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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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entweder der große Unbekannte selbst - oder wenigstens ein Handlanger von ihm. So oder so wird die Spur eines Tages zum Boß selbst führen.«
    Mister High stand auf:
    »Ich bin Ihrer Meinung, Jerry! Arbeiten Sie auf dieser Basis weiter. Damit müssen Sie schließlich zum Erfolg kommen.«
    »Okay«, antwortete Phil. »Stürzen wir uns in die Fahndung nach dem Doppelmörder John Gails. Aber wenn ich vorher endlich Mittagessen dürfte, könnte ich vielleicht ein bißchen tatkräftiger nach einem Mörder suchen.«
    Mister High und ich lachten. Dann setzten sich Phil und ich in Marsch, um das längst fällige Essen nachzuholen. Auch ein G-man ist letztlich kein Perpetuum mobile, das ewig läuft, ohne je Kraftstoff zu brauchen.
    Kaum hatten wir mit dem Jaguar ein paar Straßen durchquert, um zu einem unserer Stammlokale fürs Essen zu gelangen, als mir ein nagelneuer Sportwagen der obersten Preisklasse auffiel, der vor uns durch den Verkehr huschte.
    »Sieh dir mal den weißen Traumwagen an, Phil!« sagte ich.
    Er beugte sich vor.
    »Ich werd’ verrückt!« rief er auf. »Das ist doch unser Eisberg! Miß Sands aus der Druckerei!«
    »Richtig«, ich nickte und hielt den Jaguar an. »Unc am Steuer sitzt ein gewisser Crossway, dessen Schwester mit Bill Rightword ein Verhältnis hatte. Demselben Rightword, der drei Koffer falscher Ein-Dollar-Noten spazierenfuhr. Marry Crossway arbeitete, bevor sie ermordet wurde, in der Kunstdruckerei wo auch Miß Sands beschäftigt ist. Bißchen viel Zusammenhang, was?«
    Phil zuckte die Achseln und murrte:
    »Ist das ein Grund, anzuhalten? Wann soll ich je zum Essen kommen, he? Warum, zum Teufel, hältst du an?«
    Ich rieb mir die Hände:
    »Weil mir auf einmal ein Licht aufgegangen ist. No, nicht ein Licht, sondern eine ganze Kerzenfabrik. Bleib schön sitzen. Ich muß schnell mal telefonieren!«
    Ich stieg aus und lief zu einer Telefonzelle, die ich in einer Entfernung von vielleicht zwanzig Yards entdeckt hatte.
    Phil starrte mir wütend nach. Der Materialist dachte an diesem Tag nur ans Essen.
    ***
    Ursprünglich hatte ich nur ein einziges Gespräch führen wollen, aber dann fielen mir noch ein paar andere Dinge ein, und schließlich mußte ich im nächsten Geschäft einen Dollar gegen Nickels einwechseln, um weitertelefonieren zu können.
    Als ich zum Wagen zurückkam, spielte Phil den Beleidigten.
    »Hast du das New Yorker Telefonbuch durchtelefoniert?« knurrte er.
    »Keine Aufregung«, bremste ich. »Du kommst jetzt zu deinem Essen. Mir knurrt der Magen auch.«
    »Donnerwetter!« staunte Phil. »Ich dachte schon, du wolltest den Hungerrekord brechen.«
    »Keineswegs. Nur manchmal gibt es Dinge, die erledigt man besser sofort als auch nur eine Stunde später.«
    »Und was war es, was du unbedingt sofort erledigen mußtest?«
    »Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Ich habe nur ein paar Bekannte und Freunde um gewisse Auskünfte gebeten. Sie werden jetzt nachsehen, ihre Verbindungen spielen lassen und mir später im Office Bescheid geben.«
    »Und das hätte nicht Zeit gehabt bis nach dem Essen?«
    »No, mein Alter. Während wir essen, sind meine Bekannten schon an der Arbeit. Wenn wir wieder im Büro sind, hoffe ich, daß innerhalb kürzester Zeit meine erbetenen Auskünfte eintrudeln.«
    »Na ja, ich geb es auf«, seufzte Phil. »Aus dir wird nie ein anständiger Freund. Immer hast du nur den Dienst im Kopf. Es ist zermürbend.«
    Ich lachte, denn ich wußte, wie es gemeint war.
    Ungefähr eine reichliche Stunde später saßen wir wieder in meinem Office. Auf meinem Schreibtisch lag ein Zettel:
    »Bitte Zellentrakt anrufen!«
    Ich zeigte Phil den Zettel. Er zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung, was sie wollen. Ruf doch an, dann werden wir es ja erfahren.«
    »Eine geniale Idee«, erwiderte ich und griff nach dem Hörer.
    Nachdem ich mich gemeldet hatte, erzählte mir der diensttuende Kollege aus dem Zellentrakt, daß mich ein Mann der Snyder-Gang und einer von der Joho-Bande sprechen möchte.
    »Von jeder Bande einer?« fragte ich verdutzt zurück. »Das ist ja eigenartig! Na,' schicken Sie mir die beiden Burschen herauf!«
    »Okay, Cotton. In vier bis fünf Minuten sind sie da!«
    Ich legte den Hörer auf und erzählte Phil den Inhalt des kurzen Gespräches.
    Er stutzte bei der gleichen Stelle wie ich:
    »Von jeder Bande einer? Das ist ja merkwürdig!«
    Wir steckten uns Zigaretten an und versuchten, die aufkommende Müdigkeit nach dem guten Essen zu überwinden.
    Als mir fast

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