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0116 - König der Vampire

0116 - König der Vampire

Titel: 0116 - König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich seine Gedanken. Sieben Begleiter, das gab es doch nur, wenn jemand einer besonderen Abschirmung unterlag! Er hatte es zumindest einmal so erlebt, als ein polnischer Parapsychologe zu einem Kongreß in Brüssel erschienen war. Der war von einer Eskorte von auffällig unauffälligen Geheimdienstbeamten umschwärmt worden, damit er ja nicht auf den Gedanken verfallen sollte, im Westen zu verbleiben. Lag hier jetzt ein ähnlicher Fall vor? War dieser Krul ein Wissenschaftler aus einem der Ostblockstaaten?
    Irgend etwas verschleierte Zamorras Blick für die Dinge. Mochte es sein, daß er von den letzten Abenteuern ermüdet, ausgelaugt war, mochte es eine unheimliche Macht geben, die ihre Fühler bereits nach ihm ausstreckte - wie dem auch sei, selbst ihm entging die Monotonie der Bewegungen, dieses Gleichförmige, als seien diese sieben Männer Roboter, die nur ihrem Programm gehorchten und sonst nichts sahen und nichts hörten.
    Nun, man würde sehen.
    Zamorra wandte sich vom Fenster ab, durchmaß den Raum mit raschen Schritten und begab sich hinunter in die Eingangshalle. Er warf einen Blick auf die Uhr. Bill mußte auch bald kommen. Per Hubschrauber, und dann mußte der Hof frei sein, damit die Maschine ungehindert landen konnte. Da standen aber nun die beiden großen schwarzen Wagen.
    Im großen Korridor blieb Zamorra vor einem Sprechgerät stehen und preßte die Ruftaste nieder. »Raffael…?«
    In Bois’ Nähe mußte sich gerade ein weiterer Apparat befinden, denn der Diener meldete sich sofort. Von jedem Punkt des Châteaus aus konnte man auf direktem Weg mittels drahtloser Sprechverbindung mit jedem anderen Punkt in Verbindung treten. Zamorra hatte es sich eine Menge Geld kosten lassen, das alte Schloß auf Vordermann zu bringen, und diese Anlage gehörte zu den Einrichtungen, auf die er nicht hatte verzichten wollen. Auch ansonsten hatte er keine Mittel gescheut, für Bequemlichkeit und hochgezüchtete Technik zu sorgen. Denn wenn er mit Nicole und zuweilen Bill von ihren gefährlichen Abenteuern zurückkehrte, wollte er im Château Montagne einen Ruhepunkt haben, eine Stätte der Erholung, wo er seine Kräfte wieder regenerieren, einmal wieder richtig ausspannen konnte. Und so gab es nicht nur für sonnige Tage den riesigen Swimming-pool im Schloßgarten, sondern im Gebäude selbst neben Fitneß-Center, Sauna und Solarium einen weiteren, beheizbaren Pool. Zamorras sportliche Erscheinung kam nicht von ungefähr…
    »Chef?« meldete Raffael sich sofort.
    »Bitte sorgen Sie dafür, daß die beiden Wagen an den Hofrand gefahren werden. Die Platzmitte sollte für Mr. Fleming freigehalten werden.«
    Zamorra ahnte nicht, daß er mit diesen Worten Ogo Krul einen wichtigen Hinweis gegeben hatte. Der hatte mitgehört, weil auch Nicole und damit die ganze Gruppe stehengeblieben war, als der Rufton aus dem Sprechgerät kam. Insgeheim ärgerte Nicole sich, daß sie nicht daran gedacht und direkt auf dem Hof dafür gesorgt hatte, daß die Wagen beiseitegefahren wurden.
    Ogo Krul zeigte wieder sein gewinnendes Lächeln, wandte sich um und sagte: »Aber selbstverständlich geht das. Wie dumm, daß wir nicht daran gedacht haben. Eine Maschine soll landen, nicht wahr? André, Gaston - fahrt bitte die Wagen zur Seite. Wir brauchen sie vorläufig ohnehin nicht mehr.«
    Nicole und der alte Raffael verständigten sich durch Blicke. Raffael setzte sich in Bewegung und ging den Weg zurück, gefolgt von den beiden Männern, die Krul mit André und Gaston angesprochen hatte, Das Mädchen blieb mit den anderen in der Eingangshalle zurück, weil sie schon die Schritte auf der Treppe hörte.
    Zamorra erschien. Federnd und rasch kam er die breite, mit Teppich ausgelegte Treppe herab und eilte auf die Besucher zu. Direkt vor Krul blieb er stehen, streckte die Hand aus und sagte: »Willkommen auf Château Montagne, Monsieur Krul…«
    Ogo Krul, der fette Albino, lachte begeistert und ergriff Zamorras Hand. Eine eisige Kälte, die nicht zu seinem freundlichen, sympathischen Lachen paßte, ging von seiner Hand aus und durchraste Zamorra. Der Meister des Übersinnlichen zuckte unmerklich zusammen.
    »Danke, Professor! Wir fühlen uns hier schon so richtig wohl. Dieser herzliche Empfang, und dabei kennen wir uns doch noch gar nicht, aber das kann sich ja rasch ändern.«
    »Bestimmt«, versicherte Zamorra zögernd, ließ die fleischige, kalte Hand Kruls los und trat einen Schritt zurück. »Sie hatten sicher eine lange Fahrt. Darf ich Ihnen

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