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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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geführt, in dem Chapman noch immer auf der Stuhllehne saß. Fletcher blieb draußen, was nur zu verständlich war, denn er hätte sich sicherlich über den Zwerg gewundert. Ich setzte mich und steckte mir eine Zigarette an.
    »So nehmen Sie doch Vernunft an, Sullivan!« flehte ich. »Ich war nicht der Mörder!«
    Der O. I. kniff die Augen zusammen. »Das wird das Gericht feststellen«, sagte er kühl.
    Mein Lachen klang verzweifelt. Ich inhalierte den Rauch tief. »Ich frage auch Sie. Welches Motiv sollte ich haben, sieben mir völlig unbekannte Leute zu töten?«
    »Wahrscheinlich waren Sie überzeugt davon, daß es Dämonen sind«, sagte der O. I. »Doch das wollte ich vor dem Inspektor nicht erwähnen. Meiner Meinung nach sind Sie wahnsinnig, Hunter.«
    Er hatte ja eine recht schmeichelhafte Meinung von mir. Chapman starrte mich wieder an. Als er beiläufig sein rechtes Ohrläppchen berührte, wurde ich aufmerksam. Ich hatte mit meinen Agenten eine eigene Zeichensprache entwickelt, über die der O. I. nur wenig wußte. Und Cohen lehnte an der Tür und starrte nur mich an; er zollte dem Zwerg keine Aufmerksamkeit.
    »Sie wollen es tatsächlich riskieren, mich vor ein ordentliches Gericht stellen zu lassen?« fragte ich. »Nun, ich werde nicht den Mund halten.«
    »Sie sind ein Narr, Hunter«, sagte der O. I. verächtlich. »Wer wird schon Ihrem Geschwätz über Dämonen zuhören? Die Leute werden sich höchstens lustig über Sie machen und Sie für wahnsinnig halten, was Sie ja auch sind.«
    Chapman hatte mir bedeutet, daß ich ihn packen sollte, ihn quasi als Geisel benützen sollte. Ich blickte mich rasch im Zimmer um. Die hinter mir liegende Wand bestand aus Glas, und ich konnte in den Garten blicken. Es war dunkel geworden. Deutlich zeichnete sich das Fenster ab. Nein, es war kein Fenster, es war eine Tür, die kaum zu erkennen war. Es blieb mir keine andere Wahl. Ich mußte rasch handeln.
    »Es hat offensichtlich keinen Sinn, weiter darüber zu sprechen«, sagte ich und stand auf. »Sie glauben mir ja doch nicht, und ich kann nicht beweisen, daß ich die Wahrheit sage.«
    Chapman zog wie zufällig seine Waffe aus der Tasche. Es war eine winzige Pistole, die vergiftete Pfeile verschoß. Die Waffe war speziell für Chapman konstruiert worden.
    Ich beugte mich vor, als würde ich die Zigarette im Aschenbecher ausdrücken. Der O. I. erhob sich langsam. Ich fummelte noch immer im Aschenbecher herum und handelte dann blitzschnell. Mit der rechten Hand riß ich Chapman an mich und mit der linken versetzte ich dem O. I. einen heftigen Schlag in den Nacken. Einen Sekundenbruchteil später kniete ich. Der Körper des O. I. lag halb auf mir. Ich packte Chapmans winzige Pistole.
    »Werfen Sie die Waffe fort, Cohen!« sagte ich gefährlich ruhig und richtete die Waffe auf das Gesicht des O. I. »Wenn Sie nicht augenblicklich Ihre Pistole fallen lassen, schieße ich dem O. I. einen vergifteten Pfeil in den Mund. Sie wissen, was das bedeutet.«
    Cohen überlegte kurz, dann nickte er und wollte die Pistole fallen lassen.
    »Halt!« rief ich. »Zuerst sichern Sie die Waffe!«
    Cohen verzerrte wütend das Gesicht, aber er gehorchte.
    »Gehen Sie drei Schritte nach rechts!« befahl ich.
    Er folgte meinem Befehl. Seine Augen funkelten böse.
    »Sie haben keine Chance, Hunter«, sagte er.
    »Das werden wir sehen.«
    Er trat zur Seite, und ich richtete mich auf, die winzige Pistole auf ihn gerichtet. Der O. I. kullerte über den Boden und blieb dann reglos liegen. Ich sprang hoch, packte Cohens Pistole und entsicherte sie.
    »Drehen Sie sich um, Cohen!«
    Er folgte unwillig. Kaum zeigte er mir den Rücken, als ich auch schon lossprang. Er hatte mit meinem Angriff gerechnet, doch er reagierte einen Augenblick zu spät. Meine Handkante krachte gegen seine Schläfe, und er sackte bewußtlos zusammen. Schwer atmend blieb ich stehen.
    »Danke, Don«, sagte ich.
    »Was nun?« fragte Chapman.
    »Ich brauche Geld«, sagte ich. »Sie haben mir meine Brieftasche abgenommen.«
    Ich bückte mich, wälzte Cohen auf den Rücken, riß seine Brieftasche heraus und steckte sie ein. Dann beugte ich mich über den O. I. und nahm auch seine Brieftasche an mich.
    »Ich versuche jetzt zu fliehen«, sagte ich. »Dich nehme ich als Geisel mit.«
    Chapman nickte. Ich hob ihn hoch und rannte zur Tür. Sie ließ sich leicht öffnen. Ich trat in den Garten hinaus. In der Ferne hörte ich Stimmen. Es kam auf jede Sekunde an, denn es konnte nicht

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