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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewohnt, sich Zurückhaltung aufzuerlegen und nur dann eine Äußerung über ein Problem von sich zu geben, wenn er sicher sein konnte, daß seine Vermutungen zutrafen.
    Kühler als beabsichtigt erklärte er: „Meine Ansichten darüber sind rein spekulativer Natur."
    „Trotzdem interessieren sie uns", antwortete Bully trocken.
    „Ich glaube, daß dieses Schiff auf etwas wartet", sagte MacDowell widerwillig. „Sonst gibt es eigentlich keinen Grund dafür, warum es seinen Standort nicht wechseln sollte" Rhodan nickte. „Das gleiche werden auch wir tun - warten", sagte er.
     
    5.
     
    Verbinder empfing die Nachricht, daß der Scout einen geeigneten Planeten gefunden hätte, und leitete sie sofort weiter. Über mehrere Stationen lief das Funkzeichen in das Innere des riesenhaften Raumschiffes, wo es von den Kommandanten aufgefangen wurde. Die Kommandanten waren keine lebenden Wesen, sondern positronische Maschinen, die die 1800 Meter lange Walze durch den Raum steuerten und alle Aufgaben versahen, die einem lebendigen Befehlshaber zugekommen wären. Im Gegensatz zu den Bordpositroniken auf irdischen Schiffen waren die Kommandanten zu dritt und verfügten jeder über einen Boten. Die Boten waren kleinere Ausgaben von Arthur und standen mit den Kommandanten ständig in Verbindung.
    Im Laufe der Zeit war aus dieser Einrichtung eine skurrile Situation entstanden, mit der die Roboter nicht fertig wurden, weil in ihrer Programmierung derartige Geschehnisse nicht vorgesehen waren.
    Der Bote des zweiten Kommandanten hatte einen kleineren Schaden erlitten und konnte allen Anordnungen nicht mehr im vollen Umfang nachkommen. Das bedeutete, daß die beiden anderen positronischen Gehirne ihre Boten auf die Langsamkeit des reparaturbedürftigen umschalten mußten, bis man in der Nähe des Scouts war und Arthur übergeschleust hatte, der den Defekt beheben konnte.
    Dieses Umschalten jedoch wurde mehr und mehr zu einem Problem, und so geschah es, daß jeder der Boten eine verschiedene Geschwindigkeit einnahm. Jeder Kommandant verwaltete einen Teil des Schiffes, der erste war verantwortlich für Navigation und Antrieb, der zweite kontrollierte die Vorgänge im Schiffsinnern, und der dritte hielt die Saatmannschaft in Bereitschaft.
    Gerade eine präzise Zusammenarbeit von Eins und Zwei waren nötig, um das Schiff sicher durch das All zu steuern, denn was nutzte es, wenn der Bote von Eins Transitionskoordinaten ermittelte, die der von Zwei nicht schnell genug zur Auswertung bringen konnte. Da die Arbeit von Drei abhängig von Eins und Zwei war, konnte es geschehen, daß Drei die Saatmannschaft alarmierte, weil Eins eine Transition starten wollte, die Zwei auf Grund des Schadens nicht ausführen konnte.
    Mehr als viermal war die Saatmannschaft bisher unnötigerweise mit Energie versorgt worden. Wie oft jedoch Verbinder schon die Nachricht des Scouts empfangen hatte, war kaum noch zu schätzen. An Zwei blieb die anlaufende Aktion jedesmal hängen, obwohl Drei bereits in fünf Fällen einsatzbereit gewesen war.
    Die Kommandanten bemühten sich, die Langsamkeit des zweiten Boten zu errechnen, aber die Willkürlichkeit, mit der der Roboter seine Handlungen ausführte, ließ keine exakten Auswertungen zu. Die Harmonie des Schiffes war gestört.
    Scout sendete seit mehreren Zeiteinheiten das übliche Zeichen. Verbinder empfing es und leitete es sofort weiter. Über mehrere Stationen lief es in das Innere des Schiffes, wo es von den Kommandanten aufgefangen wurde, die sich in endloser Wiederholung dem gleichen Dilemma gegenübersahen. Bote eins trat in Aktion und errechnete den Standort des Scouts und die sich daraus ergebenden Sprungdaten.
    Die Ergebnisse gingen an Zwei und Drei, aber Zwei war nie im richtigen Augenblick bereit, die Schaltung für die Transition vorzunehmen, und alles begann noch einmal. Sinnlos wurden Energien vergeudet. Da die Roboter keine Menschen waren und deshalb nur in der Bahn ihrer Programmierung arbeiten konnten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als immer wieder im Rahmen der ihnen gegebenen Möglichkeiten einen Versuch zu unternehmen.
    Ein intelligentes Wesen wäre vielleicht auf die Idee gekommen, Drei die Arbeit von Zwei erledigen zu lassen oder sonst irgend etwas zu tun. Die positronischen Gehirne aber rechneten unermüdlich mit Wahrscheinlichkeitsquoten nach den Handlungen des angeschlagenen Boten. Zwei war nicht mehr genau zu steuern, deshalb war jeder Versuch zwecklos, seine Geschwindigkeit zu vermindern

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