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0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

Titel: 0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ein Liegestuhl, aber Nicole lag nicht darin. Zamorra vermutete, daß seiner Sekretärin zu heiß in der Sonne geworden war und daß sie deshalb den vollklimatisierten Bungalow aufgesucht hatte.
    Plötzlich stutzte er.
    Kampflärm.
    Zamorra stockte das Blut in den Adern. Nicole! hämmerte es zwischen seinen Schläfen. Sie ist in Gefahr!
    Er stürzte sich auf die Tür, prallte mit der Schulter dagegen, stieß sie auf und wirbelte in den Raum.
    Nicole lag auf dem Boden, und über ihr war jene Puppe, die der Professor völlig leblos in den Schrank gestellt hatte. Er fragte sich nicht lange, wie es möglich war, daß dieses Ding plötzlich lebte. Nicoles Leben stand auf dem Spiel, deshalb handelte Zamorra augenblicklich.
    Seine Hand fuhr in die Hosentasche. Er holte ein Springmesser heraus. Klickend sprang die Klinge auf. Mit zwei langen Sätzen war Zamorra bei der Puppe. Er schrie einen Bannspruch, die die Kräfte des Bösen lähmen sollten.
    Gleichzeitig setzte er die scharfe Messerklinge an den Hals der Puppe. Er fügte dem Unheimlichen einen tiefen Schnitt zu, der rund um den Hals ging. Dazu keuchte er Formeln der Weißen Magie.
    Er hatte damit Erfolg.
    Die Puppe ließ augenblicklich von Nicole ab. Das Mädchen faßte sich an den schmerzenden Hals und hustete bellend.
    Indessen richtete sich die Killerpuppe torkelnd auf. Der Kopf wackelte auf den breiten Schultern, verlor gleich darauf das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
    Die Puppe machte einige tappende Schritte vorwärts. Zamorra stieß ihr das Messer bis zum Heft in den Leib. Sie brach zusammen. Die Palmenblätter, mit denen sie ausgestopft war, wurden zusehends welk. Sie schrumpften zusammen. Die ganze Puppe fiel dadurch mehr und mehr ein. Sekunden später entzündete sich das Laub selbst. Es war staubtrocken geworden. Grünlich schillernde Flammen tanzten auf dem Puppenleib und auch auf dem Kopf.
    Es handelte sich um ein Feuer, das nicht um sich griff, sondern nur die dämonischen Spuren verwischen sollte.
    Innerhalb weniger Augenblicke zerfiel die Todespuppe zu Asche, und selbst diese löste sich noch auf. Bald war nichts mehr von jener gefährlichen Geisterpuppe übrig.
    Nicole wankte auf Zamorra zu.
    Er nahm sie in seine Arme und spürte, wie sie zitterte. »Das war knapp. Sehr, sehr knapp«, hauchte das Mädchen. »Wenn du ein paar Minuten später gekommen wärst…«
    »Daran wollen wir lieber nicht denken«, knurrte der Professor.
    »Kann ich was zu trinken haben? Ich brauche dringend etwas für meine angegriffenen Nerven, sonst fange ich jetzt noch wie am Spieß zu schreien an.«
    Zamorra goß zwei Bourbons ein. Sie tranken. Nicole setzte sich. Sie sagte heiser: »Da versucht jemand mit allen tauglichen Mitteln, uns beide aus dem Paradies zu vertreiben.«
    »Ja, aber es wird ihm nicht gelingen!« gab Zamorra zähneknirschend zurück.
    ***
    Um sieben tauchte Molly Wicker auf. Es war zwischen Zamorra und Nicole abgesprochen, daß die Killerpuppe nicht erwähnt werden sollte. Mollys Blick hing flehend an Zamorra.
    »Immer noch keine Spur von Ted?«
    »Tut mir leid, Molly. Ich wollte, ich könnte dir etwas anderes sagen.«
    »Ich hatte so sehr gehofft, daß du mehr Erfolg haben würdest, als die Polizei«, sagte die Frau enttäuscht.
    »Es ist noch nicht aller Tage Abend, Molly«, sagte Zamorra ernst. »Ich kann verstehen, wie dir zumute ist, aber du darfst die Hoffnung nicht so schnell aufgeben.«
    »Du meinst, solange man Teds Leiche nicht findet, soll ich hoffen, daß er noch am Leben ist, nicht wahr?« sagte Molly Wicker bitter.
    »Du mußt Geduld haben, Molly«, sagte Zamorra eindringlich.
    Die Frau schaute ihm fest in die Augen. »Sag mir die Wahrheit. Rechnest du damit, Ted noch mal lebend wiederzusehen?«
    »Natürlich tu’ ich das«, sagte Zamorra überzeugt. »Molly, wir wissen nicht, was ihm zugestoßen ist. Es wäre falsch, mit dem schlimmsten zu rechnen. Damit würden wir resignieren, und das dürfen wir nicht. Vielleicht ist Ted irgend jemandes Gefangener.«
    »Aber warum denn? Ted hat hier keiner Fliege etwas zuleide getan. Er kam hierher, um Ferien zu machen…«
    »Der Fall kann politische Hintergründe haben. Vielleicht spielt auch Rache mit. Leute wie Ted haben nicht nur Freunde, Molly.«
    »Ich werde ihn nie mehr Wiedersehen. Ich weiß, daß ich Ted nie mehr Wiedersehen werde.«
    Nicole gab der Frau etwas zu trinken. Zamorra ballte insgeheim die Fäuste. Er war wütend, weil er nicht weiterkam und weil er Molly nicht mehr Mut machen

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