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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Feuerzeug leer war. »Es kann losgehen.«
    Ich ging in die Knie. Der Benzingeruch stieg mir eklig in die Nase. Aber ich hoffte, daß uns gerade dieses Benzin in die Freiheit führen würde.
    Sorgfältig legte ich das Taschentuch auf den Boden und dabei dicht an die Tür.
    Jane beobachtete mich, und sie drückte mir beide Daumen, als ich die Kerze nahm, die Flamme mit der Hand abschirmte, damit die Dämpfe nicht noch brannten, und sie dann an das getränkte Tuch führte.
    Es fing sofort Feuer.
    Wir hörten ein leises »Puff«, und schon stand das Taschentuch in Flammen. Es brannte wie der berühmte Zunder. Ich ging hoch und trat sicherheitshalber einen Schritt zurück.
    Das Taschentuch hatte ich so gelegt, daß die Flammen an der Tür hochlecken mußten. Und sie taten mir den Gefallen. Das trockene Holz begann zu glimmen, erste Funken flogen knatternd davon, und dann hatte ein von links nach rechts verlaufender Türbalken auch schon Feuer gefangen.
    »Es klappt!« rief Jane. »Es klappt!«
    Ich nickte nur.
    Wenn das Feuer nur nicht ausging, das war meine größte Sorge.
    Rauch stieg gegen die Decke. Es war ein dunkler Qualm, der sich träge erhob.
    In seltsamen Figuren breitete der Rauch sich aus, während die Flammen immer mehr Nahrung fanden. Als würden sie an Bändern hängen, so wirbelten und drehten sie am Türholz hoch.
    Jane hustete.
    Ich zog sie zurück. Schließlich hatten wir beide keine Lust, hier noch zu ersticken.
    Vor uns knisterte und knatterte es. Kleine glühende Holzsplitter zischten wie winzige Raketen davon. Ich konnte dem Himmel danken, daß das Holz so trocken war. Fast die gesamte Tür war jetzt schwarz gefärbt und über die Hälfte wurde sie bereits von den züngelnden Flammen bedeckt.
    »Hast du noch ein Taschentuch?« fragte ich Jane.
    Sie nickte, holte es hervor und preßte es sich gegen den Mund, während ich mir hin und wieder den Jackettärmel gegen die Lippen drückte.
    Wir beobachteten weiter. Das Feuer war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Gierig fraß es sich weiter. Auch der obere Querbalken wurde bereits erfaßt und geschwärzt.
    Er war brüchig. Ich trat gegen den unteren. Das verkohlte Holz zerfiel unter meinem Tritt und stäubte als feiner, schwarzer Ascheregen zu Boden.
    Das Feuer gierte bereits in das Holz hinein. Es suchte neue Nahrung, bekam sie auch und fraß sich unaufhörlich weiter.
    Zwischen zwei Hustenanfällen fragte Jane: »Ob man es schon wagen kann?«
    Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und schüttelte den Kopf. Obwohl uns der Rauch schwer zusetzte, wollte ich noch abwarten.
    Nur nichts Halbes machen, das war die Devise.
    Langsam wurde die Luft schlechter. Sie war kaum noch zu atmen. Und wir merkten das Risiko, das wir mit dieser Befreiungsaktion eingegangen waren. Klappte es nicht, würden wir unter Umständen elendig ersticken.
    Immer wieder schaute ich besorgt auf Jane Collins. Auch ihre Augen tränten. Sie hustete und würgte, aber sie hielt sich tapfer auf den Beinen. Schließlich wußte auch sie, was alles noch vor uns lag.
    Die Dämonenpeitsche hatte ich in den Gürtel gesteckt. Ich war jedoch sicher, daß ich sie noch gebrauchen würde. Denn ein Samurai lief frei herum. Hoffentlich drang er nicht in die Kendo-Schule ein, wo Suko, Bill und die anderen auf uns warteten. Meine Freunde besaßen keinerlei Waffen, um sich gegen das Ungeheuer verteidigen zu können.
    Der Gedanke machte mir fast noch mehr Angst, als die Vorstellung, in diesem Keller ersticken zu können.
    Die Tür war jetzt eine einzige Feuerwand. Nach rechts, links und nach oben leckten die Flammen ebenfalls weg. Sie waren auf der Suche nach neuer Beute, doch da gab es nur Mauerwerk, und das widerstand dem Feuer.
    Jane Collins schaute mich an.
    Ich wußte, was sie dachte. Ihr Gesicht war rußverschmiert, in den Augen leuchtete die Angst.
    »Okay!« keuchte ich. »Ich werde es wagen!«
    Sie nickte.
    Ich trat zurück, zog meine Jacke aus und wickelte sie mir um die Schulter und den rechten Arm.
    Luft konnte ich nicht viel holen, dafür maß ich die Entfernung, startete und rannte los.
    Wuchtig warf ich mich gegen die brennende Tür.
    Plötzlich war auch die Hitze da. Ich hätte schreien können, hörte das Knirschen – aber die Tür hielt.
    »Zurück, John!« Janes Stimme kippte fast über.
    Ich folgte ihrem Ruf.
    Sofort war sie bei mir, schlug mit beiden Händen auf mich ein und erstickte so die kleinen Flämmchen, die schon auf der Kleidung tanzten.
    »Wir müssen noch warten!« knirschte

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