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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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getaucht. Die weißen Wände waren mit Blut bespritzt, und die Toten lagen auf dem Boden und auf den Stühlen.
    Ich schloß die Augen und meine Finger krallten sich am Türstock fest. »Nein«, sagte ich kopfschüttelnd und wankte in die Diele zurück. »Nein!«
    »Es sind sieben Tote«, sagte Cohen leidenschaftslos. »Vier Mädchen und drei Männer. Die Männer wurden enthauptet, den Mädchen wurden die Schädel gespalten. Aber nicht genug damit. Einigen …«
    »Halten Sie den Mund!« sagte der O. I. scharf.
    Der Raum drehte sich vor meinen Augen. »Es ist eine Falle der Dämonen«, keuchte ich. »Seht ihr das nicht?«
    Keiner antwortete. Das Schweigen war eine lautlose Anklage. Endlich richtete der O. I. das Wort an mich, doch er blickte mich dabei nicht an.
    »Nun zu Ihnen, Hunter. Erzählen Sie mir Ihre Story!«
    Ich nickte. »Ich kam heute kurz vor siebzehn Uhr in London an. Vom Flughafen holte mich ein Beamter des Secret Service ab. Er zeigte mir seinen Ausweis. Er hieß Turan Capote. Er sagte mir, daß Sie mich erwarten würden. Wir fuhren in einem beigen Morris, Wagennummer XB 478, hierher. Ich stieg aus und ging zum Haus. Als ich mich umwandte, war Capote verschwunden. Ich wollte eben das Haus betreten, da wurde mir schwarz vor meinen Augen. Als ich wieder zu mir kam, stand ich in einem mir völlig unbekannten Zimmer, blutbesudelt, mit einem Krummschwert in der Hand, und plötzlich hörte ich Powell nach mir rufen.«
    Der O. I. schwieg einige Minuten. »Ich glaube Ihnen nicht«, sagte er schließlich, und seine Augen blickten so kalt wie zwei Kieselsteine. »Sie belügen mich.«
    »Ich sage die Wahrheit«, protestierte ich wütend.
    Der O. I. schüttelte den Kopf. »Sie sind nicht heute in London angekommen, sondern bereits gestern.«
    »Das ist doch Unsinn!«
    »Sie wurden gestern auf dem Flughafen gesehen. Ich wunderte mich, daß Sie sich weder mit mir noch mit Coco in Verbindung gesetzt haben. Aber Sie hatten ja eine heiße Spur zu verfolgen, und das Ergebnis sehen wir anscheinend gerade.« Seine Summe troff vor Spott.
    »Zum Teufel!« sagte ich ungehalten. »Ich bin doch nicht verrückt. Ich bin gerade erst in London angekommen. Heute ist Montag, nicht wahr?«
    Der O. I. schüttelte den Kopf. »Heute ist bereits Dienstag, Hunter.«
    Ich wollte etwas sagen, überlegte es mir aber und blickte auf das Datum meiner Armbanduhr. Eine Fünf leuchtete mir entgegen. Ich hob den Blick und fixierte den O. I. »Das erklärt einiges. Gestern hat es geregnet. Ist das richtig?«
    Der O. I. nickte.
    »Und heute war strahlender Sonnenschein«, fuhr ich fort. »Ich war einen Tag lang in der Hand der Dämonen.«
    »Reden Sie sich nicht immer auf die Dämonen heraus, Hunter!« sagte der O. I. scharf. »Diesmal sind Sie zu weit gegangen. Sie haben sieben unschuldige Menschen ermordet, die ganz sicher nichts mit Dämonen zu tun haben.«
    »Wie können Sie das behaupten?« fragte ich.
    Der O. I. ging nicht darauf ein.
    »Einen der Toten kenne ich«, sagte Cohen. »Es ist Lester Bent, ein bekannter Popsänger.«
    Das machte alles noch schwieriger. Auf diesen Fall würden sich die Reporter mit Begeisterung stürzen. Und ich war dran. Alles sprach gegen mich. Ich war einen Tag lang verschwunden gewesen und … Ein entsetzlicher Gedanke stieg in mir auf. Ich kannte die Macht der Schwarzen Familie. Es konnte durchaus sein, daß ich tatsächlich Powell und Cohen herbestellt hatte. Was aber noch schlimmer war: Möglicherweise hatte ich dieses Massaker wirklich selbst veranstaltet; als Werkzeug der Schwarzen Familie, ohne etwas davon zu ahnen, ohne mich dagegen wehren zu können.
    »Wir müssen Scotland Yard einschalten«, sagte der O. I.
    Damit hatte er mich fallengelassen.

    Man führte mich in ein kleines Zimmer, und ich durfte mich setzen. An der Tür lehnte Cohen, der noch immer die entsicherte Pistole auf mich richtete. Der O. I. setzte sich mir gegenüber. Einer der Agenten stellte ein Tonbandgerät auf den Tisch und schaltete es ein. In diesem Augenblick trat Powell ins Zimmer. Auf seinem rechten Arm hockte Donald Chapman, der mich entsetzt anstarrte. Wahrscheinlich hatte ihm Powell schon Bescheid gesagt.
    »Hallo, Don!« sagte ich.
    Chapman nickte mir zu, und Powell setzte den dreißig Zentimeter großen Zwerg auf die Armlehne von Sullivans Stuhl.
    »Powell«, sagte der O. I. »Sie warten draußen. Sobald Inspektor Fletcher eintrifft, geben Sie mir Bescheid!«
    Der Agent nickte und verließ das

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