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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Gangster, der mitten auf den Bürgersteig saß und auf dessen Stirn langsam eine farbenfrohe Beule erschien, zog ein so dummes Gesicht, daß ich gegen meinen Willen lachen mußte.
    Es dauerte keine zwei Minuten, da verteilten sich drei FBI-Streifenwagen quer über die Straße. Ein Dutzend Kollegen sprang heraus.
    Ich trat vor und rief:
    »Hallo, Boys! Die Hälfte bitte hier herein!«
    Ich zeigte in die Einfahrt. Mit ein paar kurzen Zurufen verständigten sich die Kollegen untereinander. Dann stürmten sechs nach hinten, während die anderen mit mir von vom die Bude stürmten. Es ging wie die wilde Jagd.
    Innerhalb von drei Minuten war der ganze Spaß vorbei.
    Wir fanden Morton in einem der hinteren Räume. Er war gerade dabei gewesen, die Diebesbeute einer Bande von jugendlichen Gangstern abzuschätzen, als wir auf dem Hof erschienen waren.
    Sehr gegen Mortons Willen hatte einer der jungen Verbrecher die Nerven verloren und durch das Fenster auf uns geschossen. Damit hatte der Feuerzauber angefangen, der nun allen die Freiheit kostete.
    Ich ließ alle abführen.
    Bis auf Morton.
    »Ich komme mit ihm nach«, sagte ich zu den Kollegen.
    Die sahen mich einen Augenblick stumm an. Dann murmelte einer:
    »Er sucht Jerry.«
    Die anderen nickten. Stumm zogen sie mit den gefangenen Gangstern ab. Morton trat der Schweiß auf die Stim, als er sah, daß ich allein mit ihm zurückblieb.
    »Was - was ist denn das?« fragte er angstschlotternd. »Warum - warum bleiben wir denn hier?«
    Ich grinste dunkel:
    »Damit wir keine Zeugen haben.«
    Er wich vor Angst soweit zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Dann fuhr er sich mit der Hand am Halse entlang, als ob ihm das Atmen Schwierigkeiten machte.
    »Wo ist er?« fragte ich und ging langsam auf ihn zu.
    »We-wer denn?« stotterte er.
    »Cotton.«
    »Cotton heißt der Kerl? Das wußte ich nicht. Ich habe ihn ja auch nicht nach dem Namen gefragt, das ist wahr.«
    »Wo ist er?«
    »Ich habe ihn in der alten Papierfabrik drüben in Queens versteckt«, schrie Morton zitternd, als er sah, daß ich noch einen Schritt in seine Richtung machte.
    »Los!« sagte ich. »Wehe, wenn du mich belügst!«
    Ich ging mit ihm hinaus zum Wagen. Brockson wartete am Steuer. Er war ein bißchen enttäuscht, daß er nicht den Held hatte spielen dürfen. Am liebsten hätte er wohl die ganze Bande allein verhaftet. Wenn ihm das je gelungen wäre.
    »Fahren Sie nach den Anweisungen dieses ehrenwerten Halunken«, sagte ich. »Sie geben die Richtung an, Morton! Los! Sirene einschalten!«
    Wir rangierten rückwärts aus der Einfahrt heraus und jagten los. Queens ist ein ganz schönes Stück von Manhattan entfernt, aber unsere Polizeisirene verschaffte uns freie Fahrt.
    Trotzdem konnte ich die Zeit kaum abwarten. Alles in mir fieberte dem Augenblick entgegen, da ich Jerry Wiedersehen würde. Lebte er noch?
    Ich steckte mir eine Zigarette an, warf sie aber nach wenigen Zügen schon wieder zum Fenster hinaus.
    Um mich ein wenig abzulenken, begann ich mit Morton eine Unterhaltung:
    »Morton, Ihre Bude wird von uns gründlich durchsucht werden. Dabei bleibt kein Versteck unentdeckt, das können Sie glauben. Spielen Sie also gar nicht erst den ehrenwerten Lumpenhändler. Sie sind ein Hehler. Für wieviel Dollar Gesamtwert werden wir Diebesbeute bei Ihnen finden?«
    Er senkte den Kopf und stöhnte:
    »Bestimmt für fast zweihunderttausend Bucks.«
    Er senkte den Kopf und stöhnte:
    »Bestimmt für fast zweihunderttausend Bucks.«
    Ich stieß einen Pfiff aus.
    »Für zweihunderttausend Dollar? Mann, von wem haben Sie denn alles gekauft?«
    Er zählte eine Liste von Banden auf.
    Ich beugte mich vor und zog mir den Hörer des Sprechfunkgerätes nach hinten.
    »Hallo!« rief ich.
    »Hallo! Hier ist die Leitstelle! Wer spricht denn da?«
    Ich warf einen raschen Blick auf das kleine Schild am Armaturenbrett.
    »Hier ist Washington 16 mit Brockson und Decker. Notieren Sie bitte: Hehler Morton legt Geständnis ab. Er hat Diebesgut von folgenden Banden bezogen…«
    Ich sagte die Namen der Gangs in der Reihenfolge durch, wie' Morton sie mir nannte. Einige waren uns als Banden dem Namen nach bekannt gewesen, nur hatten wir eben kein Beweismaterial gegen sie gehabt. Jetzt konnten wir zugreifen.
    Bei anderen Banden mußte ich von Morton erst erfragen, wo sie aufzuspüren waren. Er sagte rücksichtslos aus. Hinterher gestand er, daß ihm der Schock seiner Verhaftung so in den Gliedern gesessen hätte, daß er einfach

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