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0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

Titel: 0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: leichte Siege Schwere Fäuste
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handle.
    »Ich suche nämlich einen Mann, einen ganz bestimmten Mann«, sagte Phil mit der Monotonie des angetrunkenen Zechers.
    »Biste von den Bullen?«, fragte sie mit vulgärem Slang.
    Phil brach in einen Lachanfall aus. Er lachte, dass ihm die Tränen über die Wangen kugelten.
    »Mensch«, stöhnte er, noch immer vom Lachen geschüttelt, »man hat ja schon allerhand zu mir gesagt, aber dass ich… dass ich ein Bu… nee, das hat noch keiner von mir behauptet. No, wirklich nicht…«
    Hätte er ernsthaft versichert, dass er nicht von der Polizei käme, hätte sie ihm vielleicht nicht geglaubt. Aber da er in ein brüllendes Gelächter ausbrach, fiel sie darauf herein.
    »Warum suchst du denn deinen Bekannten?«
    Phil schüttelte ein paar Mal den Kopf: »No. Is kein Bekannter von mir.«
    »Warum suchst du ihn dann?«
    »Ich soll ihm ’nen Tipp geben.«
    »Was für einen Tipp?«
    »Dass es besser für ihn ist, wenn er ein paar Tage aus New York verschwindet. Die Bullen haben ein Auge auf ihn. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sie einen finden, der bereit ist zu verpfeifen, dass der Mann öfter hier verkehrt. Verstehste, Puppenfee?«
    Die Bardame nickte. Sie rückte näher und tuschelte: »Okay. Wer ist es denn?«
    Phil sah sich um, ob ja auch niemand in der Nähe wäre.
    »James Crennon«, hauchte er dann.
    Die Bardame verzog keine Miene. Sie rührte in ihrem Cocktail und murmelte: »Bis jetzt ist er noch nicht gekommen. Er kommt auch immer später, wenn er überhaupt hier aufkreuzt. So gegen zehn. Bleib hier sitzen! Ich gebe dir ’nen Tipp, sobald er erscheint.«
    »Okay«, nickte Phil.
    Ein paar Minuten lang scherzte er mit der Bardame ziemlich albern herum, was sie jedoch ausgesprochen lustig fand, dann sagte sie plötzlich: »Ich werd verrückt! Hast du einen Dusel! Heute kommt er viel früher als sonst! Guck dich mal um! Der gerade an der Spiegelsäule steht, das ist er…«
    Phil warf nur einen kurzen Blick hinüber. Dann wusste er, dass es eine harte Nuss werden würde, wenn er mit seiner List nicht zum Ziel kam. Dieser Mann war gefährlich. Er hatte die kühle Ruhe eines Eisbergs und den zynischen Mund eines Verächters. Dazu besaß er die Figur eines Ringkämpfers. Wenn der loslegte, ging es auf Leben und Tod. Soviel war amtlich.
    Phil rutschte vom Hocker herunter und schob sich von der Bar weg, nachdem er einen Schein für seine Zeche hingelegt hatte. Die Bardame sah ihm nach…
    ***
    Ich hielt den Wagen auf dem Parkplatz an. Langsam stieg ich aus und schlug die Tür hinter mir zu. Vorsichtshalber schloss ich ab, obgleich das bei uns in den Staaten nicht gerade eine verbreitete Sitte ist.
    Der Parkplatz befand sich genau gegenüber dem Blue Orchid und damit war er für meine Zwecke geradezu ideal. Ich überlegte einen Augenblick, dann schloss ich die Tür wieder auf und ließ sie einen winzigen Spaltbreit offenstehen.
    Ich beugte mich hinein, nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes ab und legte ihn auf den Vordersitz. Notfalls konnte ich ihn jetzt greifen, auch wenn ich neben dem Wagen gelegen hätte.
    Zufrieden marschierte ich über die Straße.
    Es war noch nicht viel los in dem Lokal. An den Wänden befanden sich Leuchtröhren, die Orchideen darstellen sollten. Mit etwas Fantasie kam man dahinter.
    Es gab zwei Räume, die durch einen breiten Durchgang miteinander verbunden waren. Im hinteren existierte außerdem noch so etwas wie eine kleine Bühne. Eine Dreimannband saß darauf und improvisierte lustlos über ein Thema, das Armstrong einmal berühmt gemacht hatte.
    Es mochten etwa zwanzig Personen in dem Lokal sitzen, das ein Fassungsvermögen von über hundert hatte. Die meisten allerdings waren Damen, die mich sofort mehr oder minder einladend anlächelten, als ich die Bude betrat.
    Ich marschierte durch den vordersten Raum, sah mich hinten um und blieb dann an einem Ende der Bar stehen, von dem aus ich beide Räume zum größten Teil übersehen konnte. Vor allem den Eingang.
    Eine junge Dame in engem Kleid näherte sich mir und fragte nach meinen Wünschen. Dabei sah sie mich an, als wäre ich ein appetitliches Steak.
    »Ich möchte einen Whisky mit Soda«, sagte ich.
    Sie sah mich geduldig an.
    »Haben Sie nicht verstanden?«, lächelte ich.
    »Sagten Sie: einen?«, fragte sie mit aufreizendem Lächeln.
    Ich nickte und bestätigte ihr: »Yeah! Ich sagte einen Whisky!«
    Sie biss die Zähne aufeinander, dass es knirschte.
    »Okay«, fauchte sie und drehte ab. Ich machte mir nichts draus. Die

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