0122 - Hallo, ich bin wieder da!
Kinderspiel, die Blüten in Umlauf zu setzen.«
»Damit haben Sie zweifellos recht«, sagte einer der Prüfer. »Und für die Banken'bedeutet es eine enorme Arbeit. Praktisch müssen wir jeden Fünfzig-Dollar-Schein einzeln unters Mikroskop legen.«
»Und wenn wir die Bande nicht bald stellen können, wird das Bundesschatzamt neue Fünfzig-Dollar-Noten herausgeben müssen. Das kostet dem Steuerzahler eine Stange Geld.«
Wir unterhielten uns noch eine Weile mit den Prüfern, dann fuhren wir zurück zum Districtgebäude. Das Mittagessen mußte wieder einmal ausfallen, denn Mister High erwartete uns.
Wir erstatteten ihm einen kurzen Bericht vom Stand der Ermittlungen. Als wir damit fertig waren, seufzte Phil:
»Ehrlich gesagt, möchte ich den ganzen Kram am liebsten loswerden. Ich bezweifle, daß wir jemals diesen ganzen Wust säuberlich sortiert zu den Akten legen können mit dem Vermerk: Fall geklärt.«
Ich stand auf und ging ein paar Schritte in Mister Highs großem Dienstzimmer auf und ab.
»Ich bin anderer Meinung, Phil«, sagte ich nachdenklich. »Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr kommt es mir vor, als stünden wir dicht vor der Lösung des ganzen Rätsels.«
Mister High hob interessiert den Kopf. Phil warf mir einen zweifelnden Blick zu und brummte:
»Ich möchte wissen, woher du deinen Optimismus nährst!«
»Ganz einfach: Sehen wir doch die Dinge einmal in folgender Reihenfolge: Falsche Einer tauchen auf. Wir finden die Spur, geraten an die Joho-Bande, von da zu dem Mann, der die gefälschten Einer in seinem Wagen spazierenfuhr, kommen von diesem Mann auf eine gewisse Marry Crossway, die mit ihm ein Verhältnis hat und in einer Kunstdruckerei arbeitet. In der Sekunde, wo ich diese Druckerei unter die Lupe nehmen will, versucht man, mich umzubringen. Fast hat man damit Erfolg. Aber nach ein paar Wochen bin ich plötzlich wieder da. Die Zeitungen bringen in großer Aufmachung meine Story. Unter anderem auch die Geschichte meiner Überwältigung in der Druckerei. Gerade diesen Teil meiner Story hatte ich ja, dem Wunsche Mr. Highs entsprechend, vor den Zeitungsleuten kräftig breitgetreten. Kaum ist diese Geschichte veröffentlicht, da wartet in meiner Haustür ein gewisser Marskell auf mich, von dem sich später herausstellt, daß er einer von Amerikas besten Graphikern ist. Dieser Mann wird ermordet, bevor er mit mir sprechen kann. Und damit seine Frau nicht eventuell etwas ausplaudem kann, wird auch sie ermordet. Das steht doch alles in einem schnurgeraden Zusammenhang!«
»Und die Snyder-Gang? Die Joho-Bande?« warf Phil ein.
»Das sind Randereignisse. Wir dürfen uns dadurch nicht von der großen Linie abbringen lassen! Die große Linie sind die Geldfälschungen! Und jedesmal wenn wir uns um die Fälschungen kümmern wollen, werden Leute umgebracht! Das ist doch ein sicheres Zeichen dafür, daß dem unbekannten Drahtzieher im Hintergrund diese Sache die wichtigste ist!«
»Gar nicht übel«, sagte Mister High. »Ich neige dazu, Ihnen recht zu geben, Jerry. Entwickeln Sie Ihre Theorie weiter!«
»Ich habe keine Theorie außer der: Alle diese widersprüchlichen Ereignisse mit der Snyder-Gang und ihren Marihuana-Schmuggel, mit der Joho-Bande und ihren kleinen Einbrüchen und Diebereien, alle diese Randereignisse haben gewissermaßen einen gemeinsamen Angelpunkt. Wenn man diesen gemeinsamen Punkt findet, so bin ich überzeugt, daß sich plötzlich alles sinnvoll erklären läßt. Für mich steht aber fest, daß dieser gemeinsame Angelpunkt irgendwo in der Falschgeldgeschichte zu finden ist! Denn der große Unbekannte greift jedesmal zum äußersten Mittel, nämlich zum Mord, sobald wir einem auf die Spur kommen, der mit dem Falschgeld zu tun hat. Das war bei Rightword so, bei Marskell und seiner Frau, jetzt wieder bei Nick Ronnedy. Und deshalb müssen wir in der Falschgeldsache am Mann bleiben! Hier ist die Spur, die zum Ziel führen wird!«
»Und wie willst du in dieser Spur am Mann bleiben?« fragte Phil.
»Ganz einfach! Unser nächster Mann in dieser Spur ist John Gails. Er brachte mit seinem Komplicen Nick Ronnedy die Marskells um. Dann beseitigte er Nick, damit dieser wegen seiner auffälligen Narbe nicht mehr von uns erwischt und ausgepreßt werden konnte. Trotzdem wissen wir, daß John Gail sein Komplice und sein Mörder war. Ihn gilt es zu finden. Er muß uns Auskunft geben können, wer ihm den Auftrag gab, die Marskells zu ermorden! Denn wer diesen Auftrag gab, der ist
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