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0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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und dann doch nichts tun! Ich weiß, wo Sie wohnen. Ich komme mich persönlich davon überzeugen, daß die Reparaturen durchgeführt wurden, klar?«
    »Glasklar, Officer.«
    »Und sehen Sie es als großes Glück an, daß ich heute nicht strenger gegen Sie vorgehe.«
    »Sehr großzügig von Ihnen, Sir.«
    »Das haben Sie eigentlich meiner Frau zu verdanken.«
    »Wieso Ihrer Frau, Sir?«
    »Nelly hat heute Geburtstag. Da mache ich immer eine gute Tat. Diesmal ist das Los auf Sie gefallen.«
    »Ich Glücklicher. Darf ich jetzt weiterfahren, Sir?«
    »Sie fahren doch auf dem kürzesten Weg nach Hause, oder?«
    »Selbstverständlich. Vorausgesetzt, daß meine Karre noch so weit will.«
    Der Officer murmelte etwas, das Clyde Cribbins nicht verstehen konnte, worauf sich dieser in seinen Wagen setzte und die Fahrt fortsetzte. Cribbins war in Westchester zu Hause. Fahrzeit nur noch zehn Minuten, wenn das Auto nicht streikte, was man nie mit Sicherheit ausschließen konnte.
    Ächzend ging der Wagen in die Kurve. In dieser Gegend gab es nur wenige Häuser.
    Clyde Cribbins ärgerte sich keinen Augenblick über den Polizisten. Der Officer hatte ja recht. Mit dem Wagen stand es wirklich nicht mehr zum besten. Aber Cribbins war im Moment knapp bei Kasse.
    Die Reise nach Persien hatte ihn finanziell ziemlich kräftig zur Ader gelassen. Wenn das amerikanische Kulturinstitut nicht eine vernünftige Summe zugeschossen hätte, hätte Clyde Cribbins daheimbleiben müssen.
    Plötzlich wurde Cribbins übel. Schlagartig. Er konnte nicht verstehen, wieso es dazu kam.
    Er spürte ein Brennen im Magen, das rasch in den gesamten Brustkorb ausstrahlte.
    Eine heiße Welle wallte Cribbins in den Kopf. Seine Augen verloren die Sehschärfe.
    Nebelschlieren tanzten auf einmal über die Fahrbahn. Ein Pochen und Hämmern war in Cribbins’ Kopf. Es dröhnte und brauste in seinen Ohren.
    Er begriff nicht, was mit ihm los war. Die Luft wurde ihm knapp. Er rang nach Atem. Seine Lippen bebten, und auf seiner Stirn bildeten sich kleine glänzende Schweißtröpfchen.
    Ein schmerzhaftes Würgen war in seinem Hals. Er dachte, es wäre besser, anzuhalten und zu warten, bis der Anfall, der ihn zutiefst erschreckte, vorbei war.
    Er wollte den Fuß vom Gaspedal nehmen, doch dieser gehorchte ihm nicht. Es war ihm unmöglich, auf die Bremse zu treten.
    Die Nebelschleier verdichteten sich. Clyde Cribbins sah nicht mehr, wohin er fuhr. Er konnte die Straße nicht mehr ausmachen.
    Das Licht der Scheinwerfer stieß gegen eine undurchdringliche Wand. Aus den Schlieren schälten sich mit einemmal häßliche Fratzen.
    Clyde Cribbins schrieb das seinem Anfall zu. Diese Horrorgesichter existierten bestimmt nicht wirklich. Seine Phantasie gaukelte sie ihm vor.
    Verbissen versuchte er den Wagen zu stoppen. Er schaffte es nicht. Die Beine waren abgestorben. Er hatte keinerlei Gewalt mehr über sie.
    Die Fratzen starrten ihn feindselig an. Sie rissen ihre grauenerregenden Mäuler auf und stießen stumme Schreie aus.
    Clyde Cribbins sah spitze, dolchartige Zähne, die hart aufeinanderschlugen. Aus den Augen der Dämonenvisagen fauchten grelle Feuerzungen, die über die Windschutzscheibe leckten.
    »Das gibt es nicht!« schrie Cribbins verdattert. »Das ist doch unmöglich!«
    Er wollte den Wagen endlich zum Stehen bringen. Wenn es ihm nicht möglich war, zu bremsen, dann wollte er einfach den Schlüssel aus dem Zündschloß reißen.
    Auch so kann man einen Wagen stoppen.
    Hände schossen aus den tanzenden Nebelschlieren hervor. Gichtige, verkrüppelte Klauen mit langen, spitzen Nägeln.
    Sie rasten auf Clyde Cribbins zu. Er wollte gerade nach dem Schlüssel greifen, da zuckten die Geisterhände durch die Windschutzscheibe, als wäre sie nicht vorhanden.
    Clyde Cribbins fühlte sich an der Kehle gepackt. Die eisigen Finger drückten zu.
    Cribbins ließ das Lenkrad los. Er krächzte und schlug wie von Sinnen um sich. Der Wagen begann zu tanzen. Er schlingerte und schleuderte hin und her.
    Cribbins bekam das in seiner Panik nicht mit. Sein Körper versteifte sich. Er trat noch mehr aufs Gas.
    Mit dröhnendem Motor jagte das Fahrzeug durch die Dunkelheit. Clyde Cribbins versuchte entsetzt, sich von jenem Würgegriff zu befreien. Er schlug nach den Händen, die seine Kehle zudrückten.
    Aber er schlug durch sie hindurch.
    Sie existierten nicht!
    Gleichzeitig aber drohten sie ihn zu töten. Einbildung? Nein, das konnte keine Einbildung sein. Sie war zu schmerzhaft und zu

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