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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zimmer.
    »Erzählen Sie noch mal, Hunter!« forderte mich der O. I. auf. »Sie verließen die Maschine, brachten die Zollabfertigung hinter sich, und dann?«
    Ich steckte mir eine Zigarette an. Meine Hände zitterten leicht. Ich erzählte alles nochmals; diesmal ganz genau. Der O. I. und Chapman hörten mir schweigend zu.
    »Wir haben keinen Beamten beim Secret Service, der Turan Capote heißt«, sagte Sullivan, als ich geendet hatte. »Ich glaube Ihnen kein Wort, Hunter.«
    »Aber ich sage die Wahrheit! Sie kennen doch die Methoden der Schwarzen Familie zur Genüge. Sie können doch beurteilen, daß …«
    »Gar nichts kann ich«, sagte der O. I. böse. »Sie tischen mir da eine unglaubliche Story auf, die weder Hand noch Fuß hat. Ständig reden Sie sich auf die Dämonen hinaus. Wenn Sie sich tatsächlich einen Tag in der Gewalt der Schwarzen Familie befunden hätten, dann würden Sie mir wohl kaum lebend gegenübersitzen.«
    »Vielleicht hatte die Schwarze Familie ein Interesse am Tod der sieben Menschen. Und da glaubten sie, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Alles spricht gegen mich, das ist mir klar.«
    »Und was war in Wien los?« fragte der O. I. »Ich bekam einen Bericht, daß die gesamte Familie Zamis tot ist. Sie können sich sicherlich vorstellen, was diese Nachricht für Coco bedeutet hat.«
    Ich nickte.
    »Dabei hatten Sie auch Ihre Hände im Spiel«, fuhr der O. I. fort. »Wo Sie auftauchen, Hunter, gibt es nur Schwierigkeiten und Tote. Meiner Meinung nach sind Sie völlig verrückt geworden. Sie sehen in jedem Menschen einen Dämon. Es würde mich nicht überraschen, wenn Sie glaubten, daß ich auch von einem Dämon befallen sei.«
    Dieser Gedanke war mir in der Tat schon gekommen. Der O. I. verhielt sich äußerst seltsam. Ich sah Chapman an, der bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte, sondern mich nur unentwegt anstarrte.
    »Glaubst du mir, Don?« fragte ich den Zwerg.
    »Ich weiß nicht«, sagte er leise.
    Powell betrat das Zimmer. »Der Inspektor ist eben gekommen.«
    Der O. I. stoppte das Tonbandgerät und stand seufzend auf. »Lassen Sie Hunter nicht aus den Augen, Cohen! Wenn er aufstehen will, dann …«
    »Ich verstehe, Sir.«
    Powell und der O. I. verließen das Zimmer. Die Tür fiel hinter ihnen zu.
    »Du mußt mir glauben, Don!« sagte ich drängend. »Ich sage die Wahrheit.«
    Er sah mich zweifelnd an.
    »Es wird nichts gesprochen!« sagte Cohen grimmig.
    »Davon hat der O. I. nichts gesagt«, meinte ich.
    »Aber ich sage es!«
    Ich lehnte mich zurück und schloß die Augen. Egal, wie ich es auch drehte und wendete, ich war fällig. Vom O. I. und seinen Beamten hatte ich keine Hilfe zu erwarten. Meine einzige Chance war Don Chapman. Ich mußte ihn überzeugen, daß ich die Wahrheit gesprochen hatte. Aber wie sollte ich das anstellen?
    Ich blieb einige Minuten ruhig sitzen. Als ich wieder sprechen wollte, stoppte mich Cohen abermals. Dann wurde die Tür geöffnet und Powell steckte den Kopf herein.
    »Hunter soll herauskommen!«
    Ich stand langsam auf. Meine Muskeln spannten sich an. Ich wurde nur von einem Gedanken beherrscht: Flucht. Sekundenlang spielte ich mit dem Gedanken, mich einfach auf Cohen zu stürzen und ihm die Waffe zu entreißen, aber dazu kam ich nicht. Cohen war viel zu vorsichtig und stand außerhalb meiner Reichweite.
    In der Diele wimmelte es von Polizeibeamten, und vor der Haustür waren zwei uniformierte Polizisten postiert. Der O. I. stand neben einem kleinen dicken Mann, dessen Schädel glatt wie eine Billardkugel war. Er hatte buschige Brauen und rote Wangen. Die Nase war ein blaurot schillernder Knollen.
    »Das ist Hunter«, stellte Sullivan mich vor.
    »Ich bin Inspektor Fletcher«, sagte der Dicke.
    Seine Stimme klang wie das Quaken eines Frosches. Er war mir auf Anhieb unsympathisch. Seine tiefliegenden Augen musterten mich verächtlich.
    »Kommen Sie mit, Hunter!« sagte der O. I.
    Ich folgte ihm, blickte meine blutigen Hände an und schauderte. Wir betraten das Zimmer, in dem ich aus meiner Erstarrung erwacht war. Das Krummschwert lag noch immer dort, wo ich es hatte fallen lassen. Der Raum war jetzt in helles Licht getaucht. Ein Polizeifotograf umtänzelte mich und schoß ein Bild nach dem anderen. Er fotografierte mich von allen Seiten, dann widmete er sich dem Schwert. Ein Beamter kratzte das Blut von meinen Händen und tat es in ein Plastiksäckchen, an dem er ein Schild befestigte. Ich mußte mir die Hände waschen, und das

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