Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
kurzen Säbelbeine war der alte Mann erstaunlich schnell unterwegs. Aufgeregt lief er die Treppe zur Tiefgarage hinunter.
    Autos. Wohin er schaute, Autos. Doch nirgendwo ein Mensch.
    »Wer hat hier geschossen?« rief Barney York unerschrocken. Seine Stimme hallte durch die weite Tiefgarage.
    Er lauschte einen Augenblick. Er hoffte, daß sich der Schütze durch irgendein Geräusch verraten würde, aber das war nicht der Fall.
    Bamey York ging in die Hocke. Er schaute unter den Fahrzeugen hindurch, in der Hoffnung, die Beine eines Menschen zu entdecken.
    Doch auch damit hatte der Pförtner keinen Erfolg. Wohl oder übel mußte er die langen Fahrzeugfronten abschreiten.
    Je weiter er ging, um so mehr wurde es für Barney York zur fixen Idee, daß er eine Leiche finden würde.
    Die Schüsse bedeuteten für ihn, daß hier unten ein Mord verübt worden war. In seiner unmittelbaren Nähe!
    Barney York konnte es kaum fassen. Zugegeben, es war in den vergangenen zwanzig Jahren viel in diesem Haus geschehen. Aber es war noch nie jemand ermordet worden.
    Ein Mord war für Barney York in gewisser Weise eine Mißachtung, ja geradezu Beleidigung seiner Person.
    Es gehörte zu seinen Aufgaben, in diesem Haus weitgehend für Ordnung zu sorgen. Mord war in seinen Augen Chaos.
    Atemlos nahm er sich den nächsten Fahrzeugstreifen vor. Plötzlich stutzte der alte Pförtner.
    Sein Blick war auf einen dunkelblauen Chevrolet gefallen. Mike Kossoffs Wagen war das.
    Kossoff saß in dem Chevrolet. Reglos. Bamey York fing wieder zu laufen an. »Mr. Kossoff! Großer Gott, Mr. Kossoff!«
    Der Pförtner war noch zwanzig Schritte von Kossoffs Wagen entfernt, da begriff er bereits, daß er für den Mann nichts mehr tun konnte.
    Mike Kossoff hieß der Tote, mit dem Bamey York gerechnet hatte. Keuchend erreichte der Pförtner den dunkelblauen Wagen.
    Er sah das demolierte Dach, das jemand mit einer Blechschere aufgeschnitten haben mußte.
    Bamey York konnte nicht verstehen, wieso Mike Kossoff das zugelassen hatte. Warum war er im Wagen sitzengeblieben? Wieso war er nicht rausgesprungen…?
    Barney York faßte nach dem Türgriff. Die magische Sperre existierte nicht mehr. Sie hatte ihren Zweck bereits erfüllt.
    Der Pförtner riß die Tür auf. Mike Kossoffs Körper kippte ihm entgegen. Bamey York fing den Leichnam auf. Gleichzeitig wurde ihm bewußt, daß er noch nie einen so bleichen Toten gesehen hatte.
    Kein Tropfen Blut schien sich mehr in diesem Körper zu befinden.
    Barney York schob den Leichnam wieder in den Wagen. Er schloß die Tür. Seine wachsamen Augen hatten die Pistole im Wagenfond entdeckt.
    Geschossen hatte also Mike Kossoff. Tot war aber auch Mike Kossoff. Wie paßte das zusammen?
    Der Pförtner sagte sich, daß sich darüber die Polizei den Kopf zerbrechen sollte. Die Bullen konnten sich auch gleich darüber Gedanken machen, woran Kossoff gestorben war und wieso er so entsetzlich bleich war.
    Mit hoch oben im Hals klopfendem Herzen kehrte Bamey York zu seiner Loge zurück. Er riß den Hörer aus der Gabel und wählte den Polizeinotruf.
    »Hallo!« nuschelte er in die Sprechrillen. »Hier spricht Bamey York. Ich habe einen Mord zu melden…«
    ***
    Als Bill Fleming in jenem Hotel-Restaurant eintraf, in dem er sich mit seinen Kollegen treffen wollte, waren Mike Kossoff und Zorro Smight nicht mehr da. Smight war gleich nach Kossoff gegangen, um in Averne alles für die Gäste vorzubereiten.
    Bonnie Horne, Nicole Duval und Professor Zamorra erwarteten den Historiker. Zamorra berichtete Bill von Smights Vorschlag, den er auch in seinem, Bills, Namen akzeptiert habe.
    »Einverstanden«, sagte Bill. »Vielleicht ist es wirklich vernünftiger, wenn die Betroffenen sich gegenseitig im Auge behalten.«
    »Mike Kossoff war anderer Meinung«, sagte Zamorra.
    Bill winkte ab. »Der ist fast immer anderer Meinung, egal, was man sagt. Mike Kossoff ist die ewige Opposition.«
    Nicole machte den Vorschlag aufzubrechen. Bonnie Horne meinte, sie müsse noch mal schnell nach Hause fahren, um ein paar Sachen einzupacken. Da sie nicht den Mut hatte, sich allein nach Hause zu begeben - die Nacht war schrecklich genug für sie gewesen -, bot Nicole ihr an, sie zu begleiten, was sie erfreut annahm.
    Nicole zählte Zamorra einige Dinge auf, die er ihr mitbringen solle, falls er mit Bill zu dessen Wohnung fahren würde.
    Der Professor hatte das tatsächlich vor. Er wollte vor allem, daß Bill Fleming seine Dia-Sammlung mit zu Zorro Smight nahm, damit sie sie

Weitere Kostenlose Bücher