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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Banden die gleiche Geschichte. Glaubst du sie etwa?«
    Ich zuckte die Achseln:
    »Das weiß ich noch nicht. Jedenfalls halte ich es für möglich, daß ihre Aussagen stimmten. Wir werden das nachprüfen, sobald sich eine Möglichkeit dazu ergibt.«
    Wir sprachen noch eine Weile miteinander, als zum erstenmal das Telefon klingelte. Ich meldete mich und bekam die erste Auskunft, um die ich vor dem Mittagessen telefoniert hatte.
    Inzwischen war es bereits abends geworden, und Phil fragte, was ich eigentlich noch zu tun gedächte.
    »Ich werde hier auf meine Anrufe warten«, erwiderte ich. »Weiter nichts.«
    »Na, dann kann ich mich ja verdrücken. Heute abend spielen die Rack Royson Boys in der Carnegie Hall, die wollte ich mir anhören.«
    »Okay, Phil. Viel Vergnügen!«
    »Gleichfalls!« brummte er, tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe und verschwand.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und brütete vor mich hin. Langsam kamen die Dinge in Fluß.
    Wenn mich nicht alles täuschte, kannte ich bereits jenen Mister X, den großen Unbekannten…
    ***
    Am nächsten Morgen saß ich kurz vor acht schon in meinem Office und wartete ungeduldig auf Phil.
    »Mensch, du hast was versäumt!« rief er aus, als er endlich kam. »Die Rack Royson Boys waren erste Klasse! Du hättest -«
    Ich unterbrach ihn:
    »Keine Zeit, Phil. Wir müssen uns einen Mann holen!«
    Er behielt den Hut in der Hand.
    »Was müssen wir?«
    Ich grinste:
    »Nun komm schon zu dir! Wir holen uns Mister X! Den Mann, der falsche Ein-Dollar-Noten drucken ließ, weil er damit nur die Polizei irreführen wollte, während er in Wahrheit den großen Coup mit den falschen Fünfzig-Dollar-Noten vorbereitete!«
    Phil ließ sich entgeistert auf einen Stuhl fallen.
    »Was ist los?« stotterte er. »Ich verstehe überhaupt nichts mehr!«
    »Die Sache ist doch ganz einfach!« rief ich. »Mister X hat eine gewisse Zeitlang den geheimen Chef der Snyder- und der Joho-Gang gespielt. Gestützt auf seine gesellschaftliche Stellung, vermochte er Joho Tips zu geben, wo sich ein Einbruch lohnen würde und wann es am ungefährlichsten sei. Gleichzeitig suchte er in den ersten Gesellschaftskreisen nach neuen Opfern für Marihuana, deren Adressen er dann an die Snyder-Gang weitergab. Von diesen Tips konnte er recht gut leben. Aber es genügte ihm nicht. Er wollte - wie alle Gangster - den großen Coup seines Lebens landen. Und da läuft ihm eines Tages ein alter Bekannter über den Weg, ein gewisser Marskell. Der ist inzwischen zu einem der besten Graphiker Amerikas geworden. Wie er ihn dazu überredete, weiß ich nicht, jedenfalls bekommt er Marskell eines Tages so weit, daß er mitmacht. Marskell liefert die Platten für die falschen Einer, absichtlich schlechte Platten, und er liefert die Platten für die Fünfzig-Dollar-Noten, und diese Platten sind so ziemlich das Beste, was es auf diesem Gebiet je gegeben hat. Während die Polizei mit schlechten Einem irregeführt werden soll, wird in aller Ruhe der große Coup mit guten Fünfzigern vorbereitet! Kapierst du jetzt das ganze Theater?«
    Phil hatte mich die ganze Zeit mit offenem Munde angesehen. Jetzt räusperte er sich und fragte:
    »Und diesen Unbekannten, diesen Drahtzieher - den kennst du?«
    »Paß auf: Weißt du, wem die Art Printing Compagny gehört?«
    »Keine Ahnung!«
    »Einem gewissen Mister Crossway! Weißt du, wem das Speiselokal in der 22sten Straße gehört, in dem Joho saß und eine bürgerliche Existenz vortäuschte?«
    »Na?«
    »Einem gewissen Mister Crossway! Weißt du, wer zusammen mit Marskell die Kunstgewerbeschule besuchte?«
    »Crossway?«
    »Jawohl! Hältst du das alles für ein zufälliges Zusammentreffen?«
    Phil schüttelte ernst den Kopf:
    »No. Davon kann wohl keine Rede mehr sein. Mensch, Jerry, wenn ich das bedenke! Diesem Crossway standen wir schon gegenüber, als wir Rightwords Leiche gefunden hatten und Crossways Schwester sprechen wollten! Wenn wir das damals schon gewußt hätten!«
    »Wenn! Jedenfalls wissen wir es jetzt! Komm, wir wollen uns Mister Crossway holen. Es ist an der Zeit, daß ihm eine Rechnung vorgelegt wird, auf der unter anderem auch einige Morde verzeichnet sind.«
    Wir verließen das Office und gingen zu Mister High. Ich trug ihm in aller Kürze das Ergebnis meiner Bemühungen vor. Er hörte sich alles ernst und schweigend an. Als wir fertig waren, griff er nur zum Telefonhörer.
    »Rufen Sie Richter Hopkins an«, sagte er seiner Sekretärin. »Sagen Sie einen

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