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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anstarrte.
    „Ja", erklärte Bully langsam, „ich habe eine dieser Überraschungen für dich, die du so zu schätzen weißt."
    Bull rechnete damit, daß die Neugier des Mutanten größer war als sein Mißtrauen - und er behielt recht.
    „Welche Überraschung?" fragte Gucky prompt.
    „Ich habe vergessen, den Kasten mit an Bord zu nehmen, den du mir in Terrania heimlich zugesteckt hast", sagte Bully traurig. „Unser Aufbruch war so schnell, daß ich einfach nicht daran gedacht habe."
    „Es waren Mohrrüben darin", eröffnete der Mausbiber eisig.
    „Was für eine Überraschung", nickte Bull freundlich, und Gucky mußte zornbebend das Gelächter der Anwesenden über sich ergehen lassen.
    „Massetaster spricht an, Sir!" rief Major Krefenbac in die allgemeine Heiterkeit hinein. Sofort wurde es still. Mit wenigen Schritten waren Rhodan, Claudrin und Bully an der Seite des Ersten Offiziers.
    „Raumschiffortung aus dem Snarf-System", meldete Krefenbac.
    „Es scheint sich um ein einzelnes Schiff zu handeln."
    Eine fieberhafte Tätigkeit begann. Peil- und Ortungsgeräte wurden in Betrieb genommen und der Raum um die rote Sonne systematisch abgesucht. Wie ein winziger Planet in den ä ußersten Regionen des Sterns, kreiste die IRONDUKE um Snarf. Innerhalb ihrer eingeschlagenen Bahn veränderte sie ständig ihre Position. Das fremde Schiff jedoch blieb beinahe konstant an einem Platz. Das konnte nur bedeuten, daß es eine Kreisbahn um einen der fünf Planeten eingeschlagen hatte.
    „Das Schiff ist nicht sehr groß, Sir", meldete sich Dr. Carl Riebsam von der Bordpositronik. „Die Auswertungen haben ergeben, daß es einen durchschnittlichen Durchmesser von sechzig Metern haben dürfte."
    „Die Funksignale kommen von ihm", fügte Krefenbac hinzu. „Es sendet ununterbrochen dieses eine Peilzeichen, das für uns so rätselhaft ist."
    Bull reckte sich unternehmungslustig, um an den größeren Männern vorbei auf die Instrumente zu blicken.
    „Worauf warten wir noch, Perry? Sehen wir uns doch alles einmal aus der Nähe an."
    „Nicht so eilig, Dicker", lächelte Rhodan. Er wandte sich an Dr. MacDowell, der bisher schweigend auf seinem Platz geblieben war. „Was meinen Sie dazu, Doc?"
    „Wenn wir voraussetzen, daß es sich um uns unbekannte Intelligenzen handelt, dann ist es natürlich schwer, nur auf Grund der vorliegenden Fakten etwas herauszufinden. Die Mentalität dieser Wesen ist uns unbekannt. Ich möchte jedoch die Behauptung wagen, daß, wenn sie Raumschiffe bauen und Funkanlagen benutzen, die über den Hyperraum arbeiten, wenigstens auf technischem Gebiet einige logisch erscheinende Rückschlüsse zu ziehen sind. Natürlich sind das alles nur Vermutungen, die ich von mir gebe."
    „Sprechen Sie ruhig, MacDowell", forderte Rhodan.
    Für MacDowell war die herzliche Art, mit der Rhodan und seine Männer miteinander verkehrten, etwas völlig Neues. Da war nichts von dieser strengen Disziplin zu bemerken, die er erwartet hatte. Es gab Momente, in denen junge Offiziere den Administrator mit „Chef" ansprachen, ohne deshalb respektlos zu wirken. Chester MacDowell fühlte das gegenseitige Verständnis, das sich diese Gemeinschaft entgegenbrachte, aber etwas in seinem Innern hinderte ihn daran, sich einfach anzuschließen. Statt dessen kapselte er sich ab, blieb schweigsam und verschlossen.
    Die Männer in seiner Umgebung drängten ihre Freundschaft nicht auf, sie behandelten ihn aus freundlicher Distanz und warteten, daß er den ersten Schritt auf sie zu machte. MacDowell jedoch war ein ausgeprägter Einzelgänger, und die vergangenen Jahre hatten ihn fast zum Außenseiter gemacht.
    „Die Funkimpulse können nur der Nachrichtenübermittlung dienen", sagte er. „Wir müssen voraussetzen, daß irgendwo ein Empfänger existiert."
    „Die Funkzeichen werden bereits seit einigen Tagen abgestrahlt", erinnerte Dr. Riebsam. „Wenn es einen Empfänger gibt und er darauf reagiert hätte, bestände eigentlich kein Grund mehr, weitere Signale zu geben."
    „Das stimmt", gab MacDowell zu. „Wir dürfen jedoch nicht annehmen, daß der, für den die Impulse bestimmt sind, sie gehört hat, nur weil wir sie empfangen haben. Der Sender wird so lange funken, bis er den gewünschten Erfolg erreicht hat."
    „Und worin, denken Sie, besteht dieser Erfolg?" fragte Bully.
    Chester MacDowell hatte längst erkannt, daß die Besatzung der IRONDUKE aussprach, was sie dachte, und die Offiziere bildeten dabei keine Ausnahme. Er war jedoch

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