0120 - Zombies im Bermuda-Dreieck
erste Etappe hinter uns haben, dann geht es weiter.« Er wog das kleine Beil in der Hand und prüfte mit dem Daumen die Schneide. »Hoffentlich kann ich uns damit einige mit vom Leibe halten«, lächelte er hart.
Die anderen nickten nur.
Evita hatte wieder die Hände gefaltet. Sheila hielt den Kleinen fest an sich gepreßt. Ellen Dorland klammerte sich an ihren Mann, dessen Gesicht kalkbleich unter der Sonnenbräune war.
Auch Bill zeigte einen entschlossenen Ausdruck. Er wußte, auf was sie sich mit der Annahme des Vorschlags eingelassen hatten und welch eine Verantwortung auf seinen Schultern lastete.
Konnten sie es schaffen?
In diesem Augenblick geschah es. Schläge hallten gegen die Tür, die Klinke wurde hastig bewegt, und das Holz zittert.
»O Gott, sie kommen«, sagte Ellen voller Angst.
Bill Conolly aber achtete nicht auf ihre Worte. Er ging zur Tür, faßte mit der linken Hand den Schlüssel, drehte ihn herum und riß die Tür wuchtig auf…
***
Ob wir ungesehen die Rückseite des Hauses erreicht hatten, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Ich hoffte es zumindest, und auch Myxin war meiner Meinung.
Er deutete auf seine Dämonenpeitsche. »Damit könnten wir die Schrumpfköpfe erledigen«, sagte er.
Ich nickte, erwiderte jedoch: »Später vielleicht. Erst einmal ist Suko wichtiger.«
»Sorry.«
Während mir Myxin den Rücken freihielt und die unmittelbare Umgebung beobachtete, schaute ich an der Fassade hoch. Ich suchte eine günstige Stelle, um mit der Kletterei zu beginnen.
Es gab mehrere kleine Vorsprünge, die auch in erreichbarer Nähe lagen, hob meine Arme, klammerte die Hände um einen solchen Vorsprung und zog mich hoch.
Mit den Füßen stemmte ich mich von der Wand ab und gab mir gleichzeitig genügend Halt.
»Es geht!« zischte ich Myxin zu.
Er nickte.
Schräg kletterte ich an der Hauswand hoch und erreichte auch das halbrunde Gitter eines Minibalkons, wo ich mich festhalten konnte. Ein Klimmzug, und ich stand auf der schmalen Brüstung.
Myxin folgte mir. Der kleine Magier kletterte sehr geschickt, er war schneller oben als ich.
Zwei bis zum Boden reichende Türhälften führten in den dahinter liegenden Raum. Leider war die Tür verschlossen, wie ich nach einem Versuch feststellte.
Myxin deutete auf die Scheibe. »Schlag sie ein«, sagte er knapp.
Ich schüttelte den Kopf und nickte auch.
»Was heißt das?«
»Es macht zuviel Lärm, die Scheibe zu zertrümmern. Wir zerschlagen sie zwar, doch anders.« Wir hatten uns nur flüsternd unterhalten. Ich holte mein Taschentuch hervor, faltete es dreifach und bedeckte damit meine rechte Handkante. Der Daumen hielt einen Zipfel fest.
»Raffiniert«, lobte Myxin.
»Ja, in meinem ersten Leben war ich der Einbrecherkönig von Paris.« Ich schlug zu.
Die Scheibe klirrte zwar, doch das Geräusch hielt sich in Grenzen. Ich hoffte wenigstens, daß man es im Haus nicht hörte.
Die Scheibe besaß nun ein Loch, doch ich konnte nicht hindurchfassen, ohne mich zu verletzen. Das besorgte Myxin für mich. Er streckte seinen Arm durch die Scheibe, ging leicht in die Knie und…
Die Tür war offen.
Ich atmete auf.
Wir betraten einen Raum, in dem nicht nur die Hitze lastete, sondern es auch noch muffig roch. Hier mußte sich schon lange keiner mehr aufgehalten haben.
Ich sah ein paar Möbelstücke, über die man Tücher gehängt hatte. Auch die Umrisse einer Liegestatt wurden sichtbar. Und eine hohe Doppeltür, die fast bis zur Decke reichte.
Darauf ging ich zu.
Ein alter Holzfußboden bewegte sich unter meinem Gewicht.
Dielen knarrten, und ich hielt unwillkürlich den Atem an, aus Angst, man könnte uns hören.
Wenig später standen wir in der ersten Etage.
Im Haus war es still. Wir hörten auch aus dem Erdgeschoß keine Stimmen, und mir kam der Verdacht, daß Suko irgendwo im Keller seinen Platz gefunden hatte.
Myxin teilte diese Vermutung.
Über eine Treppe schlichen wir nach unten. Nach wenigen Stufen blieb ich stehen, denn ich hatte die an der Wand hängenden Gegenstände gesehen.
Dort hingen nicht nur Masken oder Bilder mit finsteren Motiven, sondern auch Waffen.
Ein handlicher Krummsäbel stach mir ins Auge. Als ich ihn aus der Scheide zog, stellte ich fest, daß er aus Holz war.
Ich steckte ihn wieder weg. Er mochte zwar als Souvenir gut sein, taugte aber als Waffe nichts. Da war mir der Beutedolch lieber.
Wie wir in den Keller kamen, das wußte ich. Schließlich hatte ich selbst dort gelegen und mir genau den Weg
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