Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seine Gedanken, Bilder der Dinge zu formen, die es dort vorne im „Saal der schützenden Gedanken" gab. Er zwang sie, durch die Wände hindurch die mächtigen Aggregate zu sehen, die das Schirmfeld eigentlich erzeugten, und die Transformer, die die Gedanken der Schützenden so verarbeiteten, daß sie zur Stützung des Feldes und zu seiner Verstärkung verwendet werden konnten.
    Das alles mußte er sich ständig vor Augen halten. Er mußte es sehen, durch den glühenden Ball hinter seinen Lidern hindurch, um seinen eigenen Gedanken Zutritt zu verschaffen zu den Transformern. Sie würden die Tätigkeit der Geräte schließlich unterbinden - wenn er mächtig genug war - und die Gedanken der Schützenden auf die Gehirne zurückprallen lassen, aus denen sie kamen.
    Er spürte, wie die Welt um ihn herum ins Schwanken geriet. Er wußte gut, welch ungeheuren Kräfte hier aufeinanderprallten und daß sie, wenn es zum Höhepunkt des Kampfes kam, sich mechanisch auswirken und die Gangwände erschüttern und die Decken zum Einsturz bringen würden. Er fürchtete sich nicht davor. Er gewann den Kampf entweder oder es war ihm gleichgültig, auf welche Weise er starb.
    Kalal blieb eine Sekunde lang stehen, um dem Gehirn wenigstens für kurze Zeit die Mühe zu ersparen, die es, während er es ganz allein auf seine Aufgabe zu konzentrieren versuchte, damit haben mußte, daß es die Beine in Bewegung hielt. Den Erfolg spürte er augenblicklich. Der glühendrote Ball vor seinen Augen wurde matter. Er konnte die Geräte im Saal der schützenden Gedanken deutlich erkennen. Und - er sah noch etwas.
    Die Gesichter der fünf Priester, die dort im Saal saßen und ihre parapsychischen Energien in die Transformer strömen ließen, damit sie dazu beitrugen, den Schutzschirm des Tempels wahrhaft undurchdringlich zu machen.
    Nur der älteste unter den fünf Schützenden konnte sich später, in den wenigen Augenblicken, in denen die geistige Verwirrung sich über ihm lichtete, noch an den Verlauf der Katastrophe erinnern.
    Da waren natürlich die interferierenden Schwingungen gewesen, die sie alle bemerkt, um die sich jedoch niemand gekümmert hatte, weil sie glaubten, sie dürften ihre Aufgabe, den Tempel zu schützen, auf keinen Fall vernachlässigen.
    Sie waren auch dann noch ruhig geblieben, als die fremden Gedanken so mächtig wurden, daß sie die der Schützenden fast überall in der Umgebung kompensierten und ihre Wirkung zunichte machten.
    Das war ihr Fehler gewesen. Sie hätten den Strom ihrer Gedanken unterbrechen und nach der Ursache der Störung sehen sollen. Hätten sie das getan, dann hätten die Transformer wahrscheinlich nicht plötzlich aufgehört zu arbeiten.
    Es kam wirklich von einem Gedanken zum anderen. Die andern wußten nichts mehr davon. Nach einer Tausendstelsekunde schon waren sie entweder tot oder bewußtlos. Nur Ökaröl, der Alteste, besaß ein Gehirn, das stark genug war, um den mörderischen Angriff wenigstens ein paar Sekunden lang zu ertragen.
    Er kannte die Gedanken, die sein Gehirn bestürmten. Es waren dieselben, die er und die anderen einen Augenblick zuvor gedacht hatten und deren psionische Energieflut von den Transformern zurückgeworfen worden war: „Wir stärken den Schirm! Wir schützen den Tempel der Wahrheit!"
    Es waren Gedanken solcher Inbrunst, daß ihr Energiegehalt, von den Transformern gewandelt, ausreichte, um die Wirkung des Schutzschirms um das Tausendfache gegenüber dem zu steigern, was die mechanischen Geräte allein erzeugen konnten.
    Diese Gedanken prallten nun auf die sendenden Gehirne zurück.
    Mit ihrer Macht wären sie in der Lage gewesen, selbst den stärksten Feind von den Mauern des Tempels fernzuhalten.
    Mit ihrer Macht waren sie jetzt in der Lage, die Gehirne, in denen sie entstanden waren, zu zertrümmern.
    Ökaröl erkannte, daß etwas Entsetzliches geschehen sein mußte.
    Das war das letzte, was sich ihm mitteilte.
    Ron sprang zur Seite, als die Wand neben ihm plötzlich mit donnerndem Gepolter in den Gang stürzte. Keuchend blieb er am Rande der Trümmer stehen, die den Boden des Ganges bedeckten, und half Meech, dem ein Trümmerstück die Füße unter dem Körper weggeschlagen hatte, auf die Beine.
    Aus der Wand rutschte Erde nach und füllte den Gang. Ron schrie die Namen seiner beiden Freunde. „Larry! Lofty ...!" Aber außer dem Rauschen der Erde war kein Geräusch zu hören. Larry und Lofty waren mit Kazek zusammen entweder jenseits des Wandeinbruchs zurückgeblieben -

Weitere Kostenlose Bücher