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0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachtete die Ortungsgeräte.
    „Die Antis scheinen nicht an eine Kapitulation zu denken", sagte er.
    „Vielleicht hoffen sie noch immer, daß ihnen Atlan zu Hilfe kommt", meinte Stana Nolinow. In den Haarspitzen seines Borstenschnittes reflektierte das Licht der Kontrollampen und verlieh ihnen einen goldenen Schimmer.
    Alkher kratzte sich überlegend an seinem Hinterkopf. Nachdenklich sah er seinen Freund an.
    „Es wird am besten sein, wenn wir in der Nähe des Raumhafens abspringen", schlug er vor. „Der Hauptkampf dürfte um die Pyramide und die Kraftwerke entbrennen."
    „Glauben Sie nicht, daß die Transportschiffe, von denen Sie berichtet haben, bewacht werden, Sir?"
    fragte Jeremy Mitchum, ein junger Mann mit unglaublich langen Armen.
    „Möglich ist es schon", gab Alkher zu. „Wir haben jedoch den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite. Vergessen Sie nicht, daß uns die Antis erst dann erblicken werden, wenn wir ihnen unsere Kombilader unter die Nasen halten."
    Kombilader, das war der Ausdruck, den Bull für die neuen Spezialwaffen geprägt hatte.
    Mitchum hantierte mit einer imaginären Waffe. Da er keinen passenden Gegner zu finden schien, streckte er seine Arme dem ihm am nächsten stehenden Mann entgegen, der in gespieltem Entsetzen zurückwich. Wenn Mitchum seine Arme schlenkerte, dann war das schon ein sehenswerter Anblick. In seiner Heimat in Südamerika ging das Gerücht, daß Mitchum ohne Anstrengung einem Freund die Hand schütteln könnte, wenn sich beide an den Ufern des Amazonas gegenüberstanden.
    „Zügeln Sie Ihren Tatendrang", empfahl Alkher dem Soldaten grinsend. „Sie werden Ihre Energie noch dringend benötigen."
    Stana Nolinow ließ die „Kaulquappe" wie auf einer unsichtbaren Spiralbahn dem Boden entgegensinken. Alkher, der die Geräte beobachtete, winkte ihm mit der Hand und sagte: „Wir sind tief genug, Stana."
    Nolinow schaltete auf automatische Steuerung um und ließ das Schiff auf seinen Antigravfeldern schweben.
    „Wir steigen aus, Sir!" rief er in das Rillenmikrophon.
    Ohne sich des Visiphons zu bedienen, erwiderte Bull von der fernen IRONDUKE: „Gut, Leutnant! Wir holen die F-32 zurück."
    Brazo Alkher hakte den Kombilader in den Gürtel seines Kampfanzuges.
    „Wir springen in Abständen von drei Sekunden aus der Schleuse", befahl er den Männern. „Nicht vergessen, den Deflektor einzuschalten. Sobald wir gelandet sind, machen wir uns sichtbar und greifen an. Sollte der Raumhafen unbewacht sein, fliegen wir sofort zur Hauptstation weiter. Bis wir dort angekommen sind, werden die ersten Raumlandeeinheiten ihre Schiffe verlassen haben."
    Die 32 Männer versammelten sich in der Schleuse. Die Antigravantriebe der Kampfanzüge wurden in Betrieb gesetzt. Alkher, der ganz vorn stand, nickte Nolinow zu. Für einen Moment zeichnete sich eine hagere Silhouette noch vor dem Hintergrund der trüben Atmosphäre ab, dann war er verschwunden.
    „Ihm nach!" rief Nolinow mit heiserer Stimme.
    Als er den anderen nachsprang, sah er in der Ferne einen gewaltigen Lichtblitz aufleuchten, dem ein anhaltendes Donnern folgte.
    „Die zweite Kraftstation, Stana!" rief Alkher über den Sprechfunk.
    Nolinow breitete seine Arme aus, obwohl das vollkommen unnötig war. Der Antrieb hielt ihn sicher in der Luft. Als er sich umwandte, war die F-32 bereits zu einem kleinen Punkt geworden, der rasch verschwand.
    Der Kampfeslärm wurde immer lauter. Das dröhnende Geräusch, das sich immer wieder gegenüber dem zischenden Brüllen der Energiewaffen durchsetzte, waren die Impulstriebwerke der Kreuzer.
    Nolinow schüttelte seinen Kopf. Für ihn war es unverständlich, daß Rhodan die Schiffe hier niedergehen ließ. Warum hielt er sie nicht über der Station und befahl den Mannschaften abzuspringen? Später stellte sich heraus, daß nur zwei der Kreuzer auf Saos gelandet waren und das nur, weil sie durch den unerhört starken Beschuß der Antis manövrierunfähig geworden waren.
    Leutnant Brazo Alkher, der an der Spitze der kleinen Gruppe flog, sah die ebene Fläche des Raumflugfeldes hinter den Bergen auftauchen. Wie Spielzeuge muteten die Transportschiffe der Antis an, die notgedrungen dort ihr Schicksal erwarteten. Noch immer leisteten die Priester heftigen Widerstand.
    Alkher landete zuerst und schaltete den Deflektor ab. Er war genau zwischen zwei Schiffen niedergegangen. Kein Anti war zu sehen. Nach und nach versammelten sich alle Männer des Einsatzkommandos um ihn. Nolinow erschien als

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