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0118 - Der Drachengott von Bali

0118 - Der Drachengott von Bali

Titel: 0118 - Der Drachengott von Bali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Sekunden lang durchdringend an.
    »Du willst doch um Himmels willen kein Blaustrumpf werden?« sagte er nach einer Weile. »Aber du hast vollkommen recht. Auf der Insel Kotomo gibt es Warane, und sie werden bis zu drei Meter lang. Sie haben es im Tertiär versäumt auszusterben. Aber diese Insel ist mehr als tausend Seemeilen von hier entfernt.«
    »Aber der Zoo von Djakarta nicht«, trumpfte Nicole auf. Sie schaute Zamorra kampflustig an.
    Zamorra nahm die Zeitung nochmals und las den Artikel ein zweites Mal. Danach wurde er nachdenklich. Der Bericht gab tatsächlich einige Rätsel auf, selbst wenn man berücksichtigte, daß der Verfasser ein wenig an der Wahrheit herumgebogen hatte.
    Da war ein Gartenfest eines chinesischen Nabobs schwer bewacht worden. Einer der Posten kam durch einen Biß in die Halsschlagader ums Leben. Ein Gerichtsmediziner stellte fest, daß der Biß von einem Waran stammen könnte. Es waren jedoch keinerlei Spuren gefunden worden außer einer Schleifspur auf dem Rasen. Der Posten wurde unter Hecken versteckt, nachdem er getötet worden war.
    Das war auch schon das ganze Informationsgerüst. Der Rest bestand aus Ausschmückungen.
    »Ein wenig sonderbar«, gab Zamorra schließlich zu. »Aber das soll uns nicht belasten. Was hältst du von einem Aperitif vor dem Essen?«
    »Ich möchte lieber auch ein Bier.«
    Nicole schlug die Zeitung zu und ließ sie liegen.
    ***
    Zur selben Zeit erwachte Kien Lin-Yang. Sein massiger Körper war schweißgebadet. Böse Träume hatten ihn gequält, aber er erinnerte sich nicht mehr daran.
    Ächzend richtete er sich auf, blinzelte gegen das offene Fenster.
    »Ich werde mir den Tod holen«, stöhnte er. »Zugluft ist Gift für mich, wenn ich geschwitzt habe.«
    Er watschelte auf das Fenster zu und schloß es.
    Die Party fiel ihm wieder ein, und sofort schoß ihm die Zornesröte ins Gesicht. Gleichzeitig zuckte er zusammen. In seinem Schädel mußte sich ein Hornissenschwarm eingenistet haben. Sogar das Denken tat weh.
    Dieser verdammte Amir Hamzah! Und diese noch verdammtere Aurika Batak!
    Ein fettes Schwein hatte sie ihn genannt. Eine eklige Qualle!
    Kien LinYang stampft zornig mit dem Fuß auf und bereute diese heftige Reaktion sofort. Schmerzwellen peinigten sein Gehirn. Erst der Gedanke an Rache ließ sie etwas verebben.
    Doch zuerst mußte er etwas gegen dieses rasende Brummen in seinem Kopf unternehmen. Ihm war, als würde seine Schädeldecke mit einem Preßlufthammer bearbeitet.
    Aus dem offenen Barfach fischte er ein Päckchen Prevon und löste den Inhalt in einem Glas Wasser auf. Er stürzte den Katerdrink hinunter. Dabei fiel sein Blick auf die halbleere Scotchflasche, von der er genau wußte, daß er sie am Vortag frisch und versiegelt hineingestellt hatte.
    Und dann die zwei Gläser. Von dem einen war ein Splitter herausgebrochen.
    Kien LinYang griff sich an den Kopf und bedauerte sich. Dumpf stiegen weitere Erinnerungen aus seinem Gedächtnis.
    Erinnerungen an einen schwarzhäutigen, kleinen Mann.
    »Verfluchte Sauferei«, schimpfte der Chinese. »Jetzt sehe ich auch schon Gespenster.« Er kniff die Augen zu noch schmaleren Schlitzen zusammen und wankte zurück zu seinem Bett. Vielleicht sollte er sich noch ein wenig hinlegen, bis das Prevon seine Wirkung tat. Alles kreiste um ihn herum. Er ließ sich auf die Matratze fallen.
    Doch Ruhe fand er nicht, wenn auch diese rasenden Kopfschmerzen etwas nachließen. Nach fünf Minuten fühlte er sich so weit in Ordnung, daß er es riskieren konnte, zumindest die Augen wieder zu, öffnen.
    Sein Blick fiel auf eine Schriftrolle auf der anderen Seite des Bettes. Lettern in Bahasa. Er las die eine Überschrift eines Kapitels automatisch.
    »Wie man seinen Körper gesund macht.«
    Der seltsame Zwerg?
    Sollte das doch kein Traum gewesen sein?
    Die halb ausgetrunkene Flasche Whisky.
    Kien LinYang schaute seine Hand an. Der Schnitt war nur klein aber trotzdem unübersehbar. Der Arm fühlte sich auch etwas taub an. Wie eingeschlafen.
    Plötzlich vermochte selbst das Phlegma des Chinesen nicht mehr, ihn im Bett zu halten. Mit einer Geschwindigkeit, die atypisch für ihn war, stand er auf. Er rannte fast um das Bett herum und bückte sich nach der Schriftrolle.
    Sie war jedenfalls Realität.
    »Wie man seinen Körper gesund macht…«
    Darunter Mantras. Gebetszeilen. Beschwörungsformeln.
    Kien LinYang las sie, las sie ein zweites Mal und stellte zu seiner größten Verblüffung fest, daß seine Kopfschmerzen wie

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