0113 - Das Dämonen-Raumschiff

schmählich versagt und das eigene Leben verloren. Darum vermochte Aungkor nicht zu glauben, was der Schattenhafte ihm in so einfachen Worten mitteilte.
    »Ich glaube es erst, wenn ich seine Leiche vor mir sehe«, stieß der Dämon hervor. »Zamorra ist zäh, er hat sieben Leben wie eine Katze. Zu oft schon hatten wir ihn in der Todesfälle…«
    Meegh unterbrach ihn mit einem wilden, herrischen Lachen.
    »Bevor wir dich vernichten, werde ich dir einen letzten Gefallen tun, Dämon!« schrie der Schwarze. »Du wirst Zamorra sehen, den toten Zamorra! Und dann wirst du sterben -oder unser Sklave! Die Tage deiner Art sind gezählt, wir sind die neuen Herrscher des Planeten!«
    In Aungkor verkrampfte sich alles. Sollte es wirklich wahr sein, es Zamorra nicht mehr geben, den größten Feind der Schwarzen Familie? Doch Meegh war zu sicher!
    »Gut denn, so zeige mir seine sterblichen Überreste, Schwarzer!« stieß Aungkor hervor. In seinen Augen glomm ein verzehrendes, wildes Feuer auf. Wer ihn kannte, wußte, daß der Dämon kurz vor der Entladung stand. Zorn und Wut stauten sich in ihm auf, vermischt mit der Angst, daß Meegh seine Drohung wahrmachen würde, und drängten nach einer Explosion. Doch der Schwarze ahnte die Gefahr nicht, zu welcher magischen Kraftentfaltung Aungkor in solchen Situationen fähig war.
    Der Schattenhafte führte einige Bewegungen durch, die Aungkor nicht zu deuten wußte. Dann raste ein schwarzes, wirbelndes Feld auf den Dämon zu und hüllte ihn ein, eine Sphäre, die trotz ihrer Schwärze auf geheimnisvolle Weise zu leuchten schien.
    Von einem Moment zum anderen befanden sie sich an einem anderen Ort, in einem Haus, von Menschenhand erbaut.
    Aungkor ertastete die Gedanken von Menschen, vermochte sie zu differenzieren, die aufgeregten, aufgepeitschten Gedanken zweier Frauen.
    »Wir sind da«, zischte Meegh. Aungkor glaubte, irgendwo in der konturlosen Schwärze des Unheimlichen Augen zu erkennen, die böse glitzerten. »Dort, wo die beiden Frauen sprechen, ist Zamorra!«
    Wie von selbst glitt die Tür auf, quietschte entsetzlich laut in den Angeln, so daß Aungkor instinktiv zusammenfuhr. Dann machte er ein paar rasche, gleitende Schritte vorwärts und trat in den Wohnraum, gefolgt von Meegh.
    Die beiden Frauen waren allein, eine hielt Zamorras Amulett in den Händen. Und auf dem Boden lag Zamorra selbst, reglos, starr. Neben seinem Kopf breitete sich eine Blutlache aus…
    ***
    Das Quietschen der Tür, die sich hinter Nicole geschlossen hatte, riß sie aus ihrer Erstarrung. Der Kopf des Mädchens flog herum, ihr Blick erfaßte die beiden eigenartigen Gestalten, die jetzt ins Zimmer huschten, lautlos wie Geister.
    Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Der Dämon, der wie ein Mensch wirkte, wenn man von seinen bösartig leuchtenden Augen absah, verharrte einen Moment, dann schnellte er sich vorwärts. Direkt auf Nicole zu, deren Schrecksekunde immer noch andauer te, die keinen Blick von dem zweiten zu wenden vermochte, jener Kreatur, die nur verschwommen und schattenhaft erkennbar wurde, als stammte sie sie aus einer anderen Dimension.
    Im letzten Moment warf sie sich zur Seite. Aungkor verfehlte sie nur um wenige Millimeter, prallte gegen den Tisch und stürzte mit ihm zu Boden. Im gleichen Moment begann er transparent zu werden.
    Nicole handelte. Instinktiv tat sie dasselbe, was sie schon vollführt hatte, als Charly schoß: Sie holte aus und schleuderte das Amulett. Die schimmernde Scheibe pfiff durch die Luft und prallte mit einem dumpfen Schmatzlaut gegen den Schattenhaften.
    Ein grauenvoller, schmerzlicher Schrei hallte durch das Zimmer. Geblendet schloß Nicole die Augen, als das Amulett zum Zentrum einer geballten Energieentladung wurde. Sekundenlang glaubte das Mädchen, im Zentrum einer Sonne zu stehen, dann flauten Hitze und Helligkeit ab, flossen von ihr ab wie Sirup.
    Das alles hatte sich viel rascher abgespielt, als es sich beschreiben läßt. Noch während Nicoles Augen sich wieder an das normale Elektrolicht gewöhnen konnten, handelte Aungkor.
    Der Dämon hatte sich nicht ablenken lassen. Er sah seine letzte große Chance greifbar nah vor sich. Und er war fest entschlossen, sie zu nutzen!
    Noch während er mit dem Tisch umstürzte und die Kante der Holzplatte sich schmerzhaft in seinen Körper schob, leitete er die Entmaterialisierung ein. Der Dämon wechselte seinen Standort, wurde direkt neben Conny Peters wieder existent.
    Seine Arme schossen vor, die Hände umschlossen