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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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füllte.
    Im Südwesten blieben die Riesengebäude des Regierungszentrums rasch zurück. Sekunden später kam die Ansammlung von Bauwerken in Sicht, die man in dieser Gegend des Landes als „Östliche Verkaufsläden" kannte.
    Ron Landry war schon hier gewesen. Er kannte das Durcheinander von runden, eckigen, geraden und schiefen Häusern. Er war durch die Straßen gegangen, auf die rechts und links die Schaufenster der Geschäfte mündeten. Er kannte das Gewimmel von Menschen, das die Straßen, Gänge, Schächte und Läden ständig bevölkerte. Hier war der Ort, an dem der Arkonide offenbarte, daß ihm seine hoch entwickelte Zivilisation nicht alles geben konnte. Er brauchte zu Hause nur einen Knopf zu drücken, um sofort alles geliefert zu bekommen, was er begehrte.
    Aber das befriedigte ihn nicht. Er wollte selber aussuchen. Er wollte selber fühlen, riechen oder hören, was er zu kaufen gedachte. Er wollte sich mit jemand über den Preis unterhalten und womöglich handeln. Das war ein kleines Abenteuer für ihn, und obwohl er so müde war, daß er sonst selten etwas anderes tat, als Fiktivprogramme anzusehen - hier machte er sich die Mühe, ein paar Kilometer weit zu fahren, um seinen Spaß zu haben.
    Die Besitzer der Läden allerdings waren ausnahmslos Nicht- Arkoniden. Kein echter Arkonide hätte sich dafür hergegeben, als Händler zu fungieren.
    Im Innern des Einkaufszentrums bestand Flug und Fahrverbot.
    Gehorsam senkte sich Admiral Thekus Fahrzeug auf einen der Parkplätze am Rand des Einkaufszentrums hinunter. Ron stieg zuerst aus. Thekus wartete, bis der automatische Pilot anfragte, ob er warten oder zu seinem Standort zurückkehren solle. Thekus drückte den roten Antwortknopf auf der Schalttafel vor dem Vordersitz. Rot bedeutete „Warten!". Dann stieg er aus. Von nun an übernahm er die Führung, da Ron Landry sich im Einkaufszentrum ja nicht auskannte. Ron folgte ihm auf den Fersen. Unauffällig hielt er die rechte Hand in der Tasche. Der kleine, plumpe Mikrostrahler war schußbereit. In aktiviertem Zustand summte und vibrierte er leise in Rons Hand.
    Ein paar Schritte jenseits des Parkplatzes wurde das Gedränge der Kauflustigen unübersichtlich. Ron hatte Mühe, auf Thekus Fersen zu bleiben. Andererseits glaubte er nicht, daß der unbekannte Gegner ausgerechnet hier versuchen würde, sich des Admirals zu bemächtigen. Thekus wand sich zielsicher durch die Menge und bog schließlich in eine Seitenstraße ab, in der der Verkehr schwächer war. Die Straße wand sich in eigenartigen Krümmungen. Die Gebäude zu beiden Seiten glichen mächtigen Eiern, die auf der Spitze standen. Gewöhnlich war die untere Hälfte eines Eis ein einziges großes Fenster, aus dem es glühendrot leuchtete. Trat man näher hinzu, dann sah man, daß sich hinter dem Fenster nicht Luft befand, sondern eine Flüssigkeit.
    Es war die Flüssigkeit, die leuchtete. Von Zeit zu Zeit tauchten groteske Wesen auf, die sich in dem leuchtenden Element träge bewegten, eine Zeitlang hinter der Scheibe verharrten und dann wieder im Hintergrund verschwanden.
    Dies war die Straße der Laurelianer. Hier bezogen die Arkoniden die beliebtesten Arten von Haustieren, Geschöpfe von Laurel, die mit eigenartigen, unterhaltsamen Fähigkeiten ebenso begabt waren, wie sie von grotesker Gestalt waren. Thekus blieb stehen. „Meine Nichte liebt laurelianische Tiere", erklärte er Ron. „Ich glaube, ich werde ihr einen Mokoki schenken."
    Ron lächelte. Der Entschluß war eines arkonidischen Admirals würdig. Ein Mokoki kostete soviel, wie ein Major der terranischen Raumflotte nicht in zwei Jahren verdiente. Ein Mokoki war das exklusivste Geschöpf, das man sich als Haustier vorstellen konnte.
    Und tatsächlich wurde es unter Arkoniden als Bestätigung der hohen sozialen Stellung empfunden, wenn jemand einen Mokoki von Laurel besaß.
    Das Ei hatte seinen Eingang auf der Seite. Die Tür öffnete sich automatisch, wenn sich ihr jemand bis auf weniger als einen Meter näherte. Hinter der Tür lag ein schwach erleuchteter Gang, aus dem merkwürdig dumpfer Kellergeruch strömte. Die Flüssigkeit, in der sich die Laurel-Wesen bewegten, enthielt Schwefeldioxyd, Chlor und Zyankomplexe in gelöstem Zustand. Der Gang erweiterte sich nach ein paar Schritten und endete in einer Art Kuppel. Die Kuppel war nach allen Seiten hin verglast. Hinter dem Glas strömte die rotleuchtende Flüssigkeit, und alle möglichen Sorten von Getier bewegten sich darin. Es gab in der

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