Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
Vom Netzwerk:
unterhält?«
    »Wir möchten dennoch gern wissen, was du darin verwahrst.«
    »Einen Notgroschen für meine alten Tage.«
    »Geld legt man nicht ins Depot, sondern auf ein Konto, damit es Zinsen bringt.«
    »Es sind Wertpapiere!«
    »Wertpapiere legt man nicht in ein Schließfach, sondern überlässt die Verwaltung der Bank, damit sie für die Zinseinlösung usw. sorgt.«
    »Ich bin anderer Meinung«, beharrte ich. »Ich lege sie nun einmal in ein Schließfach.«
    Stewman lachte meckernd, und Steve Conally sagte langsam: »Wir möchten wissen, was du in diesem Depot verwahrst. Nenne uns das Stichwort.«
    »Warum, zum Henker, willst du es wissen?«
    Er sah jetzt recht bösartig aus.
    »Weil ich den Verdacht habe, dass du in diesem Schließfach ein paar Papiere hinterlegt hast, auf denen du alles niedergeschrieben hast, was du über unsere Organisation weißt. Bevor ich in diesem Punkte keine Gewissheit habe, können wir uns nicht einigen, Hutter. Ich will nicht, dass du uns eines Tages erpresst.«
    Mit dieser Meinung befand er sich zwar auf dem Holzweg, aber wenn ich ihnen das Stichwort nannte, so würden sie rasch feststellen, dass das, was wirklich im Tresor der Bank lag, noch schlimmer war als das, was sie vermuteten.
    »Es hat keinen Zweck, euch das Stichwort zu nennen. Die Banken sind längst geschlossen. Morgen können wir zusammen hingehen.«
    »Du irrst. Die Depotabteilung ist Tag und Nacht mit einem Mann besetzt. Das gehört zum Kundendienst der Banken. Raus mit dem Stichwort.«
    Ich überlegte, dass Conally mindestens einen Mann hinschicken würde und dass ich dann nur noch mit drei Burschen zu tun hatte. Das richtige Stichwort konnte ich ihnen nicht nennen, denn es bestand aus dem Namen meines Freundes Phil Decker, und wahrscheinlich hatte Conally diesen Namen bei den Verhören gehört.
    Ich grinste und sagte: »Das Stichwort lautet Jerry Cotton.«
    »Cotton? Wer ist das?«
    »Ein alter Freund von mir, mit dem ich mal zusammen gesessen habe«, antwortete ich.
    Conally wandte sich an Rod Frazer.
    »Rod, nimm den Ford und fahre zur California Bank. Nenn das Stichwort und lass dir aus dem Schließfach 4328 die Papiere geben! Dann komm auf dem schnellsten Wege zurück.«
    Frazer ging zur Tür. Als er bei mir vorbeikam, hielt er mir die Hand unter die Nase.
    »Gib den Schlüssel von deinem Laden! Ich will unsere Pistolen holen.«
    »Hau ab!«, bellte ich ihn an. »Wir holen sie zusammen, oder du bekommst sie überhaupt nicht zurück.«
    Er schnitt ein Gesicht, das ganz eindeutig ausdrückte, wie gern er mich mit Haut und Haaren gefressen hätte, aber er schob sich dann doch weiter und öffnete die Tür.
    Ich rechnete schon, dass ich am besten den Laden auff liegen ließ, sobald Frazer mit dem Wagen abgefahren sei, aber Rod stoppte an der Tür.
    »Jemand ist im Gehölz!«, rief er leise.
    Stewman und Doyer stürzten zum Fenster.
    »Das ist der G-man, der immer in der Bar herumsaß!«, rief Stunt. »Er muss uns gefolgt sein!«
    Armer Frank Michigan! Wenn er hätte hören können, was ich ihm in diesem Augenblick an den Hals wünschte, so wäre er entweder vor Zorn geplatzt oder vor Scham tot umgesunken.
    Steve Conally war der einzige, der mich nicht aus dem Auge gelassen hatte.
    »Hast du ihn hergelotst?«, fragte er wütend.
    »Das war nicht nötig«, antwortete ich. »Er ist schon lange hinter mir her. Das weißt du so gut wie ich!«
    »Kannst du ihn noch sehen, Stunt?«
    »Nein, aber ich weiß, hinter welchem Baum er steht.«
    »Okay, nimm ein Gewehr aus' dem Schrank. Stewman, du rufst ihn an, und sobald er sich eine Blöße gibt, legst du ihn um, Stunt.«
    Doyer löste sich vom Fenster und bewegte sich vorsichtig auf einen Schrank zu, der an der Stirnwand des Zimmers stand.
    Es war soweit! Ich hatte in den letzten Wochen eine Menge Dinge geduldet und unternommen, die zu einem Gangster passten, aber es stand selbstverständlich überhaupt nicht zur Debatte, dass ich zusehen würde, wie die Bande einen Kollegen abknallte.
    »Lasst das lieber«, sagte ich ruhig.
    Alle Augen wandten sich mir zu.
    »Willst du es verhindern?«, fragte Conally. »Womit?«
    »Damit!« Meine Hand fuhr in die Brusttasche meines Anzuges. Ich riss die kleine 630er-Pistole heraus, die Phil mir in der Aktentasche mitgebracht hatte, denn ich hatte gesehen, dass an der Munition für die Stering-Pistole herumgearbeitet und ich wusste von dem Augenblick an, an dem ich die Kratzer auf den Hülsen sah, dass Steve Conally in näherer Beziehung zu

Weitere Kostenlose Bücher