Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0121 - Ich suche Jerry Cotton

0121 - Ich suche Jerry Cotton

Titel: 0121 - Ich suche Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
Vom Netzwerk:
gefunden hatte. Sie sollten sich alles genau ansehen. Vielleicht ließ sich von dort aus eine Spur aufnehmen.
    Mit dem Rest der G-men, die zurückblieben, diskutierten wir noch einmal alles durch. Dann teilte ich sie auf. Noch einmal sollen alle Gangster der Joho-Bande vernommen werden.
    Und Morton mußte noch einmal verhört werden.
    Ich bestellte zwei Kollegen für das Verhör des Hehlers. Dann hatte ich noch vier Mann zur Verfügung. Da man eine Reserve immer brauchen kann, bat ich sie, sich im Bereitschaftsraum auf Abruf zur Verfügung zu halten.
    Ich machte mir meine Aktennotizen, denn bei der Fülle der Spuren, denen wir nachgingen, mußte eine Übersicht behalten werden. Gerade klappte ich meine Notizen zu und wollte in mein Office gehen, um nachzusehen, ob inzwischen weitere Befunde über die noch nicht identifizierten Fingerabdrücke an und in Jerrys Jaguar eingegangen seien, als das Telefon im kleinen Sitzungssaal anschlug.
    Ich nahm den Hörer.
    »Decker.«
    »Zentrale. Wagen Henry 37 meldet sich aus Yonkers. Sie werden verlangt. Ich verbinde.«
    »Hallo? Was gibt es?«
    »Hier spricht Steward, Phil! Wir haben uns gerade zeigen lassen, wo man Jerrys Wagen gefunden hat.«
    »Und? Irgend etwas Besonderes?«
    »Es ist eine einsame Uferstelle. Schräg abfallender Uferhang, am Hudson, mit Schilf bestanden. Es führt eine schwache Schleifspur von der Stelle, wo der Wagen stand, ins Schilf hinein.«
    Ich holte tief Luft. In den Innenflächen meiner Hände erschien kalter Schweiß. Eine Schleifspur, die von Jerrys Wagen ausging und zum Hudson führte.
    »Seid ihr der Spur nachgegangen?«
    »Natürlich. Sie führt in den Fluß.«
    »Und?«
    »Wir haben absichtlich noch nichts weiter unternommen. Die Sache erscheint uns verdammt wichtig. Da du die Sache leitest, wollten wir dich erst unterrichten.«
    »Danke. Ich komme sofort mit einem Streifenwagen. Stellt in Yonkers jemanden auf die Straße vor dem Rathaus, der mich einweisen kann. Okay?«
    »In Ordnung Phil. Ich erwarte dich vor dem Rathaus.«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel, lief in mein Office, um dort die Akten abzuladen, stülpte mir den Hut auf den Schädel und raste zum Lift. Unten hinterließ ich Bescheid, wo ich hinzufahren beabsichtigte. Als Zeitpunkt meiner Rückkehr gab ich zwei Stunden später an.
    In der Fahrbereitschaft kam der alte Joe auf mich zu.
    Er druckste eine Weile verlegen herum, dann knurrte er mit bösem Gesicht:
    »Ich wollte dir nur sagen, daß du auf mich zählen kannst, Phil. Wenn es nötig ist, bleibe ich heute nacht hier, damit ihr immer genug Fahrzeuge zur Verfügung habt.«
    Ich drückte ihm wortlos die Hand. Dann ließ ich mir einen Dienstwagen anweisen, setzte mich ans Steuer und schaltete die Sirene ein.
    Nach Yonkers ist es kein allzu weiter Weg, und wenn man mit Hilfe einer Polizeisirene im Wagen überall Vorfahrt hat, läßt sich’s ziemlich schnell hinkommen. Stewart erwartete mich verabredungsgemäß vor dem Rathaus, kletterte zu mir in den Wagen und dirigierte mich zum Hudson.
    Links vor der Straße, wenn man nach Norden blickte, fiel der Boden langsam ab, zum Hudson hin, der schmutziggrau und träge dahinfloß. Jack Morelli, der zweite Mann der beiden Kollegen, die ich nach Yonkers geschickt hatte, stand neben der Straße vor einem dichten, langgezogenen Gebüsch in der Gesellschaft eines anderen Mannes, den ich noch nicht gesehen hatte.
    »Das ist Lieutenant Parker«, sagte Stewart und stellte mich vor.
    Wir schüttelten uns die Hand.
    »Kommen Sie«, sagte Parker danach.
    Wir umrundeten das Gebüsch. Dahinter waren die Profilspuren eines Autos in der weichen Erde zu sehen. Stellenweise gab es schlammige Pfützen, und an deren Rändern waren die Profilspuren immer am deutlichsten.
    »Hier stand der Jaguar. Er hätte vielleicht noch ein paar Wochen hier gestanden, wenn einer unserer Streifenbeamten nicht eine menschliche Rührung verspürt hätte, als er gerade hier vorbeikam. Er ging hinter diesen Busch und sah den Jaguar stehen.«
    Ich betrachtete mir die Gegend. Bis hinab zum Fluß waren es etwa vierzig Yards. Wenn man sehr genau hinsah, konnte man tatsächlich eine Schleifspur erkennen, die vom Gebüsch aus bis hinunter zum Ufer führte.
    Wir gingen der Spur bis ins Schilf hinein nach, das am Rande wuchs. Ich bekam nasse Füße, genau wie die anderen, die sich ebensowenig daran gestört hatten.
    Umgeknickte Schilf stengel zeigten den Weg. Es konnte gar keinen Zweifel geben, daß hier ein schwerer Gegenstand den

Weitere Kostenlose Bücher