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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Priester an, aus dem Schacht herauszukommen.
    Während Kazek, Lofty und Larry ihm folgten, stellte Meech eine neue Ortung an und deutete auf die dem Schacht gegenüberliegende Gangwand. Es gab dort eine Reihe von Türen, und Ron war ziemlich sicher, daß hinter einer von ihnen der Weg begann, der zum Ziel führte.
    Er wollte sich daranmachen, die erste Tür zu öffnen, als Parudal, der junge Priester, hinter ihm plötzlich einen erstickten Schrei ausstieß. Ron wirbelte herum. Aber bevor er noch begreifen konnte, was geschah, lag Parudal reglos am Boden und starrte mit weit aufgerissenen Augen zur Decke hinauf.
    Ron war sofort neben ihm und untersuchte ihn. Er stellte äußerst schwache, fast nicht wahrnehmbare Atemtätigkeit fest. Parudal lebte also noch, aber seine Ohnmacht mußte mit einem starken Krampf verbunden sein, sonst hätte er nicht mit so entsetzlich leblosen Augen in die Höhe gestarrt.
    Für den Vorfall wußte Ron keine Erklärung. Er vermutete, daß Parudals Zusammenbruch mit der starken Strahlung zusammenhing, die Meechs Empfänger pausenlos registrierte, aber er hatte keinen Beweis dafür.
    Er beschloß, Parudal hier liegen zu lassen und den Weg ohne ihn fortzusetzen. Er wandte sich ab und versuchte von neuem, die Tür in der Gangwand zu öffnen. Aber in diesem Augenblick tönte ein donnernder Schlag durch die Mauern. Ron spürte, wie der Boden unter ihm bebte, und hatte Mühe, das Gleichgewicht zu wahren. Von der Decke rieselten Staub und Steine herab.
    Lofty war ein Stück zur Seite geschleudert worden und raffte sich, die stützende Wand im Rücken, mit verwundertem Gesicht wieder auf. Kazek weinte wie ein kleines Kind. Larry spähte geduckt und lauernd in den Gang hinein. Meech war der einzige, der die Ruhe bewahrt hatte.
    „Intensität nimmt weiter zu", erklärte er ruhig. Und, als ob er noch etwas Persönliches hinzufügen wollte: „Wenn das so weitergeht, dann weiß ich nicht, wo es hinführen soll. Da werden gigantische Energiemengen freigesetzt."
    Ron winkte ab.
    „Gleichgültig", entschied er. „Wir versuchen, weiter vorzudringen.
    Irgendwo dort vorne muß der Bursche sein, den wir suchen."
    Beim dritten Versuch gelang es ihm, die Tür zu öffnen. Ein breiter, hell erleuchteter Gang, fast schon ein Saal, führte in den Hintergrund. Inmitten der Helligkeit glaubte Ron, schattenhafte Bewegungen zu erkennen. Er griff seine Waffe fester und rief: „Dort vorne ist er! Los, Männer!" Im selben Augenblick dröhnte eine zweite Explosion durch die unterirdische Anlage. Ron und seine Begleiter waren schon ein Stück weit in den neuentdeckten Gang eingedrungen. Aber als der Donner verebbte, konnten sie trotzdem noch hören, wie draußen Stücke einer Wand zu Boden stürzten und die Erde rauschend nachrutschte.
    Das konnte bedeuten, daß sie jetzt eingeschlossen waren, erkannte Ron.
    Plötzlich bewegten sich die schützenden Gedanken nicht mehr so rasch und reibungslos, wie sie es gewöhnt waren. Da war ein Hindernis.
    Irgendeine andere Schwingung verursachte eine Interferenz. Es gab Stellen, an denen die schützenden Gedanken einfach ausgelöscht wurden und nicht wirksam werden konnten.
    Natürlich nahmen die Gehirne, aus denen die Gedanken kamen, die Erscheinung wahr. Aber sie hatten weder eine Erklärung dafür noch konnten sie sich weiter darum kümmern. Denn im Verein mit den Maschinen, die um sie herum im „Saal der schützenden Gedanken" standen, hatten sie für die Unantastbarkeit des Tempels zu sorgen, und diesem Unternehmen war selbst der geringfügigste Mangel an Konzentration schädlich.
    Die schützenden Gedanken strömten also weiter. Sie nahmen es hin, daß sie an gewissen Stellen ausgelöscht wurden. Immerhin würden sie oben, über der Erde, noch voll zur Wirkung kommen.
    Sie begriffen nicht, daß das, was sie störte, die Gedanken eines anderen feindlichen Gehirns waren.
    Für Kalal war die Welt nur noch ein glühendroter Feuerball. Er hatte die Augen längst geschlossen, aber das Bild formte sich hinter den Lidern und verzehrte Kalals Gehirn mit seiner Hitze.
    Er lechzte nach einer Pause. Er wollte sich einfach vornüberfallen lassen und ausruhen. Aber im hintersten Winkel seines Verstandes, dort, wo noch ein winziger Rest klaren Denkvermögens vorhanden war, sagte ihm eine innere Stimme, daß er im selben Augenblick ein toter Mann sein würde, in dem er mit seinen Anstrengungen nachlasse.
    Er mußte vorwärts - vorwärts, wenn er die Freiheit gewinnen sollte.
    Er zwang

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