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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der gegenüberliegenden Wand zu und berührte sie mit der Hand. Die Tür glitt zur Seite und gab den Eingang zu einem mittelgroßen, spärlich ausgestatteten Zimmer frei. Ron Landry sah eine Art Schreibtisch und ringsherum ein paar bequeme Sessel.
    An den Wänden standen Automatschränke, in denen wahrscheinlich Register untergebracht waren.
    Hinter dem Schreibtisch standen Julian Tifflor, Marschall und Botschafter des Solaren Imperiums auf Arkon, und Seine Erhabenheit, Gonozal VIII., der Imperator des arkonidischen Reiches.
    Ron Landry verneigte sich vor dem Imperator. Dann stand er stramm und grüßte den Marschall vorschriftsmäßig.
    „Ich muß Sie enttäuschen, meine Herren", erklärte der Imperator, nachdem die ersten und einleitenden Worte gewechselt waren. „Ohne Zweifel vermuten Sie, daß ich Ihnen einige Aufschlüsse über den Hintergrund des Vorfalls geben kann." Er sah Nike Quinto und seine Männer der Reihe nach an. Niedergeschlagenheit spiegelte sich in seinen Augen. „Aber das kann ich nicht."
    Nike Quinto wartete diplomatisch. Vor ihm saßen ein Kaiser und ein Marschall. Es hatte keinen Zweck, den Mund aufzumachen, solange einer von ihnen noch etwas sagen wollte. Erst nach ein paar Sekunden erklärte der Oberst: „Wir haben nicht damit gerechnet, Euer Erhabenheit, daß in den wenigen Tagen, die seit der Ermordung des Admirals verstrichen sind, der Mord mitsamt seinen Hintergründen schon geklärt sein könnte. Wir sind darauf vorbereitet, ganz von vorne anzufangen."
    Der Imperator nickte. „Wenn Sie einen Plan haben, in den Sie glauben mich einweihen zu dürfen, Oberst", nahm der Imperator den Faden wieder auf, „dann lassen Sie mich doch bitte hören."
    Nike Quinto nickte und begann ohne Zögern, seine Idee vor den beiden Zuhörern auszubreiten und Erläuterungen dazu zu geben.
    „Sie sind sich der Risiken bewußt, die Sie dabei eingehen?"
    wollte Marschall Tifflor wissen, nachdem er alles gehört hatte.
    „Jawohl, Sir", antwortete Nike Quinto. „Aber von allen ausgearbeiteten Plänen, die uns innerhalb weniger Tage zum Erfolg verhelfen können, ist dies der beste."
    Man hatte Admiral Thekus Leiche in das Regierungszentrum gebracht. Nike Quinto und seine Männer begaben sich sofort nach der Unterredung mit dem Imperator an den Ort, an dem Thekus aufgebahrt lag. Inzwischen waren die Geräte vom Raumhafen herantransportiert worden. Nike Quinto vergewisserte sich, daß die Umgebung von Robotwachen und unsichtbaren Sicherungsmaßnahmen hermetisch abgeriegelt war. Dann machte er sich sofort an die Arbeit.
    Arkon sollte auf den Admiral nicht mehr lange zu warten haben.
    Ganz langsam erwachte er zum Leben.
    Ungeduld war das erste Gefühl, das er verspürte.
    Es war eine merkwürdige Art von Ungeduld. Er probierte seinen Verstand aus. Er tastete hierhin und dorthin - meistens nur, um festzustellen, daß alles noch im Dunkel lag., daß das Leben noch nicht überall hin vorgedrungen war. Er hatte den deutlichen Eindruck, daß er zu viel größeren Dingen fähig sein würde, wenn er erst einmal ganz wach war. Das war seine Ungeduld.
    Er hatte ein Gedächtnis. Er durchsuchte es und versuchte zu erfahren, wer er war und warum er sich in dieser Lage befand.
    Aber das Gedächtnis selbst war noch nicht ganz wach. Deswegen erfuhr er nur Erinnerungsbruchstücke und mußte sie mühselig zusammensetzen. Er hatte einen Namen. Thekus. Er hatte einen Rang. Admiral der arkonidischen Raumflotte, Berater des Imperators Gonozal VIII.
    Gonozal VIII. war nicht sein Freund. Er war - ermordet worden.
    Von wem?
    Nach dieser Antwort suchte er noch, als er schon wieder ganz ins Leben zurückgekehrt war. Da erkannte er, daß es keine Antwort gab. Kein Teil seines Gedächtnisses lag mehr im Dunkeln.
    Er hatte keine Erinnerung, die auf die Frage nach dem Motiv seiner Ermordung antworten konnte.
    Das empfand er als merkwürdig. Weit hinten in seinem Gedächtnis fand er dumpfe Vermutungen, die sich mit revolutionären Umtrieben, Aufruhr und Hochverrat befaßten. Es waren keine klaren Einzelheiten seiner Erinnerung, lediglich die Ausflüsse von Beobachtungskombinationen. Anscheinend logische Folgerungen.
    Er öffnete die Augen und erkannte, daß sein Gesichtssinn völlig in Ordnung war. Vor sich sah er zwei Männer, die ihm nie zuvor begegnet waren, wie sein Gedächtnis auswies. Der eine war klein, dick und rothäutig, der andere groß, breitschultrig und blond.
    Thekus stellte fest, daß er auf einer Bahre lag. Er fühlte sich

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