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0113 - Das Dämonen-Raumschiff

0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Titel: 0113 - Das Dämonen-Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Arme des Mädchens wie Klauen. Aus den Augenwinkeln erkannte Aungkor, daß Nicole Duval das Amulett nach Meegh warf.
    Aungkor ahnte, was kam, und schloß die Augen. Der gleißende grünliche Lichtball flammte auf, hüllte alles mit seiner kalten Energie ein. Aungkor vernahm den klagenden, entsetzlichen Schrei des Schwarzen, als dieser von dem Amulett getroffen wurde, das sich wie ein Messer in seinen schattenhaften, scheinbar dimensionslosen Körper fraß. Aungkor sah durch die geschlossenen Augenlider, wie die Konturen Meeghs verblaßten, wie der Schwarze schwer angeschlagen das Feld räumte, einfach entmaterialisierte, um in seine Operationsbasis zurückzukehren.
    Jetzt begann Conny Peters sich zu wehren. Doch ihre Befreiungsversuche waren vergeblich, zu stark waren die Kräfte des Dämons. Aungkor riß das Mädchen vom Boden hoch wie eine Feder und stürmte auf jene Stelle zu, an der soeben noch Meegh gestanden hatte, wo jetzt das Amulett langsam zu Boden sank, von einer unsichtbaren Kraft getragen, in seinem grünen, gleißenden Leuchten langsam verblassend.
    »Faß zu!« zischte Aungkor, allein durch den Tonfall jeden Widerspruch im Keim erstickend. Er ließ seiner Gefangenen gerade so viel Bewegungsfreiheit, daß sie das Amulett zu fassen vermochte. Dann wurde sein Griff sofort wieder stahlhart.
    Conny schrie gellend um Hilfe, versuchte, sich zu befreien, das Amulett gegen den Dämon einzusetzen. Doch Aungkor war geschickt. Er ließ ihr keine Chance. Sein Glück war, daß Conny mit dem Amulett nichts anzufangen wußte, seine Fähigkeiten nicht voll ausschöpfen konnte.
    Auch Nicole hätte es nicht vermocht. Es gab nur einen, der das Amulett und seine geheimnisvollen Kräfte voll einzusetzen vermochte, soweit sie erforscht waren - Professor Zamorra!
    Nicole begriff, erfaßte, was Aungkor plante. Er wollte das Amulett entwenden, und da er selbst nicht in der Lage war, es zu berühren, benutzte er Conny als Werkzeug!
    Die hübsche Sekretärin erschauerte. Zamorra war tot und die letzte Waffe gegen die Unheimlichen in den Klauen des Gegners.
    Ein gequälter Schrei entrang sich ihrer Kehle, so verzweifelt und unmenschlich, daß selbst Aungkor erschrocken zusammenfuhr. Doch nur für Sekundenbruchteile, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Und in jenem Moment, in dem Nicole all ihren Mut, ihre Verzweiflung zusammenraffte und waffenlos den Dämon ansprang, um mit ihm zu kämpfen - da löste er sich auf, entmaterialisierte, verschwand, als habe es ihn niemals gegeben.
    Und mit ihm verschwanden Conny Peters und - das Amulett des Leonardo de Montagne!
    ***
    Erschöpft verhielt Nicole, atmete tief und hastig ein und aus. Sie taumelte, lehnte sich gegen die hölzerne Wand des Zimmers. Nur langsam, quälend langsam kam ihr aufgepeitschter Sinn zur Ruhe. Das Amulett war verschwunden, geraubt… und Zamorra…
    Ein leises Stöhnen ließ sie aufhorchen. Irritiert wandte Nicole den Kopf, sah dorthin, woher der Laut erklungen war.
    Mit einem jähen Satz wirbelte sie herum, sprang zu Zamorra. Der vermeintlich Tote hatte sich bewegt, versuchte, sich aufzurichten, und schaffte es doch nicht! Immer wieder gingen konvulsivische Zuckungen durch seinen großen, durchtrainierten Körper.
    »Ahh…«
    Das Mädchen kniete neben ihm nieder, rollte ihn vorsichtig auf die Seite.
    Zamorra stöhnte lauter. Sein Gesicht war verzerrt, die Augen geschlossen. Entsetzt sah Nicole, wie aus einer Wunde am Schädel immer noch Blut sickerte. Entschlossen riß sie einen sauberen Streifen von der Decke des umgestürzten Tisches und wischte vorsichtig das Blut fort, das jetzt langsamer kam.
    Erleichtert atmete sie auf. Die Kugel war nicht in den Kopf des Professors eingedrungen, hatte ihn nur gestreift. Dennoch war der harte Schlag, den das Projektil verursacht hatte, stark genug gewesen, den Meister des Übersinnlichen zu betäuben.
    »Warte einen Moment«, murmelte Nicole, sprang auf und lief mit dem Tuch in die kleine Kochnische. Im Heißwasserboiler befand sich noch etwas Flüssigkeit. Nicole benetzte das Tuch mit warmem Wasser, kehrte zurück und begann die Wunde auszuwaschen.
    Allmählich ließen Zamorras Zuckungen nach, der Parapsychologe beruhigte sich langsam. Nicole verließ das Häuschen, eilte zum Citroën und zerrte den Verbandskasten hervor. Dann desinfizierte sie die Schußwunde und legte einen nahezu fachmännischen Verband an.
    Zamorra öffnete die Augen. Er sah Nicoles Gesicht über sich. Noch immer waren seine Züge von Schmerzen

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