Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
er - er wußte es einfach, daß er sich am Strand von Rockaway Beach befand.
    Das Meer war der Atlantik. Düster und bedrohlich. Gefährlich und jedes Leben vernichtend. So sah die See aus.
    Etwas zwang Professor Zamorra, stehenzubleiben. Er spürte die Gänsehaut auf seinem Rücken und fühlte sich beobachtet.
    Langsam drehte er sich um. Sein Blick fiel auf ein schäbiges, total verkommenes, unbewohntes Strandhaus, dessen Anblick einer furchtsamen Natur auf Anhieb Angst gemacht hätte.
    Die glaslosen Fensterhöhlen glotzten wie schwarze Augen. Der kalte Wind klapperte ständig mit einer Tür.
    Sie fiel immer wieder zu, und Zamorra zuckte bei jedem neuen Knall zusammen, obwohl er jedesmal darauf vorbereitet war.
    Etwas drängte ihn, auf dieses Haus zuzugehen. Obwohl er Gefahr zu wittern begann, schritt er zögernd auf das unheimliche Strandhaus zu. Die Gänsehaut umhüllte nun schon seinen ganzen Körper.
    Er wußte, daß er sein Leben aufs Spiel setzte, wenn er das Strandhaus betrat. Dennoch ahnte er, daß er es tun würde. Weil er nicht anders konnte. Weil ihn etwas dazu verleitete, ihn lockte und anzog wie ein Magnet das Eisen.
    Er setzte den Fuß auf die erste Stufe, die zur überdachten Veranda hinaufführte. Rechts stand ein morscher Schaukelstuhl. Er wurde vom Wind hin und her bewegt und ächzte schaurig, als würde ihm jede Bewegung Schmerzen bereiten.
    Die Bretter knarrten unter Zamorras Gewicht.
    Eine Phase setzte in seinem Alptraum ein, die ihn erkennen ließ, daß er nicht mehr träumte.
    Was er sah, erlebte er in diesem unheimlichen Augenblick wirklich. Eine magische Kraft mußte ihn aus Bills Wohnung fortgeholt haben. Er stand tatsächlich auf der Veranda dieses verlotterten Strandhauses.
    Die Tür schlug immer noch in unregelmäßigen Abständen zu. Jeder Knall hörte sich wie ein Schuß an, der durch das leere Gebäude rollte.
    Als der Wind die Tür erneut zuschmettern wollte, hielt Zamorra sie auf. Er warf dabei einen Blick in das Strandhaus. Ein schwarzer Raum lag vor ihm. Es war so gut wie nichts zu erkennen.
    Zamorras sechster Sinn sagte ihm, daß er verloren war, wenn er da hineinging.
    Er blieb deshalb einen Augenblick steif stehen. Da vernahm er im Haus ein kratzendes Geräusch, und es drängte ihn, dessen Ursprung zu ergründen.
    Mit mehreren raschen Schritten eilte er in die Dunkelheit.
    Krachend flog hinter ihm die Tür zu.
    Und sie blieb zu. Endgültig. Als wäre eine Falle zugeschnappt.
    Zamorra leckte sich die Lippen. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Er wandte sich hastig um und lief zur Tür. Er wollte sie öffnen, doch sie klemmte so fest, daß er selbst dann nichts erreichte, als er sich mehrmals mit großer Kraft dagegenwarf.
    Zamorra fand das weiter nicht tragisch. Es gab ja noch die Fenster, durch die er ins Freie gelangen konnte.
    Er ging zu jenem, dem er am nächsten war. Plötzlich rieselten ihm kalte Schauer über den Rücken.
    Vor dem Fenster zitterte ein riesiges Spinnennetz. Zamorra faßte es lieber nicht an. Er ahnte, was das für Folgen gehabt hätte.
    Wieder hörte Zamorra dieses kratzende Geräusch. Diemal ziemlich nahe. Er wirbelte herum und erblickte eine riesige schwarze Spinne.
    Instinktiv zuckte seine Hand zur Brust. Er wollte nach seinem silbernen Talisman greifen, aber im selben Moment fiel ihm ein, daß er ihn nicht um den Hals trug.
    Das magische Amulett befand sich in einer Lederschatulle in Bill Flemings Wohnung.
    Die Taster der häßlichen Riesenspinne berührten vorsichtig den staubigen Bretterboden.
    Zamorra sah die Mundwerkzeuge des Untiers und konnte sich plötzlich vorstellen, wie Don Beatty ums Leben gekommen war.
    Der kalte Schweiß brach dem Professor aus allen Poren. Sein Körper war im Nu klatschnaß.
    Zamorra wich vor der großen Killerspinne Schritt um Schritt zurück. Sie starrte ihn unbeweglich mit ihren schwarzen Augen an. Sie jagte ihn nicht. Das hatte sie nicht nötig. Zamorra war ihr sicher.
    Hastig schaute sich der Professor nach einem Gegenstand um, mit dem er sich bewaffnen konnte. Gleichzeitig achtete er darauf, in keines der zahlreichen Spinnennetze zu geraten, die in diesem Haus herumhingen.
    Mit schnappenden Cheliceren kam der Spinnendämon auf Zamorra zu. Der Professor erreichte die Tür. Wieder warf er sich ungestüm dagegen, doch sie hielt seinem Ansturm stand.
    Kein Wunder. Sie war magisch verriegelt. Nur Zamorras Amulett hätte diesen Riegel sprengen können, aber er hatte diese wirksame Waffe gegen Dämonen

Weitere Kostenlose Bücher