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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sagte ich. »Noch auf dem Flughafen wurde ich von einem Agenten namens Turan Capote abgeholt, der mich hierher brachte und mir sagte, daß mich der O. I. erwarte.«
    »Unsinn!« schnaubte Cohen. »Vor einer halben Stunde haben Sie bei uns in der Baring Road angerufen. Ihre Stimme ist während des Gesprächs fast übergeschnappt. Sie sagten, daß wir sofort hierher kommen sollten, Sie wären einer ganz großen Sache auf der Spur. Steve und ich sind wie die Wahnsinnigen gefahren. Wir haben das Haus durchsucht, und da sah ich es. Ich muß Ihnen ehrlich sagen, so etwas hätte ich nie für möglich gehalten. Sie sind kein Mensch mehr, Hunter. Sie sind ein Monster, ein Ungeheuer!«
    »So hören Sie mir doch zu!« schrie ich ungehalten. »Ich habe keine Ahnung, was hier gespielt wird. Was haben Sie entdeckt?«
    »Spielen Sie nicht den Naiven!« rief Cohen entrüstet.
    Powell trat ins Zimmer. »Ich habe den O. I. verständigt«, teilte er mit. »Er kommt sofort. Was ist los? Warum bedrohst du Hunter?«
    »Geh in die Diele!« sagte Cohen. »Die zweite Tür links. Aber blick nur kurz ins Zimmer! Du wirst den Anblick nicht ertragen.«
    Steve entfernte sich.
    »Was ist in diesem Zimmer, Cohen?«
    »Sie wollen mich wohl für dumm verkaufen, Hunter, was?« Wir blickten uns böse an. »Wohl in einen Blutrausch verfallen, wie?«
    »Ich verstehe Sie leider nicht.«
    Steve Powell kehrte zurück. Er war leichenblaß. Seine Hände zitterten. Er schloß die Augen und stützte sich an der Tür ab. Dann sah er mich an. Er hatte den Blick eines gehetzten Tiers. Und plötzlich beugte er sich vor und übergab sich. Als er sich nach einiger Zeit aufrichtete, waren seine Augen blutunterlaufen.
    »Wie konnten Sie das nur tun?« fragte er entsetzt. Er wich zurück, als wäre ich ein Ungeheuer.
    »Was haben Sie gesehen?« fragte ich.
    Steve schüttelte nur immer wieder den Kopf.
    »Reden Sie endlich, Powell!« brüllte ich.
    Er antwortete nicht, aber eines war mir nun klar: Ich war in eine Falle der Schwarzen Familie gelaufen. Meine blutbesudelten Hände, der blutbespritzte Anzug und das Krummschwert ließen in mir die bösesten Ahnungen aufsteigen. Es hatte keinen Sinn, mit Cohen und Powell zu diskutieren. Ich konnte nur auf das Eintreffen des O. I. warten.
    Wenig später betrat Trevor Sullivan das Zimmer. Er war ein kleiner, schmächtig wirkender Mann mit einem unscheinbaren Gesicht; sein Alter war schwer zu schätzen. Er befand sich in Begleitung zweier hochgewachsener Männer, die ich nie zuvor gesehen hatte. Knapp vor mir blieb er stehen, warf mir einen flüchtigen Blick zu und starrte dann auf das Krummschwert. Nach einer Weile hob er den Kopf.
    »Erstatten Sie mir Bericht, Cohen!« sagte er.
    Cohen hatte noch immer die entsicherte Pistole auf mich gerichtet. »Um siebzehn Uhr zweiunddreißig bekamen wir von Hunter einen Anruf. Norman Winter war am Apparat. Hunter sagte, daß Powell und ich sofort in die Manor Court Road kommen sollten, er sei einer großen Sache auf der Spur. Um achtzehn Uhr fünf trafen wir ein. Die Haustür stand offen. Von Hunter keine Spur. Wir machten uns an die Durchsuchung der Zimmer, und Powell fand Hunter hier, während ich …« Cohen brach ab. »Ich zeige es Ihnen besser.«
    »Warum bedrohen Sie Hunter mit der Waffe, Cohen?« fragte der O. I.
    »Das werden Sie gleich verstehen, Sir. Bitte folgen Sie mir!«
    »Ich möchte auch sehen, was es da Entsetzliches gibt«, sagte ich. »Ich bin nämlich völlig ahnungslos.«
    Cohen schnaubte verächtlich.
    »Kommen Sie mit, Hunter!« sagte der O. I.
    Cohen ging voraus, Sullivan und ich folgten. Hinter mir gingen Powell und die beiden anderen Beamten. Cohen öffnete eine Tür, und wir traten in die Diele hinaus. Vor einer weiteren Tür blieb er stehen und drehte sich um.
    »Öffnen Sie die Tür!« sagte der O. I. ungeduldig.
    Cohen hob die Schultern und drückte die Tür auf. Er und der O. I. versperrten mir die Sicht. Ich beobachtete Sullivans Gesicht. Er streckte den Kopf vor, und sein Mund öffnete sich. Dann schloß er die Augen, keuchte und wandte sich schaudernd ab. Sein Gesicht war grau geworden. Er sah mich nicht an, als er einen Schritt zur Seite trat.
    Ich stellte mich neben Cohen und warf einen Blick in das Zimmer. Ich hatte mit etwas Furchtbarem gerechnet, aber nicht mit dem, was ich zu sehen bekam. Mein Magen fing zu rebellieren an, und Schweiß trat auf meine Stirn. Hier mußte ein Wahnsinniger gewütet haben. Der Raum war groß und in mattes Licht

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