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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Feuerleitzentrale der IRONDUKE. Sein Name ist Brazo Alkher", sagte er. „Ich kann mir nicht denken, daß er dem Schiff eine Chance gibt, mehr als einen Schuß auf uns abzugeben."
    „Darf ich etwas einwenden, Sir?" fragte MacDowell.
    Zum erstenmal schien sich Rhodans Gesicht etwas zu verhärten, und auf seiner Stirn erschien eine steile Falte.
    „Niemand an Bord dieses Schiffes braucht eine Genehmigung, um seine Meinung zu äußern", sagte er mit sanfter Kritik.
    MacDowell begriff, daß er einen Fehler gemacht hatte, aber sein Stolz ließ nicht zu, daß er seine Haltung änderte. Er kam einfach nicht aus dieser Schale heraus, die ihn seit Jahren umgab.
    „Wenn Sie den fremden Raumer zerstören, Sir, werden Sie keine Gelegenheit haben, herauszufinden, welche Aufgabe er hatte", sagte er steif.
    Rhodan erhob sich, ohne, daß sein Gesichtsausdruck seine Gefühle verraten hätte. „Ich weiß, Doc", sagte er nur. An der Tür drehte er sich noch einmal um und blickte MacDowell an. Der Wissenschaftler hielt dem Blick stand, obwohl in dem Grau von Rhodans Augen kleine Lichter zu sprühen schienen. Eine Weile sahen sie sich stumm an.
    „In den dienstfreien Stunden gibt es manchmal nette Unterhaltungen in der Zentrale", sagte Rhodan schließlich. „Ich könnte mir denken, daß es Ihnen Spaß machen würde, auch einmal daran teilzunehmen, Doc."
    Mit diesen Worten verschwand er aus der Kabine, ohne MacDowell Zeit für eine Erwiderung zu lassen.
    MacDowell ging langsam zu seinem Bett und ließ sich darauf niedersinken.
    „Ich bin ein Esel, Shelby", sagte er mit Nachdruck, aber dann fiel ihm ein, daß der Fisch auf der Erde geblieben war und wahrscheinlich in diesem Augenblick von Joe David mit Unmengen von Trockenfutter traktiert wurde.
    Er griff nach dem Buch, ohne sich konzentrieren zu können, und er nahm den Inhalt nicht in sich auf.
    Auf diese Weise las er mehrere Seiten, bis der Lautsprecher über der Kabinentür knackte und eine unpersönliche Stimme sagte: „Alle Mann auf ihre Posten! Gefechtsbereitschaft !"
    MacDowell fuhr zusammen und legte den Roman weg. Unschlüssig blieb er wenige Sekunde nliegen und lauschte auf das hektische Leben, das im Schiff erwacht war.
    Weitere Befehle wurden über die Lautsprecher gerufen, und dann hö rte er Rhodan in seiner sachlichen Art sagen: „Dr. MacDowell! Kommen Sie bitte sofort in die Zentrale. Unser kleiner Freund hat interessanten Besuch erhalten."
    MacDowell stürmte hinaus. Instinktiv ahnte er, daß etwas Entscheidendes geschehen sein mußte.
    Umsonst ließ der Administrator keinen Alarm geben. Drei Minuten später gelangte MacDowell in die Kommando- und Navigationszentrale der IRONDUKE. Sämtliche Offiziere, die hier ihre Arbeit verrichteten, waren anwesend. Die Mutanten standen in einer Ecke zusammen, nur Gucky bildete eine Ausnahme und hockte in einem Sessel.
    „Ein Raumschiff ist aus dem Hyperraum materialisiert", berichtete Rhodan. „Die Strukturtaster haben die Erschütterung im Raum-Zeit -Gefüge sofort angemessen. Wir haben bereits einige Daten vorliegen. Es handelt sich um einen Riesen von fast zweitausend Metern Länge. Er dürfte ungefähr fünfhundert Meter breit sein und ist walzenförmig gebaut, genau wie das kleine Schiff in der Kreisbahn um Snarfot."
    „Sie gehören zusammen", stieß MacDowell hervor.
    „Allerdings, Doc", ließ sich Bully trocken vernehmen.
    „Die Funksignale sind verstummt", gab Claudrin mit dröhnender Stimme bekannt. „Das heißt, daß der Sender seinen Zweck erfüllt hat."
    Die Gesichter der Männer waren vor Erregung gerötet, und MacDowell konnte das gut verstehen. Er selbst wurde von einem völlig neuen Gefühl ergriffen, einer eigenartigen Spannung, die ihn antrieb, möglichst schnell zu handeln. Jetzt verstand er die Männer, die der Raum nicht mehr losließ, die in den Bann der kalt glitzernden Sternenpracht gezwungen waren und die von Planet zu Planet kamen, um eine unstillbare Sehnsucht zu erfüllen. Aber in den Tiefen des unermeßlichen Universums gab es immer wieder neue Wunder und Dinge, die den Menschen erkennen ließen, wie unbedeutend und winzig er doch eigentlich war - noch nicht einmal ein Rädchen in einem unfaßlichen Getriebe, das von einer Kraft gelenkt wurde, die für menschliche Gehirne nicht vorstellbar war.
    Alles an MacDowell fieberte dem Zusammentreffen mit den Unbekannten entgegen, obwohl er wußte, daß nach ihnen andere kommen würden, noch fremdartiger, noch unverständlicher.
    „Die Riesenwalze

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