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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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Unterlippe. »Erzähle uns ein wenig, was du früher getrieben hast. Du bist nicht aus Frisco?«
    »Nein, ich stamme aus New York.« Ich erzählte ihnen eine Lebensgeschichte, an der kein Wort stimmte, aber die ich vorbereitet hatte, falls ich danach gefragt werden sollte.
    Stewman und Conally wechselten einen Blick, als ich mit meiner Story am Ende war.
    »Hast du ’ne Erklärung dafür, dass die Polizei auf einen Schlag alle Leute aushob, mit denen du in Verbindung getreten bist?«.
    »Ich wundere mich, dass du überhaupt nach einer Erklärung fragst«, antwortete ich mit einem Achselzucken. »Glaubst du, diese Cops schlafen? Es ist in den letzten Wochen und Monaten verdammt lebhaft in eurem Kreis zugegangen. Erst tauchten die Belbooks auf und erschossen Reno. Dann erledigtet ihr Chris. Ich erschien auf der Bildfläche und prügelte mich mit den Belbooks herum. Tockbeen nahm eine Querverbindung zu mir auf. Ich besuchte Stewman und noch ein paar Leute, wie Cassiack zum Beispiel, von denen die Polizei mit Sicherheit schon seit längerer Zeit wusste, dass sie Marihuana verkauften. Ich schlug mich vor Tockbeens Haus mit einem FBI-Beamten, der mich zu überrumpeln versuchte. Ted Belbook und Pete, der Boxer, wurden von Stunt und Rod angeschossen, bzw. getötet. Ich geriet in Gegenwart eines FBI-Mannes mit John aneinander, und so weiter. Kein Wunder, dass die Cops und G-men früher oder später die Zeit für gekommen hielten, uns alle festzunehmen.«
    »Und wenn wir dir wirklich echtes Marihuana gegeben hätten, so wären wir alle nie wieder aus dem Kittchen herausgekommen«, stellte Stewman fest.
    Ich lachte. »Dir konnte doch nichts passieren, Stewman. Du wusstest doch aus erster Hand, dass der Sack harmloses Gras enthielt.«
    »Ich sagte, wenn…«, brummte er. »Und dieses wenn verleidet mir den Spaß an der Arbeit mit dir.«, »Hört zu«, sagte ich. »Wenn ich für die Polizei arbeiten würde, dann hätte ich versucht, trotz des Chinagrases wenigstens einen Teil der Leute hineinzureißen. Ich hätte Cassiack und Stewman durch eine Zeugenaussage erledigen können, dass ich ihnen wirklich Marihuana verkauft hatte.«
    Conally öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab.
    »Ich weiß, dass sie vielleicht nicht verurteilt worden wären, aber ich hätte ihnen und euch allen eine Menge Schwierigkeiten machen können. Stattdessen habe ich versucht, alle rauszureißen, und ich habe dafür zahlen müssen. Ihr könnt die Spuren der Rechnung, die die Cops mir schrieben, noch in meinem Gesicht sehen. Der Henker mag wissen, wie ihr auf den Gedanken gekommen seid, mich für einen Bullen zu halten.«
    »Du wusstest zu gut Bescheid.« Das war Stewmans Meinung, und Conally setzte hinzu: »Wenn du uns nicht auffliegen lassen wolltest, warum dann hast du Tockbeen und alle anderen bearbeitet, dass sie sich auf deine Seite schlagen?«
    »Weil ich mich von euch nicht ausbooten lassen wollte. Ich habe einiges riskiert, um in das Geschäft einzusteigen, und ich will darin bleiben. Das gilt auch heute noch.«
    Steve Conally lächelte. »Es wäre nicht schwer, dich rauszuschießen«.
    Eine Minute lang herrschte Stille im Raum. Es sah So aus, als überlegten alle, ob nun getan werden sollte, was Conally gerade angedeutet hatte, oder ob sie sich doch mit mir verständigen wollten. Die Luft wurde plötzlich ganz dick. Doyer und Frazer, die sich längst wieder auf die Beine gestellt hatten, schoben sich links und rechts zur Seite.
    »Da ist nämlich noch eine Kleinigkeit zu klären«, sagte Conally. »Das hier!«
    Er griff mit der noch freien Hand in seine Jackentasche, zog einen Zettel hervor und reichte ihn mir. Ich nahm den Wisch.
    Es war eine Mitteilung der California Bankfiliale in der Bender Street, eine vorgedruckte Bestätigung, gerichtet an Mr. Stanley Hutter, mit dem Text:
    Wir bestätigen, für Sie Unterlagen in unserem Tresor, Schließfach 4328 aufgenommen zu haben. Die Unterlagen werden Ihnen oder Ihrem Beauftragten nur gegen Nennung des vereinbarten Stichwortes ausgehändigt. Die Gebühr beträgt zehn Dollar monatlich, die im Voraus am Anfang eines jeden Monats zu zahlen sind.
    Ich biss mir unmerklich auf die Lippen. In diesem Tresor-Schließfach lag nichts anderes als mein FBI-Ausweis, und dieses Stück Papier war das letzte, was den Gangstern in die Finger fallen durfte.
    Ich machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ist es so ungewöhnlich, dass jemand ein Bankdepot

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