Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
öffnen. Bill befürchtete sofort das Schlimmste. Möglicherweise lebte inzwischen auch Bonnie Horne nicht mehr!
    Er packte den Türknauf. Es war nicht abgeschlossen. Hastig stieß Bill die Tür auf und stürmte durch die Diele.
    Bonnie Horne saß im Living-room auf dem Sofa. Sie hatte sich nach dem Anruf mechanisch angezogen. Danach hatte sie zu trinken begonnen.
    Mit dem halb vollen Whiskyglas in der Hand saß sie da. Ihr Blick war glasig. Sie war betrunken. Ihre Augen waren rotgeweint. Als sie nun Bills Schritte hörte, drehte sie den Kopf ruckartig, und Panik verzerrte sofort wieder ihr Gesicht.
    Mit einer fahrigen Handbewegung strich sie sich das wirre Haar zurück. Sie entspannte sich merklich, als sie Bill erkannte.
    »Bill!« stieß sie erschüttert hervor. »O Gott, Bill… Es ist so furchtbar!« Sie lallte.
    Fleming nahm ihr das Whiskyglas aus der Hand. Sie wollte es nicht hergeben. Bill sagte eindringlich: »Sie haben genug getrunken, Bonnie!«
    »Ich komme nicht anders darüber hinweg!« schluchzte die junge Ärztin.
    Bill winkte Nicole und Zamorra herbei. Er stellte sie Bonnie Horne vor, sagte dem betrunkenen Mädchen, daß dies seine besten Freunde wären, die vielleicht Licht in das mysteriöse Dunkel um Don Beattys Ende bringen könnten.
    Dann fragte Bill: »Wo ist Don, Bonnie?«
    »Draußen«, antwortete das Mädchen schleppend. »Draußen auf der Terrasse.«
    »Haben Sie - irgend etwas verändert?«
    »Nein, Bill. Ich habe ihn mir nur angesehen. Bill… Der Fluch…«
    »Schon gut, Bonnie. Versuchen Sie, sich zu beruhigen.«
    »Don hat kein Blut mehr in seinen Adern!«
    Bill wandte sich an Nicole Duval. »Bleib bei ihr, und achte darauf, daß sie nichts mehr trinkt, okay?«
    Nicole nickte. Bill und Zamorra begaben sich auf die überdachte Terrasse. Don Beatty lag noch so auf den Fliesen, wie Bonnie Horne ihn vorgefunden hatte.
    Die Freunde betrachteten den Leichnam aufmerksam. Professor Zamorra entdeckte an Beattys Hals eine Verletzung. Er machte Bill darauf aufmerksam.
    »Sieht wie ein Biß aus«, meinte Bill Fleming. »Wie ein Insektenbiß.«
    »Wie der Biß einer Spinne«, sagte Zamorra nachdrücklich.
    Bill Fleming leckte sich aufgeregt die Lippen. »Ich weiß, woran du denkst.«
    »Denkst du auch an ihn?« fragte Zamorra.
    »An den Namenlosen! Ja.«
    »Du hast erzählt, er wäre fähig gewesen, sich in eine Spinne zu verwandeln.«
    »Das geht aus den Wandzeichnungen hervor.« Bill richtete sich auf. Er war beinahe so bleich wie Don Beatty. Nervös nagte er an seiner Unterlippe. Er tat sich mit dem Schlucken schwer. Seine Kehle war zugeschnürt und die Stimme heiser, als er sagte: »O mein Gott, was haben wir getan…«
    »Ihr habt einen Dämon aus seinem Gefängnis befreit«, stellte Professor Zamorra sachlich fest.
    Für Bill war das wie ein Peitschenschlag. Er zuckte heftig zusammen. Mit nervösem Blick schaute er den Freund an. »Das wollten wir nicht. Das war nicht unsere Absicht.«
    »Bannzeichen haben den Geist des Namenlosen daran gehindert, sein Grabmal zu verlassen«, sagte Zamorra. »Ihr habt diese Zeichen zerstört und damit wirkungslos gemacht…«
    Bill fuhr sich aufgeregt durchs Haar. »Wenn wir das geahnt hätten…«
    »An dem Fluch, von dem du mir erzählt hast, scheint tatsächlich etwas dran zu sein, Bill«, sagte Zamorra ernst.
    »Dann… dann besteht für sämtliche Mitglieder des Expeditionsteams nunmehr Lebensgefahr!« stieß Fleming krächzend hervor.
    »Das nehme ich an«, sagte Zamorra. »Auch du bist in Gefahr.«
    »Wir müssen sofort die Polizei verständigen.«
    Zamorra nickte. »Das ist richtig. Weil jeder gewaltsame Tod eines Menschen der Polizei gemeldet werden muß. Aber erhoffe dir von dieser Seite keine Hilfe, Bill. Ich bin sicher, daß euch die Behörden nicht helfen können. Das ist ein Fall für mich.«
    »Du willst versuchen, uns zu helfen?«
    »Ist das nicht meine Pflicht?«
    Bill eilte ins Haus. Er rief unverzüglich die Polizei an. »Sie schicken sofort einen Wagen hierher«, sagte er, nachdem er den Hörer in die Gabel zurückgelegt hatte.
    Nachdenklich betrachtete er den Apparat. Er wollte den Hörer noch einmal abheben, überlegte es sich dann aber, begab sich zu Bonnie Horne, ging vor ihr in die Hocke, legte seine Hände auf ihre Knie und bat sie zu erzählen, was passiert war. Er wollte es genau hören. Jede Einzelheit.
    Bonnie sprach lallend und stockend. Sie verhaspelte sich immer wieder. Dadurch wuchs Bills Ungeduld.
    »Ich war im Bad…«,

Weitere Kostenlose Bücher