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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte er, daß er gewonnen hatte.
    „Es geht los, Doc!" rief Sengu und seine Stimme riß MacDowell aus der Vergangenheit zurück.
    „Für mich ist das ein eigenartiges Gefühl, Sengu", sagte er. „Ich bin zum erstenmal auf einem anderen Planeten. Bisher habe ich nur Bilder davon gesehen, das ist ein gewaltiger Unterschied zur Wirklichkeit."
    Sengu lächelte, und sein schwarzes Gesicht zuckte.
    „Das verliert sich", versicherte er. „Ich kann mich schon nicht mehr erinnern, was ich gedacht habe, damals ...", er unterbrach sich abrupt, als scheue er sich, darüber zu sprechen. Er schaltete den Schutzschirm ein, der den Zerstörer vor eventuellen Angreifern schützen sollte, und/den er nur mit Hilfe eines kleinen Senders an seinem Handgelenk aufheben konnte.
    Sie gingen los, und der Boden unter MacDowells Füßen wirkte seltsam weich und nachgiebig. Sengu verlor kein Wort darüber und setzte sich an die Spitze. Er hatte jene stille Entschlußkraft, die der Wissenschaftler bei allen Mitarbeitern Rhodans festgestellt hatte. Diese Männer schienen in jeder Lage gefaßt und sicher zu sein, vielleicht war es ihr Zusammengehörigkeitsgefühl, das ihnen diese Ruhe verlieh.
    MacDowell fragte sich, ob er nun einen Teil des Universums erhascht hatte, ob er der Wahrheit nähergekommen war, die er suchte. Die Antwort war für ihn irgendwie niederschmetternd.
    Es war nichts, was er getan hatte, noch nicht einmal ein Hauch in diesem Geschehen. Er hatte eine Strecke zurückgelegt und stand jetzt auf einer anderen Welt. Wenn es Nacht wurde, konnte er wahrscheinlich die Sterne sehen, in frostiger Ferne, unendlich weit.
    „Wir stellen keine Landstreicher ein l" Was waren sie mehr als Vagabunden, die ziellos zwischen den Systemen umherstreiften? Die Sterne lehnten sie ab, stießen sie zurück und blieben fremd in ihrer glühenden Herrlichkeit.
    Er prallte gegen Sengu, der plötzlich stehengeblieben war. Hastig murmelte er eine Entschuldigung, doch der Mutant winkte nur ab. „Man hat uns entdeckt", sagte er. Ein Saatroboter schwebte über ihnen, und der feine Staub aus seinem Behälter sank auf sie herab.
    „Es ist nur einer", erklärte der Mutant schnell. „Wenn wir uns für eine Zeit trennen, wird ihm das Schwierigkeiten bereiten, denn er weiß nicht, wem er folgen soll. Los, Doc!"
    Sengu tauchte zwischen den Büschen unter, und MacDowell zögerte nicht, in anderer Richt ung zu flüchten. Er rannte durch das Unterholz, während Blätter und Äste seinen Körper streiften. Dann blieb er stehen, um nach dem Verfolger zu sehen.
    Zu seinem Erstaunen stellte er fest, daß sich die Flugmaschine überhaupt nicht um sie gekümmert hatte. Unbeirrt säte der Roboter weiter, wobei er Schleifen flog, um den Samen möglichst gut zu verteilen.
    MacDowell fragte sich, ob er an den Ausgangspunkt ihrer Flucht zurückkehren sollte, aber dann fiel ihm ein, daß der Späher wahrscheinlich dem Saatschiff entgegengehen würde.
    Der Wissenschaftler war jetzt allein, aber das war er gewohnt, und er fühlte sich noch nicht einmal bedrückt. Mit weitausholenden Schritten ging er weiter, wobei er aufmerksam seine Umgebung studierte.
    „Alles in Ordnung, Doc?" Die Stimme tönte so unerwartet in seinen Ohren, daß er zusammenzuckte.
    Der Helmlautsprecher fiel ihm ein, und er atmete erleichtert auf.
    „Das Ding hat sich überhaupt nicht um uns gekümmert", sagte er. „Es sät nur", sagte Sengu lakonisch.
    MacDowell schob mit den Armen einige dichte Sträucher auseinander, um schneller vorwärtszukommen.
    Nach einer Weile hörte er die Stimme des Mutanten abermals.
    „Irgendwo vor Ihnen wächst ein Baum mit großen Blättern, Doc. Sie müssen ihn leicht erkennen, denn er ist der einzige dieser Art, den ich hier sehen kann", sagte Sengu.
    MacDowell schaute sich um und hielt die Hand vor den Helm, um nicht geblendet zu werden.
    Schließlich sah er den bezeichneten Baum in wenigen hundert Metern Entfernung aus dem Gestrüpp ragen.
    „Ich kann ihn sehen", sagte er eifrig.
    „Ich werde gleich dort angelangt sein", eröffnete Sengu. „Sie können diesen Platz nicht verfehlen, ich warte auf Sie."
    Wie hat es dieser Teufelskerl fertiggebracht, innerhalb weniger Minuten diese Strecke zu überwinden, fragte sich MacDowell. Wahrscheinlich hatte sich der Mutant bereits bei seiner Flucht auf diesen Punkt konzentriert, während MacDowell blind davongestürzt war.
    „In Ordnung, Sengu", sagte er. Er konnte sich direkt bildlich vorstellen, wie sich das breite

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