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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warten, bis Arthur den Boten wieder hergestellt hatte. Während dieser Zeit versorgte Drei die Saatmannschaft ständig mit Energie, und in den großen Lagerräumen des Schiffes erwachten Tausende von Saatrobotern. Die Absperrschieber an den Fallrohren der großen Samensilos öffneten sich automatisch, und die Absaugvorrichtungen förderten den Samen zu den Abfüllstellen.
    Um Platz zu sparen, hatten die Erbauer die Roboter in Schächten praktisch übereinandergestapelt.
    Neben jedem Schacht befand sich ein Lift, der bis unter die Decke führte, wo die oberste Maschine lag.
    Dort wurde der erste Impuls ausgelöst, und der Saatroboter erhob sich. Er ging auf die Pritsche des Aufzuges, die unter seinem Gewicht ächzte. Der Lift sauste in die Tiefe und bremste, da Roboter keine empfindlichen Mägen besitzen, mit ungewöhnlicher Schärfe. Der Robot stapfte davon, um sich einen Samenbehälter anflanschen zu lassen. Inzwischen wiederholte sich das Ganze, bis der gesamte Schacht geleert war. Insgesamt gab es an Bord des Riesenschiffes 300 dieser Schächte, und in jedem wurden knapp 100 Roboter gelagert. Die Samenmannschaft bestand aus 28436 Einheiten.
    Unbeeindruckt von diesen Geschehnissen ging Arthur seiner Tätigkeit nach und vollendete die Reparatur an dem zweiten Boten. Seine vielen Greifarme hantierten mit gewohnter Geschicklichkeit, als er die Verschlüsse an der breiten Rückenplatte öffnete und die Dichtungen abschälte. Die vier Hauptröhren waren intakt, wie der Roboter, der von dem Scout herübergekommen war, einwandfrei feststellte. Er entfernte sie aus ihren Hülsen und nahm die darunterliegenden Relais heraus. Die einzelnen Teile heftete er magnetisch in der richtigen Reihenfolge an seinen Sammeltrichter. Der Bote wäre jetzt nicht in der Lage gewesen, auch nur eine einzige Bewegung zu machen, und der zweite Kommandant war nichts mehr als eine hilflose Positronik, die höchstens einige unwichtige elektronische Impulse abstrahlen konnte.
    In den Siloräumen hatte sich ungefähr die Hälfte der Saatroboter versammelt, und die Aufzüge brachten ständig weitere herbei, die zu dem Stapel der leeren Samenbehälter gingen und sich jeweils einen an ihren ovalen Körpern befestigten. War ein Robot mit dem Behälter ausgerüstet, führte ihn sein Weg zu der Abfüllstelle, wo er seine Zuteilung an Samen erhielt. Das alles lief völlig reibungslos ab, als führe ein unbekannter Zauberer geheimnisvolle Regie. Der dritte Kommandant leitete diese Arbeiten, und sein Bote sauste geschäftig zwischen den Silos umher, um die nötigen Schaltungen vorzunehmen.
    Etwa 20000 Roboter waren mit Samen versorgt, als Arthur in der Zentrale die Rückenplatte wieder versiegelte und den Boten des zweiten Kommandanten freigab. Zwei ging davon, als wäre nie etwas geschehen, und zum erstenmal seit geraumer Zeit verliefen die Arbeiten der drei Positroniken wieder im richtigen Verhältnis zueinander.
    Verbinder gab eine Nachricht an den Scout, und Arthur verließ die Schleuse des Saatschiffes, wobei er seinen Kurs mit einer kleinen Rückendüse korrigierte. Länger als eine Stunde war er zu einem künstlichen Satelliten von Snarfot degradiert, dann kreuzte der Scout seine Bahn. Arthur glich seine Geschwindigkeit der des kleinen Schiffes an und glitt langsam zu ihm hinüber. Er landete sicher in der offenen Schleuse und kehrte in seinen Behälter zurück.
    Auf dem Saatschiff stellte der erste Kommandant Berechnungen für die bevorstehende Landung an und gab sie an Zwei weiter. Die Triebwerke summten noch verhalten, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis ihr dröhnendes Donnern die Atmosphäre von Snarfot erzittern lassen würde. Zwei löste das Walzenschiff aus seiner stabilen Bahn und steuerte es allmählich der Oberfläche des Planeten entgegen. Das Saatschiff flog in immer enger werdenden Spiralen.
    Im Lagerabschnitt, der Drei unterstand, wurde in diesem Augenblick der letzte Roboter von einem Impuls durchzuckt. Er benötigte den Lift nicht mehr, denn er hatte am Boden des Schachtes gelegen.
    Er mußte nur aufstehen, sich einen Samenbehälter besorgen und warten, bis er aus der großen Schleuse treten konnte. Dann würde er jene Arbeit beginnen, die die Erbauer für so wichtig erachteten.
     
    6.
     
    Das Bild war phantastisch und übertraf alles, was Rhodan und seine Männer bisher auf dem Gebiet der Robotik gesehen hatten - auch wenn es sich nur auf der Mattscheibe des Panoramabildschirmes abzeichnete.
    Das riesige Saatschiff war auf

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