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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Selbstverständlich, Sir", bestätigte er den Befehl. „Aber das ist keine schwierige ..."
    Julian unterbrach ihn mit einer Geste.
    „Natürlich nicht. Das kommt noch. Das Verbot gilt natürlich nicht für unseren vornehmsten Gast. Im Gegenteil. Ich möchte den Imperator so schnell wie möglich in diesem Raum sehen. Bringen Sie ihn hierher... irgendwie!"
    Fassungslos starrte Seine Erhabenheit, Gonozal VIII., Imperator des arkonidischen Sternenreiches, auf den Toten. Hinter ihm, an die geschlossene Tür gelehnt, stand Brent, die Ordonnanz.
    Unauffällig beobachtete Julian Tifflor von der Seite her die Reaktion des Imperators. Er hielt Gonozal VIII., der früher Atlan geheißen hatte, für seinen Freund und Gönner. Das bedeutete jedoch nicht, daß er ihn über alle seine Schritte informierte. Und Julian Tifflor hätte gerne erfahren, ob Seine Erhabenheit mit der Ermordung des rangältesten Admirals etwas zu tun hatte oder nicht.
    Aber Gonozals VIII. Entsetzen war echt. Ein paar Augenblicke lang brachte er keinen Laut hervor, obwohl seine Lippen sich krampfhaft bemühten, Worte zu formen. Schließlich kniete er neben dem toten Thekus nieder.
    „Wer ... wer hat das getan?" stieß er hervor.
    „Wir wissen es nicht, Euer Erhabenheit", antwortete Julian ohne Zögern. „Ich fand ihn hier, als mir auffiel, daß die Tür des Zimmers offenstand. Ich habe seitdem nichts unternommen, außer, nach Eurer Erhabenheit zu rufen. Ich möchte Ihnen alle weiteren Entscheidungen überlassen."
    Der Imperator nickte geistesabwesend. Dann stand er seufzend auf.
    „Wir brauchen einen Arzt, um den Zeitpunkt des Todes festzustellen", entschied er.
    Julian hatte diese Entscheidung vorausgesehen.
    „Unter den vorliegenden Umständen", wandte er ein, „möchte ich bitten, einen Gegenvorschlag machen zu dürfen."
    Gonozal VIII. sah überrascht auf. „Ja ... bitte?"
    „Ein medizinischer Robot würde diese Aufgabe besser und schneller erfüllen könnet als ein Arzt."
    Der Imperator überlegte ein paar Sekunden lang. Er schien die Argumente zu erkennen, die hinter Julians Vorschlag steckten, und schlug die Hände zum Zeichen der Zustimmung zusammen.
    „Sie haben recht, Julian", antwortete er. „Ihnen stehen alle Wege offen. Rufen Sie bitte einen medizinischen Robot!"
    Als der Robot erschien, hielt sich Seine Erhabenheit, der Imperator, schon längst wieder unter den übrigen Gästen auf. Man hatte seine Abwesenheit wohl bemerkt. Aber beidem guten Verhältnis, in dem der Imperator und der Terranische Botschafter miteinander standen, maß diesem Vorfall niemand besondere Bedeutung bei.
    Das Fest nahm seinen Fortgang. Mehr als dreitausend Gäste, fast alle Arkoniden, amüsierten sich vorzüglich, während der Medikroboter nach dem genauen Zeitpunkt von Admiral Thekus Tod forschte.
    Er nannte die Zeitspanne zwischen vierundzwanzig und fünfundzwanzig Uhr. Das war genauer, als es ein organischer Arzt hätte angeben können. Denn mittlerweile war Mitternacht vorbei und Thekus schon seit vier Stunden tot. Aber es half niemand. Die Frage nach dem Mörder und seinem Motiv blieb.
    Das Fest endete acht Stunden nach Mitternacht. Um diese Zeit ging der letzte Gast. Entweder er oder einer von denen, die sich früher verabschiedet hatten, war der Mörder von Admiral Thekus, dem Lordadmiral der arkonidischen Raumflotte.
    Die Unterhaltung war die übliche. Major Ron Landry, Captain Larry Randall, Sergeant Meech Hannigan und ziviler Mitarbeiter Lofty Patterson wurden von Oberst Nike Quinto zu einer Unterredung bestellt, in der sie über ihre nächste Aufgabe aufgeklärt werden sollten. Es gab keine Diskussion. Nike Quinto hatte in seiner gründlichen Art alle Vorbereitungen so getroffen, daß nicht einmal das positronische Rechenzentrum Terrania etwas daran hätte aussetzen können.
    Das hatte seine eigene Bewandtnis. Das positronische Rechenzentrum hatte die Pläne nämlich selbst ausgearbeitet.
    Wenn Not am Mann war, hatte Oberst Nike Quinto, Chef der Abteilung 3 in der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe, unbeschränkte Maschinenzeit am größten Positronengehirn der Erde. Das sich eine einzige Arbeitsstunde mit zweieinhalb Millionen Solar bezahlen ließ.
    Wie gesagt, alles war wie üblich. Ron, Larry und Lofty bekamen ihre Hypnoschulung, die alles Wissenswerte in ihren Gehirnen verankerte. Meech spielte sich eine Reihe von Magnetbändern vor und war danach ebenso fit.
    Es gab nur einen Unterschied. Der war allerdings wesentlich.
    Zum Abschied

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