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0116 - Der Traum-Dämon

0116 - Der Traum-Dämon

Titel: 0116 - Der Traum-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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Falle ging.
    Aber er wollte nicht mehr warten! Nach der langen Zwangspause waren seine Jagdleidenschaft und sein Hunger erwacht!
    Seinen ärgsten Hunger hatte er vorhin stillen können. Der Mann, der seinen Traumratten in die Fänge gefallen war, war jung und kräftig gewesen. Und vital.
    Zaandaar kicherte.
    Laureen Fuller bemerkte es nicht. Apathisch kauerte sie auf dem Höhlenboden. Ihre Augen hielt sie geschlossen.
    Zaandaar wandte seine Aufmerksamkeit von ihr ab und jenem Gegner zu, der seine Traumkreaturen gestört und ihm Schmerzen zugefügt hatte.
    Zaandaar bebte zornentbrannt. Perlender Schaum sickerte aus seinem Körper – ein deutliches Zeichen, wie erregt er war.
    In Nullzeit überbrückte sein Geist die Distanz nach London und sondierte. Das Bewußtsein eines Sterblichen… Ein Polizist namens Jeremy McClousen. Er hatte ihn zuerst gestört …
    Im nächsten Augenblick stieß Zaandaar ein drohendes Grollen aus. Jetzt war er nur noch Bestie! Er hatte jenen Sterblichen ausgemacht, der für das Scheitern seines Beutezugs verantwortlich war: John Sinclair!
    Und er kannte diesen Mann!
    Erst gestern abend hatte er mit seinem Geist Kontakt gehabt und ihn zwangsläufig verschont! Eine unangenehme Aura hatte ihn umgeben.
    Jetzt wußte er, was das für eine Aura gewesen war!
    Silber! Ein Kreuz aus geweihtem Silber!
    Zaandaar zog seinen Geist zurück. Er hatte genug in Erfahrung gebracht. Sein Wurmkörper ringelte sich. Wimmelnd liefen die Windungen zusammen. Das Schleimsekret trocknete, wurde zu einer grauen, porösen Schicht auf dem Boden. Wie getrockneter, rissiger Morast.
    Zaandaar überlegte.
    War diese neuerliche Begegnung mit John Sinclair wirklich nur ein Zufall? Nein, das glaubte er nicht. Schon das entschlossene Vorgehen dieses Bastards sprach für sich. Er hatte ganz genau gewußt, wie er den Kreaturen beikommen konnte.
    Außerdem…
    Zaandaar grunzte. Er war stark, dieser Sinclair. Die Macht des Silberkreuzes schützte ihn – und war ihm gleichzeitig eine gewaltige Waffe.
    Eine gewaltige, aber keinesfalls unüberwindliche Waffe! setzte Zaandaar hinzu.
    Dieser elende Sterbliche war ihm kein ebenbürtiger Gegner! Niemand war ihm, Zaandaar, dem Traum-Dämon, gewachsen! Niemand konnte seiner Macht trotzen!
    Er würde die Herausforderung Sinclairs annehmen! Er würde ihm zeigen, wer der Meister war!
    Ja, und er wußte auch schon, wie…
    Binnen weniger Sekundenbruchteile stand sein weiteres Vorgehen fest.
    Er mußte mit Asmodina sprechen! Möglicherweise konnte sie ihm einiges über Sinclair berichten. Sie hatte schon einmal Andeutungen gemacht über einen verhaßten menschlichen Gegner…
    Das Spiel des Grauens aber mußte zwischenzeitlich weitergehen.
    Dieses Mal mit neuen Karten! Mit Karten, die er, Zaandaar, sehr sorgfältig gemischt und ausgegeben hatte.
    Der Dämon konzentrierte sich…
    ***
    Straff spannte sich die Haut über bizarr vorstehende Wangenknochen. Die Augen lagen in tiefen Höhlen und starrten blicklos in die Unendlichkeit.
    Die Kleider wirkten wie durch einen Fleischwolf gezogen. Die Ratten hatten ganze Arbeit geleistet.
    Doch das erklärte die Mumifizierung noch lange nicht.
    »Sehen Sie nicht hin«, warnte ich den Bobby, der nun herankam.
    Sodann rannte ich zu meinem Bentley. Die Nummer des Yard war gespeichert. Ich tippte die Ruftaste. Augenblicklich kam die Verbindung zustande.
    Ich ließ dem diensthabenden Beamten in der Telefonzentrale nicht einmal die Zeit, sich ordentlich zu melden. Im Eiltempo rasselte ich meine Meldung herunter.
    Dem Beamten blieb die Spucke weg. Aber nachdem seine Speicheldrüsen wieder produziert hatten, versprach er, sofort jemand herzuschicken. Ich bedankte mich, unterbrach die Verbindung und hängte ein. Sekundenlang schloß ich die Augen und lehnte mich in das bequeme Polster des Silbergrauen zurück.
    Der Tod des Mannes ging mir an die Nieren.
    Ein mysteriöser Tod.
    Soviel ich bei meiner flüchtigen Untersuchung hatte feststellen können, war sein Körper mumifiziert.
    Vampire!
    Ja, vielleicht eine Art Vampire, Spuk-Wesenheiten, die ihren Opfern nicht nur Blut, sondern noch etwas anderes absaugten. Etwas, das mindestens ebenso lebensnotwendig war. Vielleicht die Seele. Ich verankerte diesen Gedanken in meinem Gedächtnis. Und in dem Augenblick fiel der Groschen. Spuk-Wesenheiten. Traum-Wesenheiten. Geschöpfe, die einem Horrortraum entsprungen sein konnten…
    Der Bobby räusperte sich neben mir. Er hatte sich erholt. Die Farbe war schon wieder in sein

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