zimmer betrat, in dem Conny immer noch wie erstarrt verharrte, stockte ihr Schritt, und angstvoll weiteten sich ihre Augen.
    Neben dem umgestürzten Sessel lag Zamorra, unbeweglich, verkrampft. Und neben seinem Kopf bildete sich eine dunkelrote Blutlache!
    ***
    Commander Holbrook verzog keine Miene. »Feuer frei«, sagte er monoton. Die Bordsprechanlage übertrug den Befehl an den Waffenstand. Dort löste ein Mann den Schuß aus.
    Der Torpedo fegte aus der Röhre und nahm Kurs auf den Ölfrachter.
    Über das, was jetzt geschehen mußte, machte sich niemand an Bord der »411« Gedanken. Niemand war überhaupt in der Lage, auch nur einen einzigen Gedanken zu tätigen. Die Crew bestand nur noch aus willenlosen Marionetten.
    In gut einer halben Minute würde der Torpedo in den massigen Rumpf der »Athene« gestoßen werden und dort detonieren. Die gewaltigen Tanks des Frachters würden bersten, das öl ins Meer freigeben und vor der nordfranzösischen Küste eine Ölpest hervorrufen, einen zähen, dicken Film, tödlich für Mensch und Tier…
    Und niemand an Bord der »Athene« ahnte etwas von der Gefahr. Aber selbst wenn der Captain es erfuhr, mußte es dennoch zu spät sein. Der schwerfällige, massige Druckkörper des Tankers war nicht mehr in der Lage, dem Schuß auszuweichen, lief voll in die Bahn des Torpedos hinein.
    Noch vierzehn Sekunden…
    ***
    Aungkor lauschte. Dennoch überraschte ihn das Eintreffen Meeghs. Der Schwarze, schattenhaft in seinem Aussehen, glitt einfach durch die Wand, materialisierte direkt vor dem Dämon.
    »Wir benötigen deine Hilfe nicht mehr, Aungkor«, teilte er ihm mit. »Zamorra ist tot, gestorben durch unsere Macht.«
    Aungkor erblaßte. Hinter seiner Stirn rasten die Gedanken. Zamorra tot? Tot? Ausgelöscht, vernichtet? Das war unmöglich, konnte einfach nicht sein. So leicht war der Meister des Übersinnlichen nicht zu töten, zu viele Kreaturen der Finsternis hatten sich an ihm schon die Zähne ausgebissen, hatten

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