Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und ein grenzenloses Bedürfnis nach Ruhe. Kutlos schob beide Arme unter den Rücken des Jungen und stützte ihn.
    „Du mußt hier fort", sagte er leise. „Die Terraner greifen die Station mit ihren Schiffen an."
    Fast schien es ihm, als könnte er diese Augen in die Gegenwart zurückholen, als könnte er ihren starren Blick beleben, aber ihr kurzes Zucken war nur unbewußt, der Wille Tasnors stand nicht voll dahinter.
    Sanft ließ ihn Kutlos zurücksinken. Er richtete sich auf und überblickte die kleine Gruppe. „Weiter!" befahl er tonlos.
    Sie gingen um Tasnor herum, ohne ihn anzusehen, sie beschleunigten ihre Schritte, um aus der Nähe des Sterbenden fortzukommen.
    Die Wucht des terranischen Angriffs konzentrierte sich auf die Hauptstation, das war Kutlos klar. Es waren auch nur wenige Schiffe der Solaren Flotte, die den Stützpunkt beschossen. Das konnte bedeuten, daß die Hauptmacht der Flotte mit den Roboteinheiten des Imperators in eine Raumschlacht verwickelt war. Das war ein befriedigender Gedanke für Kutlos, obwohl er für seine Richtigkeit keine Beweise besaß.
    Seine Überlegungen wurden unterbrochen, als ganz in der Nähe mehrere Männer durch die geborstenen Mauern in den Gang eindrangen. Sie waren in Qualm und Staubwolken kaum zu erkennen.
    Auf jeden Fall bedeuteten sie eine wertvolle Verstärkung für seine Gruppe. Doch dann blieb Kutlos stehen. Das waren keine Diener der Baalol-Sekte, es waren auch keine Arkoniden, auf deren Eingreifen Kutlos wartete. Es waren Terraner! Rein automatisch schaltete der Hohepriester seinen Individualschirm ein und eröffnete das Feuer.
     
    *
     
    Sie landeten in der Nähe der dritten Kraftstation, und Brazo Alkher schaltete den Deflektor ab. Nolinow tauchte neben ihm auf. Er war schweißüberströmt, trotzdem grinste er.
    „Bekanntes Gebiet!" rief er Brazo zu. „Hier waren wir als Gefangene."
    Alkher blickte sich sichernd um. Noch hatte Cardif keine Truppen gelandet. Das Abwehrfeuer der Antis wurde bereits schwächer. Buster Coleman schob sich neben Alkher und sagte: „Dort drüben, Sir! Die Mauern sind eingefallen, und wir können eindringen, ohne uns erst einen Weg freischießen zu müssen."
    „Mitchum!" rief Alkher. Der Mann aus Brasilien erschien an seiner Seite und blickte ihn abwartend an.
    „Nehmen Sie drei Mann und erkunden Sie die zerstörte Mauer. Wenn es dahinter ruhig ist, werden wir sie als Eingang benutzen."
    „Jawohl, Sir", sagte Mitchum und rief drei der Soldaten zu sich, Alkher beobachtete, wie die vier davonrannten, die Kombilader schußbereit in den Händen. Sie kletterten über die Trümmer, und Mitchum schob sich als erster in das Innere des Gebäudes. Gleich darauf erschien er wieder und winkte mit seinen langen Armen.
    „Keine Gefahr", bemerkte Nolinow trocken, obwohl im gleichen Augenblick in unmittelbarer Nähe ein kleines Depot unter einem Impulsstrahl auseinanderschmolz. Die Gefahr, von dem Beschuß der eigenen Schiffe getroffen zu werden, war im Augenblick größer als die, die von den voll und ganz mit der Verteidigung beschäftigten Antis drohte.
    Leutnant Brazo Alkher hob seine Waffe.
    „Es geht los!" rief er laut. Mitchums lange Figur war von Rauch und Staub halb verdeckt, als sie bei ihm ankamen.
    „Alles in Ordnung, Sir", meldete der Südamerikaner. „Dort drinnen", er zeigte mit seinem Daumen hinter sich, „ist alles ruhig."
    Sie zwängten sich durch die herausgesprengte Öffnung und wurden von einem dunsterfüllten Gang aufgenommen, in dem sie nicht weiter als zwanzig Meter sehen konnten.
    „Sir, es würde ge...", begann Mitchum. Was immer er hatte sagen wollen, er konnte es nicht mehr zu Ende sprechen. Bestürzt sah Alkher die Arme des Mannes durch die Luft wirbeln, dann sackte Mitchum in sich zusammen.
    Vor ihnen, aus den undurchsichtigen Wolken, tauchten verschwommene Gestalten in wallenden Gewändern auf. „Die Antis!" schrie Nolinow. Alkher handelte beinahe instinktiv. Mit einem einzigen Satz warf er sich hinter der Mauer in Deckung und brachte den Kombilader in Anschlag. Jemand stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus, und der Gang war erfüllt von dem dröhnenden, zischenden Lärm der Waffen.
    Alkher fühlte ein schmerzhaftes Ziehen in seiner Magengegend. Vor ihm, auf dem Boden, lagen mindestens vier tote Terraner, die sich nicht schnell genug in Sicherheit hatten bringen können. Der Leutnant biß sich auf die Lippen und begann zu schießen.
    Ein seltsamer Gedanke beschlich ihn. Er dachte daran, daß,

Weitere Kostenlose Bücher