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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mehlwurm."
    Tschubai erhob sich, und der Mausbiber hörte ihn kichern. Der Afrikaner zeigte mit einer Hand auf einen der Speicher.
    „Ich bin inmitten eines Samenbehälters für Speckmoos gelandet", erklärte er. „Das Zeug klebt immer noch an mir."
    Merkwürdigerweise war es Gucky, der die Sprache auf ihre Aufgabe brachte. Im allgemeinen mußte der Mausbiber immer erst an seine Pflichten erinnert werden.
    „Es sieht so aus, als würden sich nur Roboter an Bord befinden. Ich kann keine fremden Gedankenimpulse wahrnehmen. Bisher bin ich nur einem Roboter begegnet, der mich kurz und schmerzlos außer Aktion setzen wollte. Zum Teil war er gegen meine telekinetischen Kräfte abgeschirmt."
    „Wie sah er aus?" fragte Tschubai. Er begann damit, seinen Schutzanzug systematisch mit den Händen abzustreifen, und der Samen, der an ihm gehaftet hatte, bildete eine weiße Wolke um ihn.
    „So ungefähr", knurrte Gucky trocken und zeigte auf etwas, das Tschubai im Moment nicht sehen konnte, weil es sich hinter seinem Rücken näherte. Ras wandte sich um und erblickte zwei Maschinen, die entgegen ihrem plumpen Aussehen mit großer Schnelligkeit heranglitten.
    „Dort hinüber, Ras!" schrillte der Mausbiber, und sein kurzes Ärmchen deutete zu den Silos.
    Sie führten einen Kurzsprung aus, und das Feuer der Roboter verpuffte im Leeren.
    „Wir sollten ebenfalls schießen", verlangte Tschubai, als Gucky neben ihm materialisierte. Er griff nach dem Desintegrator und legte ihn auf die beiden Roboter an, die verwirrt falls es für sie den Begriff „Verwirrung" überhaupt gab - stehengeblieben waren.
    Gucky drückte den Arm des Teleporters nach unten. „Warte!" hauchte er. Tschubai knurrte unwillig, steckte die Waffe jedoch zurück in den Gürtel.
    „Sie bilden für uns im Augenblick die einzige Möglichkeit, die Schiffsmaschine zu finden", beruhigte ihn Gucky. „Wenn wir sie zerstören, müssen wir vielleicht mehrere Stunden suchen, bis wir Erfolg haben."
    Der Teleporter sah ein, daß Gucky recht hatte. Sie mußten dieses gefährliche Spiel weitertreiben, um Anhaltspunkte zu erhalten. Das Raumschiff war viel zu fremdartig und unterschied sich so gewaltig von den terranischen, als, daß sie auf Anhieb mit Erfolg operieren konnten.
    „Hier herüber", flüst erte Gucky, obwohl es sicher unmöglich war, ihren Standort vor den Fremden verborgen zu halten. Der Mausbiber zog Tschubai mit sich, und sie gingen unter einem der Silos hindurch.
    Die beiden Roboter hatten sie jetzt wieder erspäht, und bereits der erste von ihnen abgegebene Schuß zeigte einen unerwarteten Erfolg. Die Abfüllvorrichtung unterhalb des Speichers riß ab und verdrehte sich, bis sie an einem der Stützbeine mit einem knirschenden Geräusch hängenblieb.
    Gucky handelte rein instinktiv und das rettete ihm und Tschubai das Leben. Er nahm sich nicht mehr die Zeit, eine Warnung auszurufen. Er packte den Afrikaner am Arm und sprang.
    In das Flimmern der entmaterialisierenden Gestalten hinein ergoß sich der tonnenschwere Strom des Speckmoossamens aus der aufgerissenen Öffnung. Der Raum füllte sich mit weißem Nebel, Wolken von Samenstaub wirbelten durcheinander, und die herbeischießenden Boten drangen in Dunst und Chaos.
    Die so gut funktionierende Einheit des Saatschiffes hatte einen schweren Rückschlag erlitten - sie hatte sich selbst beschädigt.
    Die beiden Teleporter waren im letzten Augenblick entkommen und tiefer in das Innere des Schiffes gesprungen.
     
    *
     
    Als er noch eine Meile von dem Schiff entfernt war, stieß Wuriu Sengu auf Andre Noir, den Hypno.
    Sengu erblickte die schlanke Gestalt des anderen in einer kleinen Lichtung, und er lenkte seine Schritte darauf zu.
    „Warten Sie, Andre", rief er über Helmfunk.
    Der Mutant blieb stehen und winkte. Inmitten der urweltlichen Pflanzen wirkte er wie ein Zwerg.
    „Pelant ist an Bord des Zerstörers geblieben", berichtete Noir. „Er hat keine Verbindung zur IRONDUKE bekommen und will jetzt feststellen, was passiert ist."
    Ein Gefühl des Unbehagens kam in Sengu auf. Das Linearschiff war ihre wertvollste Unterstützung, und sie waren praktisch darauf angewiesen, wenn sie nicht mit einem Hyperfunkspruch die Flotte alarmieren wollten.
    „Vielleicht hat die Besatzung des Saatschiffes einen Strahlengürtel um Snarfot gelegt, der jeden Funkspruch stört", sagte er nachdenklich.
    Noir zuckte mit den Schultern. Sengu war jetzt so dicht bei ihm, daß er das bleich wirkende Gesicht des Mannes durch die

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