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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch fürchterlicher als die erste, und vor seinen Augen wurde alles dunkel. Er schrie und warf sich herum, ohne die Richtung zu sehen. Er wollte nach seiner Waffe greifen, aber seine Hände flatterten unkontrollierbar an seinen wie gelähmten Armen.
    Er fühlte, wie er gepackt und hochgezerrt wurde. Verzweifelt bemühte er sich, einen Teleportersprung auszuführen, aber in seinem gequälten Körper schien sich keine Energie mehr zu befinden. Seine Erschöpfung war so groß, daß er glaubte, jeden Augenblick das Bewußtsein zu verlieren.
    Er begann wieder klarer zu sehen. Nun konnte er erkennen, was mit ihm geschah. Die Roboter waren damit beschäftigt, ihm den Schutzanzug vom Leibe zu reißen.
    Die positronische Schiffsführung hatte in logischer Folgerung festgestellt, daß er nur in das Schiff zurückkehren konnte, wenn ihn sein Anzug draußen im Raum schützte. Kakuta mußte kein Hellseher sein, um zu erkennen, welchen Schritt die Roboter nun unternehmen würden.
    Zum zweitenma lwürden sie ihn aus der Schleuse stoßen - diesmal ohne Raumanzug.
    Er fragte sich, warum sie ihn nicht einfach jetzt töteten, denn er war fest in ihrer Gewalt. Es war sinnlos, darüber nachzudenken, denn er würde die Logik der Programmierung doch niemals begreifen. Vielleicht durfte innerhalb des Schiffes niemand sterben, oder was auch immer der Grund sein mochte.
    Nur eines war sicher: Tako Kakuta würde in wenigen Minuten aus der Schleuse gestoßen werden und bis in die Ewigkeit im freien Fall durch die Abgründe des Kugelsternhaufens M-13 treiben, wenn er nicht in das Gravitationsfeld einer Sonne geraten und verbrennen würde.
    Aber das alles würde er nicht mehr spüren, denn er würde in dem Augenblick tot sein, wenn sich die äußere Schleuse öffnete.
     
    *
     
    Zuerst war es wie das Ticken einer fernen Uhr, dann verdichtete sich das Geräusch zu einem heftigen Klopfen.
    Gucky gab Tschubais Arm frei und sah sich um.
    „Ohne deine Hilfe wäre ich jetzt ein toter Mann", brachte der Afrikaner hervor und klopfte dem Mausbiber auf die Schulter. Gucky winkte nachlässig ab. „Du kannst dich gelegentlich mit einer saftigen Mohrrübe bedanken, Ras", meinte er grinsend. „Jetzt wollen wir uns hiermit beschäftigen", er zeigte auf drei kuppelförmige Gebilde, die aus dem Boden ragten und mit leuchtenden Platten bedeckt waren.
    „Was ist das für ein Geräusch?" fragte Tschubai mißtrauisch. „Es klingt fast, als würde jemand mit einem Hammer gegen eine hohle Mauer schlagen."
    „Ich schätze, daß es hier weder Hämmer noch Mauern gibt", erwiderte der Mausbiber spöttisch. „Das Klopfen kommt aus diesen komischen Apparaten."
    „Vielleicht haben sie etwas mit dem Schiffsantrieb zu tun", meinte Tschubai hoffnungsvoll. „Dann wären wir ja endlich am richtigen Platz angelangt." Sie konnten nicht wissen, daß sie vor den Kommandanten des Saatschiffes standen, die in diesem Augenblick die drei Boten in die Zentrale beorderten, damit diese etwas gegen die Eindringlinge unternahmen. Da die Boten sich nur auf mechanischem Wege fortbewegen konnten, dauerte es einige Zeit, bis sie die Strecke zurückgelegt hatten, die die Mutanten praktisch in Nullzeit durchquert hatten.
    Gucky tastete die Kuppeln behutsam mit seinen Extrasinnen ab. Eine Ahnung sagte ihm, daß zwischen ihnen Schaltverbindungen bestehen mußten. Ja, von hier aus liefen dünne Energiespuren nach allen Seiten und verteilten sich über das Schiff. Sie standen vor dem Herz der Riesenwalze, der fremden Positronik, oder was immer es war.
    „Gesprächig bist du ja gerade nicht", beschwerte sich Tschubai.
    Gucky bedeutete ihm mi teiner Kopfbewegung, zu schweigen. Jetzt sah er die Hauptrelais liegen, wie unter kristallklarem Wasser, und er stellte fest, daß sie durch elektronische Impulse in die gewünschte Lage gebracht wurden.
    Er ließ seine telekinetischen Kräfte spielen und zu seinem Erstaunen gelang es ihm mühelos, die komplizierten Schaltungen umzulegen oder unbrauchbar zu machen. Wenn das gesamte Schiff von diesen drei Kuppeln abhängig war, und der Mausbiber zweifelte keine Sekunde daran, dann hatte er es praktisch jetzt schon außer Gefecht gesetzt.
    Er vermochte nicht zu sagen, welche Sektionen noch unbeschädigt waren, aber bei einem Zusammenwirken aller kybernetischen Kräfte bedeutete der Ausfall eines Teiles bereits das Ende.
    Ein plötzlicher Gedankenstrom traf Gucky, und er zuckte wie unter einem Hieb zusammen. Dann beruhigte er Sich wieder. Draußen vor dem

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