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0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müßte", erinnerte sich Rhodans Stellvertreter nachdenklich. Er wandte sich an Major Krefenbac. „Major, lassen Sie feststellen, wann die Roboter mit der Uniform fertig sein werden."
    Krefenbac betätigte den Interkom, um sich mit der betreffenden Stelle innerhalb der IRONDUKE in Verbindung zu setzen. Nach wenigen Sekunden gab er bekannt: „Es wird noch einige Zeit dauern, Sir."
    „Die Entscheidung fällt mir nicht leicht", sagte Bully leise. „Alles scheint den Beigeschmack einer Verschwörung zu haben."
    „Ist es Verrat, wenn das Leben von mehreren tausend Männern gerettet werden soll?" fragte Mercant.
    „Wir wollen dem Chef helfen. Das können wir nur, wenn wir jeden Konflikt vermeiden, der uns in kosmische Kriege verwickeln könnte. Benötigen wir nicht jede Minute, um die schreckliche Krankheit Rhodans niederzukriegen? Wir werden auf Saos nie etwas über den geheimnisvollen Planeten Trakarat erfahren, wenn wir die Antis zusammenschießen. Außerdem würde Atlan das nicht zulassen."
    „Sie haben gewonnen", gab Bull nach. „Oberst, versuchen Sie, eine Verbindung mit dem arkonidischen Flaggschiff herzustellen."
    Claudrin, der auf Grund seiner körperlichen Beschaffenheit stets langsam wirkte, kam dem Befehl mit ungeahnter Schnelligkeit nach.
    „Man soll uns Bescheid geben, wann Rhodan seine neue Uniform erhält", sagte Bull zu Major Krefenbac. „Ich möchte nicht, daß er gerade in dem Augenblick hier auftaucht, wenn wir mit Atlan sprechen."
    In seinen Gedanken zeichnete sich die bedrückende Vision eines hereinstürzenden, schreienden Rhodan ab, der mit funkelnden Augen nach dem Schuldigen suchte. Ein seltsames Gefühl beschlich Bull bei dieser Idee. Im ersten Moment vermochte er es nicht zu definieren, doch dann wurde ihm deutlich bewußt, was er empfand. Er hatte Angst!
    Ob diese Furcht auf der Möglichkeit beruhte, den Freund völlig zu verlieren, oder ob sie eine andere Ursache besaß, war im Moment gleichgültig. Nur eines zählte: Sein Unbehagen war zu einem Angstgefühl geworden. Es würde nicht lange dauern, bis es einem schwachen Entsetzen Platz machen würde. Und dann?
    Bull schloß seine Augen. Plötzlich wünschte er sich weit fort, weg von Saos, von der IRONDUKE und diesen Geschehnissen. Er sehnte sich nach Ruhe und Einsamkeit.
    „Es sind die Nerven", dachte er. „Die ständige Überbeanspruchung setzt mir zu."
    Stumm sah er zu, wie Claudrin die nötigen Schaltungen vornahm, um einen Funkspruch an den arkonidischen Verband abzustrahlen. Unruhig sah er immer wieder zum Eingang der Zentrale. Bei Rhodans derzeitiger Unberechenbarkeit mußten sie damit rechnen, daß Perry jeden Moment eintreten konnte.
    „Verbindung hergestellt, Sir", meldete Claudrin, der in seinem Eifer die Funkzentrale völlig übergangen hatte. Er schaltete den Bildschirm des Normalfunks ein.
    Bull kam langsam näher. Es war ihm unangenehm, Atlan auf diese Weise zu informieren. Er fühlte ein Schuldbewußtsein gegenüber dem Imperator, der das Robotgehirn auf Arkon III in der Regierung abgelöst hatte.
    Aber es war nicht das Gesicht des Admirals, das auf der Mattscheibe erschien. Bull sah einen unbekannten Arkoniden mit dunkler Haut und kurzen Haaren.
    „General Toseff", stellte sich der Unbekannte vor. „Was wünschen Sie, Terraner?"
    Die Stimme klang kalt und herablassend. Für einen Arkoniden strahlte der General überraschend viel Energie aus. Bull gab sich einen Ruck. Jetzt war nicht die Zeit, den Beleidigten zu spielen. Er mußte handeln.
    „Mein Name ist Bull", sagte er gelassen. „Verbinden Sie mich mit Gonozal VIII., dem Imperator von Arkon."
    Toseff lächelte gerade so viel, daß es arrogant und spöttisch wirkte.
    „Seine Erhabenheit wird sich nur mit dem Ersten Administrator der Erde unterhalten", verkündete er.
    Unwillkürlich machte Bully einen Schritt auf das Gerät zu. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Mercant schien die Empörung Bulls zu spüren. Hastig warf er ein: „Rhodan ist krank. Melden Sie das dem Imperator. Sagen Sie ihm, daß wir dringend mit ihm ..."
    Schneidend unterbrach ihn Toseff: „Es ist sinnlos, daß Sie es auf diese Art versuchen."
    Bevor Bull dem Arkoniden erklären konnte, daß er ihn für einen aufgeblasenen Angeber hielt, wurde der General unsichtbar und Atlans Gesicht tauchte auf. Der Unsterbliche sah müde aus.
    „Also gut, Bully", sagte er ruhig. „General Toseff handelte nur nach meinen Anweisungen."
    Bulls finsteres Aussehen veränderte sich nicht.
    „Wir

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