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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Imperium zu vergeben hatte.
    Dementsprechend waren die Sicherungsmaßnahmen. Oberst Quinto und seine Begleiter passierten fünf sichtbare und wahrscheinlich mehr als ein Dutzend unsichtbare Kontrollen, bevor sie den Kern des Regierungszentrums erreichten. Meech Hannigan, der ein besonderes Organ für solche Dinge besaß, registrierte zweimal eine Röntgendurchleuchtung solcher Intensität, daß sie auf Terra wegen der Strahlengefährdung schon ungesetzlich gewesen wäre.
    Der Gleitwagen hielt vor der langen Front eines quaderförmigen Gebäudes. Rechts von der Mitte der Front führte ein schimmerndes Laufband zu dem breiten Portal hinauf, das den einzig erkennbaren Eingang zu dem mächtigen Gebäude zu bilden schien. Der Wagen, mit dem Nike Quinto und seine Männer kamen, hielt am Fuß des Bandes. Nike Quinto hatte das Luk geöffnet und war ausgestiegen, noch bevor der automatische Fahrer seine Stimme erhoben hatte, um kundzugeben, daß man am Ziel sei.
    Nike Quinto war nicht das erstemal auf Arkon. Aber die Art und Weise, wie er vor dem Wagen stehenblieb und seine Augen wandern ließ, von der beeindruckenden Fassade des großen Gebäudes über die Bäume und Büsche des geschickt angelegten Parks bis zu den fremdartigen Formen anderer, weit entfernter Bauwerke, war durchaus die eines Touristen.
    Oberst Quinto war ein kleiner Mann. Was ihm an Körperlänge fehlte, ersetzte er durch Korpulenz. Sein Gesicht war ständig gerötet. Schütteres Haar von häßlicher, gelbbrauner Farbe deckte die Schädelplatte nur unzulänglich. Nike Quinto sah krank aus - und unsympathisch. Er wußte das und gab sich Mühe, den Eindruck nach Möglichkeit zu verstärken.
    Er wischte sich über die Stirn und seufzte.
    „Wenn das weiter so heiß bleibt", jammerte er mit seiner unnatürlich hohen Stimme, „ wird mein Blutdruck solange steigen, bis ich mit einem perfekten Herzschlag umfalle."
    Inzwischen war Ron Landry aus dem Wagen gestiegen. Dicht hinter ihm folgten Larry Randall, Lofty Patterson und Meech Hannigan. Ron verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als er Nike Quintos Bemerkung hörte.
    „Nachts ist es ziemlich kühl, Sir", bemerkte er. „Vielleicht sollten wir unsere Arbeitsgewohnheiten ändern."
    Nike Quinto sah ihn an, als erwäge er den Vorschlag ernsthaft.
    „Sie meinen ... nachts arbeiten, tagsüber ausruhen?" Ron Landry nickte ahnungslos. „Was haben Sie für eine Dienstauffassung, Major!" keifte Nike Quinto sofort, scheinbar voller Wut. „Wir haben hier eine Aufgabe zu erledigen, eine äußerst wichtige sogar. Wir werden tags und nachts arbeiten ... bis wir fertig sind." Auf merkwürdige Art und Weise machte das große Gebäude von innen einen noch viel gewaltigeren Eindruck als von draußen. Die Gänge und Schächte waren menschenleer. Niemand schien hier zu arbeiten. Lautlos glitten die fünf Terraner über die Laufbänder, von Nike Quinto geführt, der anscheinend genau wußte, wohin er wollte, und staunten über die Vielfalt von Kreuzungen, Windungen, Kurven und Ecken. Es sah so aus, als hätten die Arkoniden hier eine letzte Sicherung vorgesehen - nämlich die, daß der Attentäter gegen das Leben des Imperators und die Sicherheit des Reiches seinen Weg verlor.
    Ron Landry bemühte sich nüchtern zu sein. Er wußte, daß es im arkonidischen Reich nur noch wenige organische Beamte gab, davon die weitaus größere Zahl in den Regionalverwaltungen. Die Regierung des Gesamtreiches bestand zum größten Teil aus Robotern. Nicht solchen, die ihren Schöpfern nachgebildet waren und auf zwei Beinen daherliefen, sondern solchen, die auf die Gefälligkeit des Körpers zugunsten der größeren Kapazität verzichteten. Hinter den Türen auf beiden Seiten der laufbandbelegten Gänge gab es keine Menschen, die morgens zur Arbeit erschienen, irgendeine mehr oder weniger verantwortungsvolle Tätigkeit verrichteten und abends wieder nach Hause gingen. Hinter den Türen standen Positronengehirne. Sie arbeiteten Tag und Nacht.
    Deswegen waren die Gänge leer. Deswegen wirkte der gewaltige Komplex wie ein Spukhaus.
    Nike Quinto schwang sich in einen Antigravschacht und schwebte aufwärts. Seine Begleiter folgten ihm. Nach Ron Landrys Schätzung legten sie wenigstens fünfzig Meter zurück, bevor über ihnen ein Schachtausgang erschien und Nike Quinto sich nach vorne schob, um hinauszusteigen.
    Hinter dem Ausgang gab es einen kreisförmigen Raum, von dem Gänge nach allen Richtungen abzweigten. Nike Quinto hielt jedoch auf eine Tür

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