0119 - Saat des Verderbens
lockerten sich, und Kakuta stand plötzlich wieder auf eigenen Füßen. Er war der Maschine einen mißtrauische Blick zu, den diese mit intensivem Summen erwiderte. Tako Kakuta legte die Stirn in Falten und breitete die Arme aus. „Wir kommen uns also näher", sagte er.
Der Roboter wandte sich jedoch ab und rollte hinaus.
„Halt, alter Freund!" rief Kakuta hinter ihm her. „Willst du mich hier allein lassen?"
Arthur äußerte sich nicht über seine weiteren Absichten, und die Kammer verschloß sich hinter ihm.
Kakuta vernahm ein eigenartiges Geräusch, als streiche jemand mit einem breiten Besen über rauhen Boden. Er fragte sich, ob dieser Raum von nun an sein Gefängnis darstellen sollte. In diesem Falle würde es kein Problem für ihn sein, sich immer wieder daraus zu befreien. Es war nur ungewiß, was der Roboter und seine Besitzer bei wiederholten Fluchtversuchen unternehmen würden.
Wo waren überhaupt die Erbauer der Maschine? Warum zeigten sie sich nicht? Sollte es sich bei dem Raumer um ein unbemanntes Robotschiff handeln?
Durch Tatenlosigkeit würde er diese Fragen nicht beantworten. Kakuta streckte seine durch die festen Griffe des Roboters steif gewordenen Glieder.
Neue Geräusch drangen an sein Ohr, und er fuhr herum.
Im gleichen Augenblick fühlte er sich mit unwiderstehlicher Gewalt davongezerrt, als habe sich ein riesiger Saugnapf an seinem Körper befestigt. Er spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor und eine horizontale Lage einnahm. Ihm wurde übel. Durch die Sichtscheibe seines Helmes erblickte er eine bodenlose Schwärze, durch die er fiel.
Da wußte er, wohin ihn der Roboter gebracht hatte, und was mit ihm geschehen war.
Die letzten Minuten hatte er in der Schleuse des Schiffes gestanden, und als sich die äußere Schleusenwand geöffnet hatte, war er vom Sog mit hinausgerissen worden. Er befand sich mitten im Vakuum im Weltraum.
*
Gucky ließ sich keine Sekunde zu spät unter die Decke schweben, denn der Roboter hatte aus einer unsichtbaren Kammer einen Schuß auf ihn abgefeuert, und die Wand hinter dem Platz, wo der Mausbiber eben noch gestanden hatte, kristallisierte und zerfiel.
Der Mutant aktivierte seine telekinetischen Kräfte und blockte den Antrieb des Roboters ab. Die Maschine bewegte sich weiter. Fassungslos starrte Gucky nach unten. Im gleichen Moment, als er seinen paramechanischen Druck verringert hatte, war der Roboter weitergegangen. Gucky wußte, daß er nicht ununterbrochen unter der Decke hängen und gleichzeitig den Antriebsmechanismus seines Gegners unter Kontrolle halten konnte.
Normalerweise, diese Erfahrung hatte der Mausbiber bei terranischen und arkonidischen Robotern gemacht, konnte sich eine Maschine, die einmal durch Telekinese aufgehalten war, nicht ohne äußere Hilfe oder Reparatur weiterbewegen.
Das bedeutete, daß sein Widersacher mit jemand in Verbindung stand, der den Antrieb sofort wieder auf Touren brachte, wenn Guckys Kraft nachließ. Der Mutant überlegte fieberhaft. Jeder weitere Augenblick konnte lebensgefährlich sein.
Er machte den Versuch, die gesamte Maschine vom Boden zu heben und davonzuschleudern. Aber zwischen ihm und dem Roboter war etwas, eine Art magnetische Kraft, die er nicht sehen, dafür aber deutlich spüren konnte, die ihn an der Ausführung seines Vorhabens hinderte. Es gelang ihm zwar, das Monstrum anzuheben, aber damit war sein Angriff bereits erschöpft.
Rein gefühlsmäßig huschte er ein Stück nach hinten, und der zweite Schuß des Roboters ging fehl.
Gucky wußte, daß er nicht länger zögern durfte. Sein mechanischer Feind war von einem unsichtbaren Magnetfeld umgeben, das paranormale Einflüsse abzuschwächen vermochte.
Gucky teleportierte in jene Richtung, aus der Tschubais vertrauter Gedankenstrom herkam. Er landete in einem ausgedehnten Raum und erblickte mehrere Bunker, die durch Leitungssysteme verbunden waren. Dann zuckte er zusammen. Zwanzig Meter von ihm entfernt war eine menschenähnliche Gestalt aufgetaucht, die mit seltsamen Bewegungen auf ihn zurannte. Ohne zu überlegen, gab Gucky einen telekinetischen Schock von sich, und das Wesen wurde zu Boden geschleudert.
„Gucky!" schrie eine Stimme in seinem Heimlautsprecher. „Bist du verrückt geworden?"
Entsetzt riß der Mausbiber seine runden Augen auf.
Diese fremde Gestalt, die über und über mit einer weißen Substanz bedeckt war, konnte niemand als Ras Tschubai sein.
„Ras!" piepste Gucky. „Du siehst aus wie ein
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