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0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum erstenmal Allan D. Mercant.
    „Wo kommen Sie denn her?" entfuhr es ihm.
    Der Abwehrchef brachte es fertig zu lächeln. Trotzdem konnte er kaum eine Erschütterung über Rhodans Aussehen verbergen. Der Administrator war zu einem Riesen geworden.
    „Ich dachte mir, daß Sie mich hier brauchen könnten", sagte Mercant. „Wenn wir dieses Anti-Nest dort unten angreifen, werde ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen."
    „Es gibt also doch noch mutige Terraner!" rief Cardif begeistert. „An Bord der IRONDUKE muß ich mir immer nur zur Vorsicht mahnendes Gejammer anhören."
    Mercant reckte sich. Offenbar fühlte er sich geschmeichelt.
    „Er hätte Schauspieler werden sollen", dachte Claudrin ohne Erheiterung.
    „Nur wer handelt, wird Erfolg haben", sagte Mercant und blickte sich angriffslustig um. „Mr. Bull und die anderen Offiziere glauben, daß wir nur mit einem Angriff aller Schiffe auf diesen lächerlichen Stützpunkt Erfolg haben können."
    Rhodan lachte spöttisch. Er klopfte dem kleinen Mann jovial auf die Schulter. Mit gemischten Gefühlen betrachtete Mercant alle Auszeichnungen auf Rhodans Brust. Bisher war es so gewesen, daß sich der Administrator mit einer einfachen Kampfkombi begnügt hatte.
    Cardifs verwirrter Geist war nicht mehr in der Lage, die psychologisch raffinierte Falle des Abwehrchefs zu durchschauen. Bewußt hatte Mercant den Widerspruch des Administrators gereizt.
    „Alle Schiffe?" wiederholte Rhodan höhnisch. „Ich garantiere dafür, daß wir Saos mit zehn Schiffen nehmen werden."
    „Die im Raum stehenden Schiffe werden ein Eingreifen Atlans verhindern", sagte Mercant und gab sich keine Mühe mehr, seine Befriedigung zu unterdrücken.
    Mit einer nachlässigen Gebärde brach Cardif das Gespräch ab. „Wir greifen an", befahl er. Mercant und Bully sahen sich nur an, ohne ein Wort zu äußern. Während Rhodan die zehn Invasionsschiffe bestimmte, begann der Plan Reginald Bulls anzulaufen. An der Spitze der Ausführenden würden die Leutnants Brazo Alkher und Stana Nolinow stehen. Beide kannten die Verhältnisse auf dem Anti-Stützpunkt am besten.
    Thomas Cardif konnte nicht wissen, daß gleichzeitig mit seinem Angriff auf Saos eine zweite Gruppe landen sollte.
    Alles hing jedoch davon ab, wie lange Atlan stillhielt. Seine gewaltigen Robotschiffe lagen rings um Saos, und ihre Geschütztürme kreisten drohend.
    Zehn Schwere Kreuzer der Solaren Flotte lösten sich aus dem Verband und stießen in die dünne Atmosphäre des Planeten vor. Ihre Impulstriebwerke ließen die mit Stickstoff und Kohlensäure geschwängerte Luft erbeben.
    Die Auseinandersetzung um Saos hatte begonnen.
     
    5.
     
    Hanoor war der älteste Priester, der sich auf Saos aufhielt. Das mochte der Grund sein, daß man ihn vorübergehend zum amtierenden Hohepriester bestimmte, nachdem Kutlos und sein Stellvertreter Tasnor in den Trümmern der Station umherirrten, um mit Hepna-Kaloot die tödliche Version des Paloot-Spiels auszutragen.
    Hanoor fü hlte sich durch seine neue Aufgabe in keiner Weise belastet. Er war ein alter Mann, der in seinem Leben viel gesehen und erreicht hatte. In seinem Innern herrschte eine besondere Art von Ruhe.
    Er tat nur das, was unbedingt notwendig war.
    Als die Leute an den Ortungsgeräten meldeten, daß sich die arkonidische Flotte zurückzog und kugelförmig um das Saos-System formierte, ahnte Hanoor, daß Gonozal VIII. vorerst nur Zuschauer bleiben würde.
    Hanoor gab den Befehl, alle Abschußbasen zu besetzen und feuerbereit zu machen. Die unterirdischen Verteidigungsanlagen öffneten ihre Schlünde und reckten die Läufe der schweren Strahlbatterien nach oben. Hanoor ließ auch Handstrahler verteilen, denn es würde unweigerlich zu Nahkämpfen kommen. Der alte Priester gab sich nicht der Illusion hin, die terranischen Schiffe bereits in der Luft abwehren zu können.
    Gelassen beobachtete er die Positionsänderungen der arkonidischen Kugelraumer. Es bestürzte ihn nicht, daß der Imperator eine abwartende Haltung einnahm. Seine unerschütterliche Ruhe wirkte sich auf die anderen Priester aus. Willig folgten sie den Anordnungen des bärtigen, alten Mannes, der in seinem weiten Umhang von Station zu Station eilte, um sich persönlich von dem Verteidigungswillen der Antis zu überzeugen.
    Er kehrte in die Bildzentrale der großen Pyramide zurück und hielt eine kurze Ansprache.
    „Wir werden diesen Kampf verlieren, wenn Gonozal VIII. uns nicht zu Hilfe kommt", sagte er mit brüchiger

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