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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und schließlich befanden sie sich senkrecht über der Stelle, von der die Strahlung ausging.
    Lofty schien seine Augen überall zu haben. Ron fiel auf, daß er Parudal, den jungen Priester, merkwürdig oft mit einem Blick streifte, rasch und prüfend, so daß Parudal es nicht bemerkte.
    Lofty schien die eigenartige Fähigkeit zu besitzen, anderer Leute Gedanken an ihren Gesichtern ablesen zu können. Offenbar war das ein vollwertiger Ersatz für telepathische Begabung. Denn nach einem letzten, vergewissernden Blick auf den Priester stampfte Lofty auf den Boden und erklärte: „Wenn der Zugang zu den Etagen unter uns nicht im Umkreis von zehn Metern zu finden ist, dann will ich von hier nach Terra durch den Raum schwimmen."
    Er schien seiner Sache sicher zu sein. Sie begannen zu suchen, und Ron bemerkte, wie Parudals Blick immer unsicherer und ängstlicher wurde. Zuviel war anscheinend in den letzten Minuten auf den jungen Priester eingestürmt. Er vermochte seine Unruhe nicht mehr zu verbergen.
    Offenbar glaubte er, er werde die Entdeckung des geheimen Zugangs mit normalen Mitteln auf keinen Fall mehr verhindern können, denn plötzlich spürte Ron wieder das Zerren im Kopf, und diesmal war es gleich von Anfang an so stark, als lege Parudal seine ganze Kraft hinein, um die Eindringlinge von ihrem Vorhaben abzubringen.
    Langsam, fast gemächlich wandte er sich dem Priester zu und zielte mit dem Lauf seines Revolvers auf die Brust Parudals. Wie ein mechanisch bewegter Schatten folgte ihm Meech Hannigan mit dem Lauf seines Thermostrahlers.
    „Noch ein einziger solcher Versuch", warnte Rons leise, gefährlich ruhige Stimme, „und Sie sind ein toter Mann. Ich habe nicht die Absicht, mich von Ihnen aufhalten zu lassen."
    Der zerrende Schmerz erlosch sofort. Parudal sah seine Ohnmacht ein. In diesem Augenblick sah er so niedergeschlagen und bejammernswert aus, daß Ron sicher war, er würde ihnen von nun an keine Schwierigkeiten mehr machen.
    Lofty hatte an dem Zwischenfall nicht teilgehabt. Er war auf der Suche geblieben. Als Ron sich von dem Priester abwandte, stieß Lofty einen triumphierenden Schrei aus, winkte die anderen mit der rechten Hand hinter sich her und zeigte mit der linken auf die Gangwand.
    „Hier!" rief er. „Ein haarfeiner Riß in der Wand. Ziemlich unverfänglich, verläuft aber schnurgerade von oben nach unten. Wahrscheinlich... ja, hier ist ein zweiter Riß. Das ist die Tür!"
    Ron warf Parudal einen raschen Blick zu und erkannte an seinem Gesicht, daß Lofty recht hatte.
    Sie versuchten, die Tür zu öffnen. Das gelang ihnen wider Erwarten schnell. Die feine Einpassung der Tür in die Wand, so daß die Fugen kaum zu erkennen waren, schien den Baalol- Priestern genug Tarnung für den Zugang gewesen zu sein. Der Öffnungsmechanismus war der gleiche wie bei allen anderen Türen.
    Larry war der erste, der den Raum hinter der Tür betreten wollte.
    Er tat einen Schritt nach vorne - stieß einen entsetzten Schrei aus und warf den Oberkörper mit aller Wucht zurück. Es gelang ihm, das Gleichgewicht wieder zu erlangen. Er wirbelte dabei ein paarmal um seine eigene Achse und starrte schließlich von der Seite her voller Verwunderung in das matt erleuchtete Loch, das hinter der Tür gähnte.
    Wortlos zog Ron eine Revolverpatrone aus der Tasche und warf sie in die Öffnung hinein. Wie er vermutet hatte, sank das Metallstück nur langsam nach unten, als müsse es sich durch zähes Öl seinen Weg bahnen.
    „Ein Antigravschacht", murmelte Ron. „Los, hinein! Wir haben keine Zeit zu verlieren." Meech war der erste, der den Schacht betrat. Dicht hinter ihm folgte Ron, der den Priester hinter sich herzog. Hinter dem Priester kamen Lofty, dann Kazek, der vor lauter Angst immer noch nicht wußte, woran er war, und schließlich Larry. Die Tür oben auf dem Gang schloß sich, als Larry über ihre Schwelle hinaus in den Liftschacht getreten war.
    Sie sanken etwa fünfzig Meter weit, bis Meech erklärte, daß er die psionische Ausstrahlung jetzt von einem Punkt auf gleicher Höhe empfange.
    „Sie ist unglaublich stark geworden", fügte er besorgt hinzu.
    Mit Ron zusammen schwang er sich zur Wand des Schachts hinüber. Von innen war es nicht schwierig, die Rillen zu entdecken, von denen eine Tür eingerahmt wurde, die anscheinend auf ein tiefergelegenes Stockwerk der unterirdischen Anlage hinausführte.
    Ron öffnete sie. Draußen lag ein Gang, der dem, aus dem sie gekommen waren, bis aufs Haar glich.
    Sie wiesen

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